Feel the beat
Das Rhythmusgefühl steht selbstverständlich immer noch im Mittelpunkt: Doch dieses Mal hat man sogar eine ziemlich bescheuerte Geschichte rund um die Herausforderungen gestrickt, in der es gilt, dem vorlauten Vieh Fipsi dabei zu helfen, in seine himmlische Heimat über den Wolken zurückzukehren. Auf dem Weg dorthin hilft man u.a. einem Mechaniker bei der Suche nach Teilen für seine Werkstatt, einem Barbier namens Haarald bei der Einrichtung seines Ladens oder führt eine Biene ins heilige Honigland – und das alles mit Hilfe des richtigen Beats, den man entweder durch gut getimtes Knöpfchendrücken oder taktgenaue Stylus-Eingaben auf dem Touchscreen bewerkstelligt.
Eines der einfacheren Minispiele: Als Karateka muss man im Takt auf Gegenstände einprügeln.
Wer den Vorgänger kennt, wird hier viele Déjà-vus erleben, denn ein Großteil der kurzweiligen Minispiele wurden einfach recycelt, darunter der Karateka, das Auffüllen der Rhythmoboter, die lustigen Chorknaben oder das Turbo-Tischtennis. Allerdings wurden diese aufgewärmten Herausforderungen häufig mit einer anderen Musik unterlegt sowie frischen Animationen und anderen Neuerungen versehen, um nicht nur eine einfache Kopie der bekannten Vorlagen abzubilden. Pro Level, das in der Regel aus vier Herausforderungen besteht, ist aber auch immer eine Disziplin dabei, die man zuvor noch nicht gesehen hat. Das Prinzip bleibt jedoch häufig gleich: Entweder muss man die Knöpfe im vorgegebenen Muster drücken, sie im richtigen Moment halten und wieder loslassen oder manchmal auch in Kombination mit dem Digipad bzw. abwechselnd betätigen. Meist folgt der Spielablauf dem Senso-Prinzip, bei dem man die Vorlage einfach imitieren muss – etwa so, wie man es auch aus den artverwandten Titeln Space Channel 5 oder Parappa the Rapper kennt. Vor jedem Minispiel muss man zunächst ein Tutorial absolvieren, in dem man das geforderte Rhythmus-Muster mehrfach erfolgreich abschließen muss, bevor es zur eigentlichen Herausforderung geht. Klasse: Scheitert man zu häufig an der Übung, werden auf dem unteren Bildschirm visuelle Hilfen für das richtige Timing angezeigt, bis man es schließlich schafft. Ansonsten wird die Anzeige dafür genutzt, um die Taktgenauigkeit darzustellen, mit der man Knöpfe oder den Touchscreen betätigt.
Flache Lernkurve
In diesem Badminton-Duell geht es hoch her.
Große Sorgen muss man sich angesichts der simplen Muster zunächst nicht machen, denn wer nur einen Hauch von Rhythmus im Blut hat, wird einen Großteil der gebotenen Minispiele problemlos meistern und sogar die Goldmedaille einheimsen. Manche dürften sich angesichts des niedrigen Niveaus sogar konstant unterfordert fühlen und sich trotz des abgedrehten Designs entsprechend schnell langweilen. Denn erst im letzten Drittel der Story zieht der Schwierigkeit mit flotteren Abfolgen, Synkopen & Co deutlich an, aber trotzdem bleibt immer alles machbar und es wird niemals unfair. Nicht nur visuelle Komponenten leisten beim Wechsel von Mustern wertvolle Hilfe. Vor allem akustische Hinweise erweisen sich spätestens dann als erste Wahl, wenn die Kamera weit vom eigentlichen Geschehen heraus zoomt und man sich nur noch auf sein Gehör verlassen kann. Hat man es bis zum Abspann geschafft, geht es erst so richtig ans rhythmische Eingemachte: In weiteren Varianten bekannter Minispiele wird man dann erst richtig gefordert und auch die lange vermissten Remix-Varianten, in denen man das Know-how mehrerer Level kombinieren muss, feiern endlich ihr Comeback. Zudem darf man später auch alleine in den so genannten Meisterzug einsteigen und muss dort ebenfalls mehrere Tests in Folge mit hohen Punktzahlen abschließen.