Shaq is back
Nachdem Ex-NBA-Star Shaquille O'Neal alias Shaquille Fei Hung, so der Name seiner Eigenparodie im Spiel, als Waisenkind in China (viel zu) groß wurde, bekam er von seinem Lehrmeister Ye-Ye den Auftrag, die Welt vor einer dämonischen Invasion gehirngewaschener Prominenter zu retten.
Shaq trifft auf zahlreiche Promi-Parodien - darunter auch ein Tanzduell mit Justin Bieber.
Eine Mission, die früher oder später natürlich bis nach Hollywood führen muss. Doch zuvor gilt es erst einmal Shaqs Heimatdorf Hunglow vor den Schergen von Arthur O'Diele alias Donald Trump zu verteidigen und den südamerikanischen Zuckerdealer Justin "Babyface" Bieber zur Strecke zu bringen.
Im Laufe des Spiels werden natürlich noch viele weitere Promis wie die Hunde schleudernde Paris Hilton durch den Kakao gezogen und anschließend windelweich gehauen. Auch Shaquille O'Neal selbst wird nicht verschont, macht als selbstironischer Kung-Fu-Hüne aber eine weit bessere Figur als im Originalspiel. Er tritt sogar höchstpersönlich als Sprecher und Sänger in Aktion. Und das nicht nur im Klassiker "What's up Doc?", sondern auch in einem neuen Exklusiv-Song.
Neues Konzept
Spielerisch ist das neue Shaq Fu nicht mehr als Duell-Prügler à la Street Fighter, sondern als horizontal scrollender 2,5D-Brawler in der Tradition von Double Dragon, Final Fight und Streets of Rage konzipiert.
Shaqs Comeback ist als klassischer 2,5D-Brawler à la Double Dragon konzipiert - temporäre Verwandlungen wie in diesen Kampfroboter inklusive.
Man bewegt sich also von links nach rechts und haut alles um, was sich einem in den Weg stellt - von harmlosen Handlangern bis hin zu ausgewachsenen Bossgegnern, für deren Bezwingung auch schon mal ein eingebettetes Tanzspielduell herhalten muss.
An bestimmten Stellen kann sich Shaq sogar in ein stählernes Mech-Ungetüm (Shaq Diesel) oder einen Nadeln verschießenden Kaktusmann (Shaqtus) verwandeln, um ganze Armeen K.O. zu schlagen. Ansonsten boxt, springt und tritt sich Shaq vor skurrilen Kulissen, wie einen China-Town in China, durch Unmengen an noch skurrileren Gegnern. Egal, ob blutsaugende Anwälte, Fitness-Prolls oder Band-Schlampen - mit seinen Bodychecks, Druckwellenangriffen und Riesenschuh-Attacken haut er jeden um. Selbst Umgebungsobjekte können zerbröselt werden, um Punktemünzen und Energiekugeln zum Vorschein zu bringen.
Kurzes Vergnügen
Schauplätze und Gegner sind durchaus abwechslungsreich und halten Gefahren wie motorisierte Straßenrowdys, explosive Rollminen und zielgerichtete Flugmarschkörper bereit. Hier und da können wie in den Vorbildern aus den 90ern auch von Gegnern zurückgelassene Waffen aufgehoben oder Umgebungsobjekte wie Schilder als temporäre Waffen missbraucht werden - stylische Konter und Finisher inklusive.
Trotz gelungener Zusatzepisode mit Barack Obama ist die Promi-Jagd sehr schnell vorbei...
Die Inszenierung kann sich jedenfalls sehen und hören lassen, während die Steuerung gut von der Hand geht. Man kann sogar unendliche Continues nutzen, zwischen drei Schwierigkeitsgraden wählen und witzige Gegner-Enzyklopädien studieren. Nur der Umfang fällt mit gerade einmal sechs ca. 20-minütigen Spielabschnitten, die eine halbe Ewigkeit zum Laden brauchen, etwas mickrig aus.
Immerhin bekommen Käufer der Boxversion mit Obama Fu: The Adventures of Dirty Barry eine üppige Bonusepisode dazu, in der sich Ex-Präsident Barack Obama durch die Pariser Fashion Week boxt und ballert, Marine Le Pen den Hintern versohlt und Kanye West bis ins Weltall verfolgt. Sollten insgesamt 100.000 Einzelhandelsfassungen verkauft werden, wollen die Entwickler auch Bundeskanzlerin Angela Merkel eine Zusatzepisode bescheren. Weit mehr gefreut hätte ich mich allerdings über einen Koop-Modus, denn im Team hätte die kurze, aber amüsante Promi-Hatz sicher öfter und damit länger Spaß gemacht.