Im Test: Wie Han Solo in seinen besten Zeiten
Zielsichere Mechanik
Um es vorwegzunehmen: Man wird Space Pirate Trainer sicherlich nicht stundenlang am Stück spielen – alleine aus Gründen der Kondition. Dafür wird es neben Fruit Ninja einen Reflex ausüben, dem man sich nicht entziehen kann: Erst einmal eine schnelle Partie spielen. Konsequent verzichtet man in dem etwa 15 Euro teuren Shooter auf Szenarienwechsel oder Gegnervariationen. Dafür konzentriert man sich primär auf eine verblüffend flüssige und akkurate Mechanik. Innerhalb von zehn Sekunden tauscht man mit der Rift den
Da man naturgemäß mit dem binokularen Gesichtsfeld auch in der Peripherie Bewegungen in einem Winkel bis zu 180 Grad und in der Horizontalen bis zu 130 Grad in der Vertikalen wahrnehmen kann, man dabei aber nur etwa ein Drittel des gesamten Raumes erfassen kann, kündigen die Roboter ihre Schüsse mit einem Audiosignal an. In der Hitze des Gefechts hat man zumindest dank des Sounds eine Ahnung woher die Schüsse kommen. Obgleich man nur Kopfhörer trägt, funktioniert dieser simulierte Surround-Sound erstaunlich gut.
Im Angesicht der Bullet-Time
Dank einer implementierten Bullet-Time, die sich automatisch einschaltet, sobald sich Schüsse nähern, kann man den verlangsamt heranrauschenden Projektilen relativ leicht ausweichen oder sie durch eigene Laserschüsse nivellieren. Trotz Schildeinsatz ist für Highscore-Jäger sportlicher Einsatz gefordert. Wer Space Pirate Trainer am Stück spielt, kommt auch aufgrund der Eigenwärme der VR-Brillen relativ schnell ins Schwitzen. Andererseits habe ich auch liegend auf dem Boden den bislang coolsten Moment im VR erlebt: Zwei Schusslinien kreuzten sich, nahmen mich immer weiter in die Enge. Also beschloss ich mich auf den Boden zu werfen und ballerte die beiden Roboterkugeln mit zwei Salven ab, sprang beim nächsten Angriff sogleich auf und meisterte die Welle wie es Han Solo zu seinen besten Zeiten nicht besser hätte lösen können!
Eine Prise Taktik
Und auch beim Schildeinsatz wird man das Gefühl nicht los, eine Reinkarnation des berüchtigten Schmugglers zu sein: Die von links heranrauschende Salve blocke ich gekonnt ab, konzentriere mich auf den offenen Bereich, wo weitere Salven mich unter Druck setzen. Aus dem Augenwinkel bemerke ich, dass alle Schüsse der linken Flanke geblockt wurden. Das Schild wechselt rasant die Seite, während meine Arme sich kreuzen und ich seitlich hinter dem Schutz die Gegner ins Visier nehme. Das sind packende Momente, die nur eine perfekte Mechanik erlaubt.
Fazit
Sie blasen wieder zum Angriff. In Zeitlupe weiche ich locker den ersten Schüssen aus, sehe wie im Schneckentempo die Projektile an meinem Kopf vorbeizischen, zwei Schusssalven und eine Explosion später muss ich wegspringen, drehe mich um und merke, wie ich direkt in der Schusslinie stehe. Verdammt - hätte ich doch bloß meinen Schild genutzt! Also noch eine Runde starten - und dann noch eine. Und noch eine. Immer wieder motiviert mich die Jagd nach dem Highscore, immer wieder betrete ich die Plattform dieses Space Invaders in VR. Und wie in guten alten Arcade-Zeiten taucht man voller Konzentration in die Welt ein – nur dass man hier springt, kniet oder sich auch mal auf dem Boden wälzt. Dennoch muss man dem Spiel vorhalten, dass in punkto Gegnervariation und Angriffstaktik nicht viel passiert. Zwar kann man unterschiedliche Schussarten sowie eine Art Traktorstrahl nutzen, welcher die Roboter außer Gefecht setzt und mit dem man die Gegner ranzieht und genüsslich zerballern kann, dennoch kam ich mit meinem Standardschuss und dem Schild immer noch am besten zurecht. Außerdem steigt der Schwierigkeitsgrad unnötig nach dem ersten Bossgegner an. Mechanisch läuft Space Pirate Trainer nahezu perfekt und absolut akkurat. Und man bekommt exakt das, was der Name verspricht: Keinen vollwertigen Shooter, sondern ein Trainingsprogramm, das man immer wieder gerne startet, bevor man sich anderen Dingen in der VR widmet. Dennoch liegt die Messlatte der VR-Shooter mit Raw Data und Robo Recall weitaus höher.
Pro
Kontra
Wertung
OculusRift
Space Pirate Trainer glänzt durch eine durch und durch flüssige Mechanik und Steuerung. Leider sieht der Umfang eher mau aus.
HTCVive
Space Pirate Trainer glänzt mit seiner flüssigen Mechanik und Steuerung. Leider sieht der Umfang eher mau aus.
VirtualReality
Space Pirate Trainer glänzt mit seiner flüssigen Mechanik und Steuerung. Leider sieht der Umfang eher mau aus.
Du musst mit einem 4Players-Account angemeldet sein, um an der Diskussion teilzunehmen.