Just Dance 201411.10.2013, Mathias Oertel
Just Dance 2014

Im Test:

Ja, ist denn schon wieder ein Jahr vorbei? Es sieht stark danach aus. Denn in den letzten Wochen kamen nicht nur die neuen Ableger diverser Sportspiele in den Handel. Auch Ubisofts Tanzspiel-Serie Just Dance meldet sich mit der Version "2014" zum jährlichen Stelldichein. Wir klären im Test, was der Partyspaß auf dem Kasten hat.

Das Geheimnis des Erfolges

Stöbert man ein bisschen, stellt man fest, dass seit der Wii-Premiere von Just Dance (JD) auf Wii im Jahr 2009 bis zur jetzigen Version Just Dance 2014 (ab 12,00€ bei kaufen) fast ein Dutzend Spiele in der Serie veröffentlicht wurden. Nicht eingerechnet sind u.a. die auf nahezu identischen Mechaniken beruhenden "Experiences" zu Songs von Michael Jackson oder den Black Eyed Peas, dafür aber Ableger wie JD Disney Party oder JD Kids. Sprich: Die Rhythmusspiele sind für Ubi zu einer enorm wichtigen und erfolgreichen Reihe geworden. Doch wo liegt das Geheimnis? Ähnlich wie bei Konamis ehemals prunkvollen Tanzmatten-Spektakeln Dance Dance Revolution ist es u.a. der leichte Zugang, der auch die aktuelle Version kennzeichnet. Man kann ohne große Vorkenntnisse loslegen und mit den beinahe 50 Songs Spaß haben. Wie gehabt sollte man versuchen, die Choreografien auf dem Bildschirm zu "spiegeln", um Punkte zu sammeln.

Die Trackliste:

Gimme! Gimme! Gimme! (A Man After Midnight) – ABBA

The Way – Ariana Grande Ft. Mac Miller

Could You Be Loved – Bob Marley

Isidora – Bog Bog Orkestar

Fine China – Chris Brown

Limbo – Daddy Yankee

Get Lucky – Daft Punk Ft. Pharrell Williams

Moskau – Dancing Bros.

She Wolf (Falling To Pieces) – David Guetta Ft. Sia

Prince Ali – Disney’s Aladdin

It’s You – Duck Sauce

Turn Up The Love – Far East Movement Ft. Cover Drive

Alfonso Signorini (Eroe Nazionale) – Fedez

The Love Boat – Frankie Bostello

Careless Whisper – George Michael

I Will Survive – Gloria Gaynor

Rich Girl – Gwen Stefani Ft. Eve

Feel So Right – Imposs Ft. Konshens

Wild – Jessie J Ft. Big Sean

I Kissed A Girl – Katy Perry

C’mon – Ke$ha

Applause – Lady Gaga

Just Dance – Lady Gaga Ft. Colby O’Donis

Just A Gigolo – Louis Prima

Blame It On The Boogie – Mick Jackson

In The Summertime – Mungo Jerry

Pound The Alarm – Nicki Minaj

Starships – Nicki Minaj

Troublemaker – Olly Murs Ft. Flo Rida

Kiss You – One Direction

Feel This Moment – Pitbull Ft. Christina Aguilera

Gentleman – PSY

Ghostbusters – Ray Parker Jr.

Maria – Ricky Martin

Where Have You Been – Rihanna

Candy – Robbie Williams

Blurred Lines – Robin Thicke Ft. Pharrell

99 Luftballons – Rutschen Planeten

Miss Understood – Sammie

Nitro Bot – Sentai Express

Danse (Pop version) – TAL

Flashdance…What A Feeling – The Girly Team

Aquarius/Let The Sunshine In – The Sunlight Shakers

Y.M.C.A. – Village People

#thatPOWER – will.i.am Ft. Justin Bieber

Follow The Leader – Wisin & Yandel Ft. Jennifer Lopez

Kostenloser Download: Roar - Katy Perry Dabei gibt es aber zwischen der Ganzkörper-Erfassung per Kinect auf der einen sowie dem Remote-Schwenken auf Wii U und PS3 ein paar kleine, aber feine Unterschiede: Während allen Versionen gemeinsam ist, dass die Erfassung der Bewegung generell sehr freizügig auf Fehler reagiert, können die Remote-Spieler weiterhin das eigentlich bewegungsintensive Spiel austricksen. Soll heißen: Im Zweifelsfall reicht es, die Move-Leuchte oder Wii-Remote auch ohne Vollkörperbewegung im Rhythmus zu schwenken, so dass mindestens 50 Prozent der Bewegung ohne große Anstrengung erkannt werden. Da es zudem keine Fehleranalyse gibt, hat man im Vergleich zu Spielen wie Dance Central immer noch nicht die Möglichkeit, die Choreografien bis ins kleinste Detail zu erlernen. Andererseits ist dadurch die Einstiegshürde deutlich geringer als bei den anderen Tanzspielen.

