Test: Scooby-Doo! - Fluch der Folianten (Plattformer)

von Jens Bischoff



Publisher: THQ
Release:
19.03.2004
26.03.2004
26.03.2004
Spielinfo Bilder  
Angestaubte Engine

Die grafische Präsentation ist aufgrund des Cartoon-Looks leider etwas detailarm und alles andere als ruckelfrei - herbere Slowdowns sind zwar selten, aber bei jedem Kameraschwenk bekommt die Grafik-Engine leichten Schluckauf, was angesichts der relativ polygon- und texturarmen Grafik doch etwas verwundert. Auf der Habenseite stehen allerdings die wirklich ausgefallenen Kostüme, in die sich Scooby und Shaggy während ihrer verdeckten Ermittlungen zwängen sowie die teils wirklich köstlichen Animationen. Flair und Humor der Zeichentrick-Vorlage wurden jedenfalls gut eingefangen und umgesetzt - auch wenn inzwischen vieles arg antiquiert wirkt.

Rauchende Colts: Auch im Wild West Vergnügungspark verkleiden sich Shaggy und Scooby stilgerecht (Xbox).

Primitives Gameplay

Auch das Gameplay präsentiert sich nicht gerade zeitgemäß: Die Steuerung des Heldenduos ist hakelig und ungenau, die Aktionsmöglichkeiten beschränken sich auf situationsabhängiges Knöpfchendrücken und die meisten Rätseleinlagen dürften selbst Vorschüler unterfordern. Zudem wirkt das Leveldesign einfallslos und der Schwierigkeitsgrad recht unausgewogen. Ungeübte Spieler dürften jedenfalls große Probleme haben, immer alle Sandwich-Zutaten und Hinweise zu finden, um Zutritt zu Minispielen und Bonusmaterial zu erhalten. Aber keine Sorge, die so genannten Minispiele sind genauso öde wie das Hauptspiel und die freispielbaren Zeichnungen und Charaktermodelle machen auch nicht viel her.

Klapprige Verfolgungsjagd: Die Flucht vor dem roten Ritter führt Shaggy und Scooby-Doo quer durch die Studiokulissen (GC).

Monotones Spielprinzip

Das gleiche gilt leider auch für das primitive Spielprinzip: Ihr dackelt durch die recht linearen Spielabschnitte, sucht versteckte Beweisstücke, löst altbackene Schalter- und Item-Rätsel und fangt ausgerissene Geister. Aber selbst die Gespensterjagd ist ein eher trostloses Unterfangen: Läuft euch ein bereits registrierter Geist über den Weg, öffnet ihr auf Knopfdruck euer Verhängnisbuch und hämmert so lange auf die eingeblendeten Tasten, bis das Gespenst aufgibt und von eurem Folianten verschlungen wird. Hin und wieder müsst ihr zwar auch Gegenangriffen ausweichen, nur auf dem Radar sichtbare Geister stellen oder die Zauberenergie eures Schmökers auffrischen, aber ein motivierendes Kampfsystem sieht anders aus.

Zu Tode erschreckt: Verlässt das Heldenduo der Mut, nehmen sie kurzerhand Reißaus (PS2).

Mickriger Umfang

Zudem ist der Spielumfang mit fünf Spielabschnitten extrem kurz bemessen und der Spuk schon nach wenigen Stunden vorbei, was auch durch den verhältnismäßig günstigen Preis nicht wirklich aufgewogen werden kann. Immerhin sind manche der Schauplätze wie das Filmstudio der Milton Brothers oder der Wild West Freizeitpark sehr hübsch umgesetzt. Trotzdem wird die Suche nach Beweisstücken und das Fangen von Gespenstern schnell langweilig, während in die Länge gezogene Trial&Error-Abschnitte wie die Hindernisfahrt in einer Lore einfach nur nerven - wie im übrigen auch das Fehlen einer Übersichtskarte.

Langweiliges Bonusmaterial: Die oft schwer freizuschaltenden Minispiele sind alles andere als aufregend (GC).

Kommentare

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Thema!
schrieb am