Im Test: Geschwindigkeitsrausch in luftiger Höhe
Hoch hinaus
Ein kilometerhoher Turm steht im Zentrum eines Sturms. Um ihn herum schweben Plattformen, gespickt mit Fallen, Sprungfeldern und Gravitationsgeneratoren. In rasender Geschwindigkeit erklimme ich das Bauwerk. Sprung für Sprung und Respawn für Respawn arbeite ich mich in der Ego-Perspektive durch drehende Lasergitter, passe im Sekundentakt unmöglich scheinende Sprünge ab, husche dank des "Dash"-Turbos fließend durch sich schnell schließende Lücken und weiche Gegnern aus, die mich von den schmalen Stegen schubsen wollen.
Auch auf der Konsole spielt sich DeadCore ein wenig wie eine Mischung aus Portal und Mirror's Edge auf Speed: Mit meiner Waffe kann ich Schalter betätigen, Gegner kurzzeitig deaktivieren und Gravitationsfelder umkehren, während ich mit hoher Geschwindigkeit über Plattformen, rotierende Apparaturen und Blöcke rase. Oft gibt es nur winzige Lücken zwischen Laserwänden, ich muss kleine Durchlässe in Fallen treffen, Sprünge und Dashbewegungen mehrfach hintereinander kombinieren oder aus großer Höhe winzige Plattformen treffen. Echte Schalterrätsel gibt es allerdings auch in der gegenüber dem PC inhaltlich unveränderten Variante nicht. Vielmehr muss man eine Route erkennen und diese perfektionieren, um das Ziel zu erreichen.
Stylishe Speedruns
Die „Handlung“ umfasst fünf Level, bei denen man auf immer höhere Ebenen des Turms und schließlich in das Herz des Sturms gelangt. Die Geschichte wird nur spröde in sammelbaren Logbüchern erzählt und ist trotz des mystischen Ansatzes nicht der Rede wert. Ganz anders die gelungene Spielmechanik, die sich bis zum Schluss entwickelt. So findet man z.B. erst im vorletzten Abschnitt aktivierbare Graviationsfelder, die dem Spiel ein völlig neues Gefühl geben und die Sprungrätsel noch komplexer gestalten.
Schön: Die Bewegungssteuerung funktioniert auch mit dem Gamepad schlüssig und ist unheimlich präzise. Ich kann (und muss) meine Sprünge in der Luft korrigieren und lande nach kürzester Zeit auch sicher auf den kleinsten Plattformen. Nie habe ich das Gefühl, dass mir die Bedienung im Weg steht - auch da mir auf PS4 und Xbox One eine optionale, per Tastendruck zuschaltbare, automatische Zielfunktion zur Seite gestellt wird, die mir fließende Bewegungen und schnelle Schalter-Aktivierungen im Sprung ermöglicht, ohne auf die Präzision einer Maus zurückgreifen zu können. Ohne Auto-Aim werden die Sprungpassagen allerdings deutlich fordernder, auch wenn Sichtfeld und Empfindlichkeit an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden können.
Fazit
Die futuristische Turmbesteigung DeadCore überzeugt auch auf der Konsole vor allem durch ihre gelungene Spielmechanik, das fordernde Leveldesign und die präzise sowie sinnvoll ergänzte Gamepad-Steuerung. Da man weitestgehend auf Rätsel verzichtet und den Spieler stattdessen zum Entwurf der perfekten Route drängt, ist jeder Abschnitt ein Paradies für Speedrunner. Das kontinuierliche Einführen neuer Spielmechaniken sowie abwechslungsreiche Abschnitte machen die fünf Level bis zum Ende interessant, auch wenn die Geschichte nur Beiwerk ist und man sich ab und zu ein Rätsel zur Entspannung wünscht. Abseits der Kampagne gibt es zusätzliche Kurse, auf denen man über Ranglisten gegen andere Spieler antreten kann. Dennoch ärgert die unsaubere Konsolen-Umsetzung mit Tearing und sichtbar flimmernden Kanten. Zudem gibt es ein paar einzelne Trial-and-Error-Passagen. Insgesamt ist DeadCore auch auf der Konsole allerdings ein durchweg unterhaltsamer Geschwindigkeitsrausch.
Pro
Kontra
Wertung
PlayStation4
Auch auf der Konsole ist Deadcore ein Fest für Speedrunner - wenngleich Tearing und flimmernde Kanten für einen leichten Abzug in der B-Note sorgen.
XboxOne
Auch auf der Konsole ist Deadcore ein Fest für Speedrunner - wenngleich Tearing und flimmernde Kanten für einen leichten Abzug in der B-Note sorgen.
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