Spaß steht im Vordergrund

Doch ungeachtet aller bekannten Probleme, die sich auch in diesem Jahr zeigen, stellt sich schon bald das bekannte Gute-Laune-Just-Dance-Gefühl ein - vor allem, je größer die Spieleranzahl ist, die vor dem Bildschirm tanzt. Zu überzeugend und farbenfroh sind die Choreografien für bis zu vier Spieler, die zu den gut 50 (größtenteils originalen) Songs auf dem Bildschirm abgespult werden. Schade ist zwar, dass man bei dem jeweiligen Lied keinen Schwierigkeitsgrad auswählen kann, sondern der vom Track quasi vorgegeben wird. Doch wenn man zu aktuellen Hits wie Lady Gagas "Applause", Robin Thickes "Blurred Lines" abtanzt oder sich zu gut ausgewählten Klassikern wie "Could you be loved" von Bob Marley, "I Will Survive" von Gloria Gaynor oder Mungo Jerrys "In The Summertime" verrenkt, ist einem der jeweilige "Song-Level" egal.

Bei den grundlegenden Modi gibt man sich größtenteils konservativ: Sowohl den "klassischen" Tanz zur Choreografie als auch den Battle (Tanz gegeneinander wie bei einem Prügler), die Mash-Ups, der Fitness-Modus "Just Sweat" als auch die alternativen Choreografien, die man für viele Songs freischalten kann, sind bekannte Elemente der Just-Dance-Formel. Neu hingegen ist der "On Stage"-Modus: Hier übernimmt ein Spieler den Haupttänzer, während die anderen quasi die Background-Bewegungen übernehmen. In diesem Modus kommt die Karaoke-Funktion (die übrigens auch dem Spaßfaktor entsprechend passendes Singen belohnt, während Falschträllern ignoriert wird) besonders zur Geltung, da man hier wirklich so etwas wie Performance-Atmosphäre spürt.

Die Welt ist meine Bühne

Der Party-Master-Modus, der der Wii U (und im zum Release im November der Xbox One) vorbehalten ist, zeigt sich im Vergleich zum Puppet Master aus dem letzten Jahr leicht verbessert, ist für den Spieler am Wii U-Gamepad aber weiterhin ein eher reizloses Auswählen von Cheoreografie-/Figuren-Kombos, die die aktiven Spieler nachahmen müssen.

Erstmalig darf auch online getanzt werden.
Erstmalig darf auch online getanzt werden.
Wesentlich interessanter ist der "World Dance Floor", eine quasi persistente Online-Tanzwelt. Die Playlist ist für alle in der Party gleich, jeder tanzt zeitgleich zum identischen Song und am Ende wird abgerechnet und über den nächsten Song abgestimmt. Zwar ist der Spaßfaktor mit Freunden zu Hause immer noch höher einzuschätzen, aber wer es etwas kompetitiver möchte, ist mit den Internet-Tänzen gut bedient. Zumal man hier auch mit gesonderten Herausforderungen zur Steigerung der Mojo-Punkte (wichtig zum Freischalten neuer Song-Variationen etc.) sowie einem Online-Level-System weitere Motivations-Faktoren findet.

Fazit

Auf der einen Seite stört es mich, dass Ubisoft die hohe Bewegungstoleranz, die auf PS3 und Wii U den Tanzgedanken mitunter ad absurdum führt, immer noch nicht ausgemerzt hat. Andererseits jedoch sorgt diese Toleranz immer noch dafür, dass sich Frust bei Just Dance 2014 wie bei den Vorgängern eigentlich gar nicht erst bilden kann. Der Rest ist größtenteils bekannt und (wie immer, möchte man sagen) ein Unterhaltungsgarant. Die Auswahl mit fast 50 Songs von coolen Oldies bis hin zu aktuellen Hits ist besser als je zuvor und sorgt mit ausgefeilten farbenfrohen Choreografien dafür, dass das Wohnzimmer zur Partyzone wird. Während der neue "On Stage"-Modus nur eine nette Variation der bekannten Elemente darstellt, sorgt die Online-Premiere der Serie dafür, dass Just Dance 2014 sich deutlicher von den Vorgängern absetzt. Die Wettbewerbs-Komponente, die man auf der weltweiten Tanzbühne erleben darf, steht zwar in krassem Gegensatz zu dem ansonsten auf puren Spaß fokussierten Gehüpfe. Doch genau dieses Element ist der frische Wind, der die aktuelle Ausgabe positiv von den anderen Teilen abhebt.

Pro

über 40 Songs verschiedener Epochen und Genres
Choreografien je nach Song für bis zu vier Spieler
cooler Battle-Modus
sehr tolerante Bewegungserkennung
Aufnehmen und "Social Sharing" von Tanzeinlagen
ausgefeilte Choreografien mit Anlehnung an Musikvideo und/oder Künstler
stylisches Grafikdesign
Online-Modus eine nette Ergänzung
Karaoke-Funktion als Spaß-Unterstützung

Kontra

keine Anzeige für Fehler
Bewegungserkennung lässt sich mitunter einfach überlisten (vor allem PS3, Wii U)
kein Import von Vorgänger-Songs
keine individuellen Schwierigkeitsgrade wählbar
eingeblendete Choreografie-Karten mitunter nicht aussagekräftig

Wertung

360

Trotz kleiner Mankos: Just Dance 2014 ist auf 360 der bislang beste Teil der Rhythmus-Serie.

Wii_U

Der im Vordergrund stehende Partyspaß, der von einer neuen Online-Komponente ergänzt wird, kollidiert immer noch mit der Möglichkeit, die Tanzmechanik auszuhebeln.

PlayStation3

Der im Vordergrund stehende Partyspaß, der von einer neuen Online-Komponente ergänzt wird, kollidiert immer noch mit der Möglichkeit, die Tanzmechanik auszuhebeln.

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