Test: Moto GP 4 (Rennspiel)

von Michael Krosta



Moto GP 4
Entwickler:
Publisher: Sony
Release:
01.06.2005
Jetzt kaufen
ab 34,90€
Spielinfo Bilder  
Neben TT-Superbikes von Jester Interactive bekommen PS2-Motorradfahrer noch eine weitere Gelegenheit, sich auf den Sattel zu schwingen und Gas zu geben. Namco schickt die dritte Fortsetzung der MotoGP-Serie ins Rennen, die im Vergleich zu den Vorgängern mit einigen Neuerungen aufwarten kann. Reicht es für die Pole Position?

Arcade und Simulation

Damit keine Missverständnisse entstehen: Rund um die FIA Motorradweltmeisterschaft MotoGP existieren zwei Spieleserien. Während THQ demnächst den dritten Teil für PC und Xbox auf den Markt bringen wird und den Schwerpunkt dabei eindeutig auf Simulation legt, zeichneten sich die bisher drei erschienenen Spiele von Namco vor allem durch ein arcade-typisches Gameplay aus. Daran ändert sich auch im aktuellen Teil nichts und so ist das Fahrverhalten selbst im Simulationsmodus
Die Replays werden wieder prima inszeniert.
noch vergleichsweise gutmütig, auch wenn das Hinterrad in Kurven bei zu starker Beschleunigung schon mal wegrutschen oder zu starkes Abbremsen zu einer wackeligen Angelegenheit werden kann. Ebenso sollten Ausflüge neben die Strecke in diesem Modus vermieden werden, da ihr beim kleinsten Häufchen Dreck schon stürzt – und das auch bei niedrigen Geschwindigkeiten, was doch etwas übertrieben erscheint. Auf der anderen Seite haben Rempeleien mit euren Biker-Kollegen kaum Folgen, so dass ihr selbst mit hoher Geschwindigkeit in den Fahrerpulk rasen und andere Rennteilnehmer als Bande oder Bremse missbrauchen könnt – für einen Simulationsmodus nicht gerade realistisch. Aber das war ja noch nie die große Stärke der Serie, bei der der unkomplizierte Fahrspaß schon immer im Vordergrund stand. Die präzise Analogsteuerung wurde praktisch 1:1 aus den Vorgängern übernommen, so dass ihr die PS-starken Zweiräder nach wie vor gut kontrollieren könnt, zumal der Anspruch bzgl. Fahrphysik ja nicht so hoch ausgefallen ist und ihr zusätzlich einen Bremsassistenten aktivieren könnt

Karriere in der MotoGP

Im Arcademodus legt ihr einfach Strecke, Fahrer und Rennbedingungen (z.B. Wetter, Motorradeinstellungen) fest und fahrt drauflos, wobei ihr euch in der Regel vom letzten Startplatz nach vorne arbeiten müsst. Neu dabei ist der so genannte Tumult-Modus, der dafür sorgt, dass die Fahrer Seite an Seite in die Kurven einfahren und es entsprechend eng zur Sache geht. Allerdings hätte sich Namco diesen zuschaltbaren Modus besser gespart, da euch in dem Gedränge eh nichts passieren kann und der Tumult dadurch schnell an Reiz verliert. Hinzu kommt, dass die Framerate bei den vielen Gegnern auf dem Bildschirm zu stark in die Knie geht und das Rennerlebnis merklich trübt - noch schlimmer wird es, wenn ihr zusätzlich für nasse Witterungsbedingungen sorgt, bei der die Ruckelorgie schon vorprogrammiert ist. Ohne den künstlich geschaffenen Tumult läuft das Geschehen jedoch wie gehabt flüssig und flott über den Bildschirm (und das auch im 16:9-Format), auch wenn die Grafik immer noch serientypisch starkes Kantenflimmern aufweist. Dennoch sehen die real nachmodellierten Motorräder und Fahrer mit ihren geschmeidigen Animationen klasse aus. Neu ist die gelungene Helmperspektive, die besonders bei Regen mit nassem Visier beeindruckt - auch wenn sie das Fahren 
In der neuen Helmperspektive verschmutzt das Visier und ihr müsst die Folie abziehen.
nicht so einfach macht wie mit Innen- oder Außenansicht. Witziges Feature am Rande: Während der Fahrt verschmutzt das Visier immer mehr und ihr könnt auf Knopfdruck die Folie abziehen, um wieder für klare Sicht zu sorgen. Der Arcademodus ist mit den anfänglich 16 Rennstrecken und drei Schwierigkeitsgraden ziemlich schnell vorbei und eignet sich generell eher für Rennen zwischendurch oder das Sammeln von Punkten, die im Fahrerlager in den Kauf von Fahrern (darunter Legenden wie Mick Doohan oder Kevin Schwantz), Motorrädern, Filmchen und andere Goodies investiert werden können. Wer sich dagegen länger mit dem Spiel beschäftigen will, findet seine Berufung im Karrieremodus, in dem ihr eine Saison nach der anderen absolviert, bis ihr endlich von einem Top-Team für die MotoGP-Serie angeheuert werdet. Zunächst müsst ihr euch jedoch mit kleineren und leistungsschwächeren Maschinen begnügen, denn Namco hat erstmals auch die original 125cc- und 250cc-Klasse neben den 500cc-MotoGP-Maschinen ins Spiel integriert und bietet jetzt alle 77 Fahrer und 39 Teams der Saison 2004, die sich auf den 16 lizenzierten Originalrennstrecken packende Rennen liefern. Prinzipiell eine gute Sache, doch wirken die niedrigeren Klassen verglichen mit den flotten 500cc-Monstern ziemlich lahm und stellen sogar im Simulationsmodus kaum Anforderungen an den Spieler. Selbst wenn ihr die Stabilität in den Motorradeinstellungen vernachlässigt, könnt ihr praktisch aus jeder Kurve heraus mit Vollgas beschleunigen, ohne Angst haben zu müssen, dass euch die Maschinen ausbrechen – deshalb sind die 125er- und 250er-Rennen insgesamt etwas langweilig ausgefallen.  

    
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Kommentare

johndoe-freename-88043 schrieb am
Jupp, nun hab ich auch endlich mal den Titel angeklickt und dabei bemerkt, das ich hier falsch bin. Es geht um den Namco-Schrott. :lol:
johndoe500454 schrieb am
Aber wie gesagt das Namco Spiel für die PS2 hat keinen Online Modus, was dem Test wiederspricht.
johndoe-freename-88043 schrieb am
Japp, Grafik und Sound sind auch auf dem neuesten Stand der Dinge. Is klar... da Spiele ich aber lieber gar nicht, bevor ich mir sowas antue.
Nefasturris schrieb am
schrott ist der titel von namco mit sicherheit nicht! ist immer noch prima spielbar und läuft für ein ps2 spiel, wenn man die anzahl der gegner in betracht zieht, mit ausgezeichneter performance.
johndoe-freename-88043 schrieb am
Wie gesagt, das Namco Spiel ist purer Schrott. Kauf dir ne Xbox und Moto GP. :wink:
schrieb am