Test: Der verborgene Kontinent (Adventure)

von Jörg Luibl



Der verborgene Kontinent
Entwickler:
Publisher: bhv Software GmbH
Release:
kein Termin
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ab 1,68€
Spielinfo Bilder  
Ihr mögt die abenteuerlichen Geschichten von Jules Verne? Wollt einen Vulkan von innen sehen? Und dabei knackige Rätsel lösen? Dann könnte "Der verborgene Kontinent" einen Abstecher wert sein. Das Adventure von Frogwares lockt mit klassischem Point&Click in mysteriöse Welten. Ob uns der Ausflug begeistert hat, verrät der Test!

Notlandung auf Island

Die junge Reporterin Ariane muss auf einem unwirtlichen Felsen Islands notlanden - der Hubschrauber ist zerstört, der Pilot unauffindbar. Nur ein schmaler Spalt im Fels scheint aus der Sackgasse zu führen. Doch als sich Ariane durch den Stein zwängt, gelangt sie nicht in die Freiheit, sondern entdeckt eine bisher unbekannte Welt in den Tiefen eines Vulkans.

Die burschikose Ariane ist zwar ansatzweise gut animiert, wenn es um`s Relaxen geht, aber die Gesichtszüge bleiben immer gleich, sie blinzelt nie und scheint zwanghaft etwas in der Ferne zu beobachten...

Leider fühlt man sich in den ersten Spielminuten trotz des geheimnisvollen Potenzials wie nach einem Sprung ins kalte Storywasser: Es fehlt ein packendes Intro, die Protagonistin bleibt eine kühle Unbekannte, und kann weder ihre Ängste,
ihre Überraschung oder ihr Staunen glaubwürdig vermitteln. So scheitert die Identifikation mit der Hauptfigur, die als animierter Rätselbot auf Knobelsuche geht.

Jules Verne lässt grüßen

Immerhin findet man unter den hauchdünnen Konturen der kaum fühlbaren Dramatik ein interessantes Gerüst aus fiktionaler Spekulation: Grabsteine offenbaren, dass längst totgeglaubte Wissenschaftler hier noch Jahrzehnte gelebt haben. Und als Ariane die Nachfahren der ersten Kolonisten trifft und Saurier durch die Lüfte gleiten, kann sie ihren Augen kaum trauen. Zusammen mit den Hinweisen und E-Mails aus Arianes Notebook sowie eingestreuter Zwischensequenzen in durchschnittlicher Renderqualität gewinnt die Story immer mehr an Verne`scher Kontur. Leider fehlt dem Spiel die innere Glaubwürdigkeit der epischen Romanvorlage. Der französische Vater des Science-Fiction konnte sein Publikum mit "Die Reise zum Mittelpunkt der Erde" fesseln, Frogwares kann das nicht.

Steriles Mysterium

Wenn Pilze wie riesige Tannen in den Himmel schießen, malerische Strände mit kristallklarem Wasser locken und riesige Maschinen in Höhlen brummen, sollte man eigentlich in angenehme Entdeckerstimmung kommen. Vor allem, wenn die exotische Welt noch von exzentrischen Menschen, imposanten Dinosauriern und Riesen bevölkert wird. Aber die Ausflüge in die mysteriöse Wildnis entfachen eher sterile Postkarten- als packende Abenteuerstimmung. Woran liegt das?

Ja, es gibt karibische Strände mit kristallklarem Wasser. Trotzdem kann die malerische Kulisse nicht wirklich faszinieren - keine Partikeleffekte, keine Spuren im Sand, keine Wolkenritte, keine Käfer. Es fehlt einfach an Leben.

Obwohl die Hintergrundgrafiken teilweise recht plastisch und sogar malerisch wirken, fehlt es an allen Ecken und Enden an Bewegung. Der Himmel bleibt statisch, die riesigen Farne und Bäume verharren wie eingefroren, es krabbelt, fliegt und flattert nichts - nur einige Flaggen zittern im Wind. Und wenn man über eine riesige Holzhängebrücke läuft, die weder schwankt noch knarrt, ist Schwindelgefühl Fehlanzeige. Auch die wenigen Animationen der Figuren können nur auf den ersten Blick überzeugen; selbst Hauptfigur Ariane enttäuscht trotz dynamischer Gestik mit sehr hölzernen Drehungen.
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Kommentare

AnonymousPHPBB3 schrieb am
Ihr mögt die abenteuerlichen Geschichten von Jules Verne? Wollt einen Vulkan von innen sehen? Und dabei knackige Rätsel lösen? Dann könnte "Der verborgene Kontinent" einen Abstecher wert sein. Das Adventure von Frogwares lockt mit klassischem Point&Click in mysteriöse Welten. Ob uns der Ausflug begeistert hat, verrät der Test!<br><br>Hier geht es zum gesamten Bericht: <a href="http://www.4players.de/rendersite.php?L ... CHTID=2493" target="_blank">Der verborgene Kontinent</a>
schrieb am