Test: Shadows: Awakening (Rollenspiel)

von Mathias Oertel



Entwickler:
Publisher: Kalypso Media
Release:
31.08.2018
31.08.2018
31.08.2018
31.08.2018
31.08.2018
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Inhaltlich jedoch bleibt man Heretic Kingdoms treu. Genauer gesagt sogar Elementen, die Kult, den ersten Abstecher in die ketzerischen Königreiche geprägt haben. Dazu gehört z.B. die Parallelwelt, in die man jederzeit abtauchen kann. Möglich macht dies die Hauptfigur des Seelenverschlingers. Dieser Dämon hat sein Zuhause in der so genannten Schattenwelt und wurde von einem Magier beschworen, um zu helfen, das führungslose Reich der Heretic Kingdoms wieder in sichere Fahrwasser zu leiten. Dass der Höllenfürst dies natürlich nicht aus freien Stücken macht, führt immer wieder zu absurden, manchmal auch zu witzigen Dialogen, die mitunter gegen die düstere Grundstimmung gehen, aber das erzählerische Fundament nie ins Wanken bringen. Die zweite Ebene ist die der menschlichen Bevölkerung, quasi die „Oberwelt“ mit ihren Städten, Landstrichen und Dungeons. Diese kann vom Dämon nur in Form einer seiner so genannten Marionetten betreten werden, besondere Seelen von Verstorbenen, die wiederbelebt werden können. Drei dieser Seelen stehen zu Beginn zur Verfügung, wobei mit der Magierin, dem Bogenschützen und dem Nahkämpfer klassische Hack&Slay-Archetypen angeboten werden.

Die Qual der Wahl

Das Ausrüsten von Gegenständen ist unintuitiv und sorgt immer wieder für Frustmomenten im Rahmen der überarbeiteten Benutzerführung.
Das Ausrüsten von Gegenständen ist unintuitiv und sorgt immer wieder für Frustmomenten im Rahmen der überarbeiteten Benutzerführung.
Sehr schön: Mit der initialen Wahl legt man nicht nur quasi die „Primärklasse“ fest, sondern auch die zur Verfügung stehenden Nebenmissionen: Jede der Figuren hat ihre eigene Rachemär, der sie folgt und die mehr oder weniger parallel zu den Hauptgeschehnissen abläuft. Und die Gespräche zwischen Dämon und Vasallen, die neben Büchern und Briefen einen weiteren Einblick in die Historie der Heretic Kingdoms erlauben, sorgen für eine interessante Fortführung der Hauptgeschichte, die allerdings größtenteils spröde inszeniert wird. Insgesamt können einem in Shadows über ein Dutzend „Helden“ zur Verfügung stehen, von denen man neben dem Verschlinger als feste Figur drei weitere mitführen und sich ihre Spezialfähigkeiten im Kampf zu Nutze machen kann. Der Clou: Man kann jederzeit zwischen den Charakteren und ggf. sogar ad hoc zwischen den Welten springen. Und dieses Element nutzt Games Farm gut aus: Mal muss man Rätsel lösen oder Fallen ausweichen, die nicht nur Geschick erfordern, sondern die einen Wechsel der Dimension erzwingen – und sei es nur, um in Dämonenform einen Hinweis auf die Lösung zu bekommen. Ebenso wichtig ist der Wechsel im Kampf. Nicht nur, weil man auf eine andere Figur schalten kann, bevor die Lebenspunkte zu Ende gehen. Sondern auch, weil ein Magier oder Bogenschütze gegen diesen Gegnertyp effektiver sein kann und ein Nahkämpfer besser gegen jenen funktioniert. Darüber hinaus kann man den Ehrgeiz entwickeln, um besondere Kombos zu entdecken, bei der die einzelnen passiven oder aktiven Fähigkeiten in möglichst effektiver Reihenfolge eingesetzt werden. Wie z.B. das „Einfrieren“ des Verschlingers, der sämtliche Feinde auch in der Schattenwelt erreicht, bevor man in der „echten“ Welt den Kampf weiterführt und die Spezialangriffe noch effektiver einsetzen kann.

