Im Test: Ballern für die Menschlichkeit
Aufstand der Maschinen
Die Erdbevölkerung wurde durch einen unvorhergesehenen Weltraumsturm mit Gammastrahlung bedroht und beinahe komplett ausgelöscht. Einige "Intellekte", quasi eine Mischung aus Seele und Verstand, konnten dennoch konserviert werden und stehen unter dem Protektorat eines allmächtigen Computersystems namens Satcom. Doch auch in der menschenfreien Welt gibt es keinen Frieden: Diverse Splittergruppen der mit menschlichen Intellekten zum Leben erweckten Roboter bekämpfen sich auf dem gesamten Globus. Unter der Leitung von Satcom und einem Mentor namens Atlas schlüpft man in die Rolle von drei Robo-Helden und muss versuchen, vier Schlüssel zum Eden-Projekt zu finden, das die Menschheit retten und die Erde wieder bewohnbar machen soll.
Schick, aber nichtssagend
Apropos Transformers: Auch hinsichtlich des Artdesigns orientiert man sich bei den Hasbro-Gestaltwandlern. Die anthropomorphen Mechs, mit denen man unterwegs ist, scheinen aber nicht nur von Optimus Prime und Co beeinflusst. Die Kampfmaschinen aus Warframe könnten ebenso gut Modell gestanden haben, während das Cover bzw. erste Artworks bei mir Erinnerungen an Destiny hervorriefen. Und dieses Wirrwarr an Eindrücken spiegelt sich in der gesamten Kulisse wider, die irgendwie vertraut wirkt und durchweg ansehnlich bleibt, aber auch keinerlei Individualität entwickelt. Immerhin: Abseits der erwähnten Zwischensequenzen läuft das Geschehen weitgehend flüssig. So kann man sich komplett auf die Action konzentrieren, die nicht nur mit gleißenden Explosionen, sondern auch mit schicken Waffeneffekten und einer in vielen Bereichen zerstörbaren Kulisse punkten kann.
Aufrüstungswahn?
Zusätzlich kann sich jede Figur über frische Lackierungen, neue Helme oder verschiedene Umhänge freuen, die man als Belohnung für erfolgreiche Kämpfe gegen Zwischen- und Endbosse bekommt. Schade ist allerdings, dass diese rein kosmetischer Natur sind und sich nicht auf z.B. Nachladezeit, Durchschlagskraft, etc. auswirken. So hätten diese Elemente auch spielerisch aufgewertet werden können. Doch letztlich dienen sie nur dazu, um bei den optionalen Treffen mit menschlichen Mitspielern für Individualisierung zu sorgen. Denn sowohl die Kampagne als auch der Open-Protocol-Modus, in dem man gegenwärtig nur im Überlebenskampf antreten kann, lassen sich kooperativ angehen. Schön: Man kann sich nur auf Freunde konzentrieren, ein privates Match mit Einladungen anlegen oder „offen“ für alle sein – wie es jedem beliebt. Weniger schön: Das schick inszenierte, aber letztlich etwas zu biedere Action-Erlebnis wird dadurch nur unwesentlich besser.
Fazit
Livelock ist ein grundsolider Dualstick-Shooter, der sich keinerlei Schnitzer erlaubt, aber auch weit davon entfernt ist, in irgendeiner Hinsicht zu überraschen. Fans von Geometry Wars 3, Alienation oder Tachyon Project werden sich in der futuristischen Welt wohl fühlen. Sie müssen aber auch feststellen, dass das Abenteuer trotz dreier spielbarer Figuren samt individueller Waffensysteme in mehreren Ausbaustufen abseits der gleißenden Explosionen nur Durchschnittsaction in weitgehend generischen Abschnitten bietet. Das Artdesign zieht seine Inspiration bei Destiny, Warframe und Transformers, schafft es aber weder, die drei Vorbilder zu einem interessanten Neuen zu vermengen, noch kann es jenseits der ersten zwei Stunden faszinieren. Zudem wird die bemüht philosophische Geschichte gegen Ende vollkommen unnötig gehetzt, während die gezeichneten Zwischensequenzen vollkommen unverständlich unsauber abgespielt werden, so dass sich Livelock schließlich im Mittelfeld einsortiert.
Pro
Kontra
Wertung
XboxOne
Solide Twinstick-Action, die sich keine groben Schnitzer leistet, aber auch keine Impulse setzen kann.
PC
Solide Dualstick-Ballerei, die sich keine groben Schnitzer leistet, aber auch keine Impulse setzen kann.
PlayStation4
Solide Dualstick-Action, die sich keine groben Schnitzer leistet, aber auch keine Impulse setzen kann.
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