Test: Whiplash (Plattformer)

von Jens Bischoff



Publisher: Eidos Interactive
Release:
27.02.2004
27.02.2004
Spielinfo Bilder  
Kleine Unterschiede

Ansonsten sind beide Versionen technisch nahezu identisch. Zwar präsentiert sich das Spielgeschehen auf der Xbox dank höherer Bildfrequenz etwas flüssiger, aber auch auf der PS2 sind Slowdowns oder Ruckler die Ausnahme und die PAL-Balken minimal. Hinzu kommt, dass das PS2-Original eine bessere Helligkeitsabstimmung bietet, während die von Nixxes ansonsten tadellos portierte Xbox-Umsetzung teils so düster ist, dass man manchmal wirklich Probleme hat, den richtigen Weg zu erkennen. Extreme Clipping-Fehler und merkwürdige Schattenwürfe gibt‘s hingegen auf beiden Plattformen. Die zudem recht polygon- und texturarme Optik besticht daher vor allem durch hübsche Effekte und skurrile Animationen. Schließlich könnt ihr Redmond nicht nur als eine Art tierischen Morgenstern benutzen, sondern auch in Brand und unter Strom setzen, einfrieren, vergiften, aufblasen sowie in Abflüsse, Schlösser und Getriebe stecken...

Öde Gewaltmärsche: Um von Level zu Level zu gelangen, müssen Spanx und Redmond ständig gleich aussehende Luftschächte und Korridore passieren. (PS2)

Praktisches Universalkaninchen

Redmonds Veränderungen dienen dabei sowohl zum Bewältigen zäherer Widersacher als auch bestimmter Hindernisse. So lernt Spanx im Lauf des Spiels Redmond als energiegeladenen Greifarm oder kreisenden Rotor zu benutzen, um vormals unzugängliche Abschnitte zu erreichen. Auch auf eine genauso detaillierte wie unübersichtliche 3D-Karte könnt ihr während eurer Flucht zurückgreifen. Aufgrund des linearen Spielverlaufs und meist eindeutiger Hinweise kann man sich aber ohnehin kaum verlaufen. Der Schwierigkeitsgrad ist abgesehen von ein paar hakeligen Hüpfpassagen sogar fast schon zu einfach. Zudem halten großzügig verteilte Kontroll- und Speicherpunkte eure Fortschritte automatisch fest, die ihr jederzeit auf Festplatte bzw. Memory Card sichern könnt. Die Lade- und Speicherzeiten sind dabei auf der PS2 übrigens erheblich länger, auch wenn Ladepausen im Spiel selbst sehr selten sind und meist durch aktives Liftfahren, Schlossknacken, Lüftungsschachtkrabbeln oder Standardkorridorpassieren kaschiert werden.

Herbe Spielspaßbremsen

Das Leveldesign wirkt durch die ständig gleichen Levelverbindungen allerdings sehr eintönig und mancher Sturz kann einen mit einem Mal mehrere Spielabschnitte zurückversetzen, weshalb man regelmäßig Speichern sollte. Neben der Gestaltung der Spielwelt haben aber auch Kollisionsabfrage und Kameraführung teils erhebliche Mängel, die nicht einmal durch ständiges Nachjustieren des Blickwinkels ausgebügelt werden können. So verpatzt ihr oft aus unerklärlichen Gründen sicher geglaubte Greifarmsprünge, Propellerflüge, Drahtseilrutschen und Geländer-Grinds oder bleibt wie eingefroren in der Luft hängen. Ansonsten ist die Steuerung aber recht präzise und direkt, wobei das Zurücksetzen der Kamera auf der PS2 aufgrund des Pads einfacher zu handhaben ist.

Ladehemmungen: Um diesen Robo-Boss zu besiegen, müssen seine Attacken erst einmal zur Stromgewinnung genutzt werden. (PS2)

Motivierende Charakterpflege

Für zusätzliche Motivation sorgen Rollenspielelemente wie Erfahrungspunkte, die ihr in Snackform von erledigten Gegnern erhaltet, sowie individuelle Boni, die ihr euch am Ende eines Levels für besondere Leistungen aussuchen dürft. Dazu zählen Levelkarten, zusätzliche Level-Ups und diverse Spezialangriffe und Kombos. Die gesammelten Erfahrungspunkte dürft ihr übrigens je nach Geschmack auf Spanx und Redmond verteilen, wobei Spanx bei jedem Levelaufstieg mehr Lebenspunkte und Redmond mehr Angriffskraft erhält. Zudem verwandelt sich Redmond bei mehreren erfolgreich aneinander gereihten Treffern in einen wahren Berserker-Hasen, der alles platt macht, was ihm in die Quere kommt. Lediglich bei manchen Boss-Gegnern kommt ihr nur mit der richtigen Taktik weiter. Wirklich Innovatives hat Whiplash auf spielerischer Seite allerdings nicht zu bieten.

Auch das noch! - Diese drei Herren sehen nicht so aus, als würden sie Spanx und Redmond bei der Flucht behilflich sein... (Xbox)

Kommentare

Revolverator schrieb am
Ja, vor allem diese endlosen Lüftungsschächte nerven mich.
schrieb am