Falls man Schwierigkeiten mit den Gegnern hat, kann es helfen, die Welt zu wechseln.
Falls man Schwierigkeiten mit den Gegnern hat, kann es helfen, die Welt zu wechseln.
Mit der in Awakening deutlich direkter reagierenden Steuerung als noch zu alten Shadows-Zeiten hat man einen mechanischen Kritikpunkt von damals aus dem Weg geräumt. In der Konsolenversion ist es dank der direkten Stick-Kontrolle (am Rechner darf auch wahlweise mit Pad gespielt werden) ohnehin kein Problem, gegnerischen Geschossen aus dem Weg zu gehen. Doch mittlerweile folgt die Figur auch auf dem PC dem Klickbefehl deutlich besser. Im Rahmen der entschlackten Benutzerführung, die auch im Hinblick auf die Konsolenversionen geplant und optimiert wurde, hat man mittlerweile schnell und komfortabel Zugriff auf alle wichtigen Funktionen wie die aufrüstbaren Fähigkeiten mit ihren Abkühlzeiten, von denen drei pro Spielfigur angelegt und im Kampf eingesetzt werden dürfen oder die Talente, von denen man im Laufe der Figurenaufstiege bis zu zehn einsetzen kann. Doch sobald es ans Inventar geht und man bei dem möglichen Quartett versucht, die Ausrüstung zu optimieren, gehen die Probleme los. Man kann bei den ohnehin eher spärlich ausgeschütteten sowie bei Händler zuhauf vorhandenen Rüstungen, Schmuckstücken oder Waffen zwar alles miteinander vergleichen und so das Inventar optimieren. Dennoch muss man immer wieder kompliziert hin und her springen, so dass man bei der „Pflege“ seiner Figuren immer wieder eine unnötige Frustgrenze überwinden muss. Zwar kann man seine Ausrüstung auch noch u.a. über Essenzen modifizieren und so z.B. zusätzlichen Elementarschaden verursachen oder Resistenzen erhöhen. Doch die unhandliche Benutzerführung beim Inventar im Allgemeinen ist immer wieder ein Ärgernis.
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Kommentare

Marobod schrieb am
Uebrigens die kamera kann zoomen, mit + und - auf dem NUM Pad.
Ansonsten sind manche Raetsel dumm , bzw schlecht rueber gebracht. Die Steine ueber Plattformen zu lotsen ist frustrierend, einmal daneben geklickt und man kann von vorn anfangen.
Das Inventar ist OK, solange man nicht verkaufen will, beim Haendler ist das wirklich absurd, alles einzeln zu verscheuern, allerding ist der Loot-Aspekt in dem Spiel eh sehr klein, theoretisch kann man mit lvl 8 Gear bis zum Ende durchspielen.
Und noch etwas,es gibt kein NG+, also einmal durch , und das war es; Auch wenn man drei Hauptstories hat, und manche der "Marionetten" sich gegenseitig ausschließen, bietet das Spiel nicht viel an Wiederspielwert.
Solide ist es aber dennoch.
Naja vielleicht versorgen die Entwickler das Spiel noch mit weiteren Inhalten und weiteren Chaptern, (was ich nicht glaube), fuer zwischendurch ist das Spiel aber durchaus spaßig.
Die ungefaehre Spielzeit liegt bei 20h pro Durchgang
Runebasher schrieb am
Skidrow hat geschrieben: ?10.09.2018 22:33 "Inhaltlich identisch zur PC-Fassung zeigen sich die Konsolen-Versionen von Awakening technisch schwächer als am Rechner.?
Seltsame Kritik. Kann mir jemand ein Spiel nennen, wo das nicht so ist?
Das wird doch auf Seite 1 begründet :roll:
Skidrow schrieb am
"Inhaltlich identisch zur PC-Fassung zeigen sich die Konsolen-Versionen von Awakening technisch schwächer als am Rechner.?
Seltsame Kritik. Kann mir jemand ein Spiel nennen, wo das nicht so ist?
RogaNadare schrieb am
Dann kann ja i-wann wieder weiter gezockt werden oder die Story nochmals neu aufgerollt werden, für mich. Ich hatte ja book 1. :)
Papinho schrieb am
Wie sieht das denn mit dem Umfang aus? Bei https://howlongtobeat.com wird für Shadows: Heretic Kingdom 15 h angegeben. Da dies hier ja lt. Test eine aufgepimpte Neuauflage ist, hoffe ich doch, dass der Umfang auch mehr hergibt? Ist mir bei (Action-)RPGs schon wichtig, dass da zumindest die 25 h-Marke geknackt wird...
schrieb am

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