Immerhin gibt’s auf der Microsoft-Konsole bessere Effekte zu sehen. Alleine die Hand, die Neo nach dem Griff zur roten Pille und in den Spiegel in die Kamera hält, ist ein gutes Indiz: auf der Xbox wandert ein spiegelnder Chrom-Effekt den Arm hinauf, auf der PS2 hält man die Farbwirbel unweigerlich für einen Grafikfehler.
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Mit dem schweren MG zerlegt ihr eindrucksvoll einen großen Teil der Umgebung. |
Dazu gesellen sich teilweise extrem schwache, sehr flimmerfreudige Texturen und ein grottig hässlicher Ladebildschirm – die PS2 hat’s wirklich nicht leicht. Auf allen Plattformen sind dazu die Ladezeiten sehr lang, die Schatten schwindfreudig, die Animationen abgehackt. Letzteres geht allerdings auf die Kappe des rasanten Kampfsystems, welches wahrhaft flüssige Bewegungen in alle Richtungen unmöglich macht.Spielerisch geht Neos Pfad teilweise nicht-lineare Wege – allerdings nur so weit, dass euch gelegentlich die Wahl des nächsten Levels überlassen wird. So müsst ihr verschiedene Personen in freier Reihenfolge befreien, was u.a. eine extrem nervende Bibliothekarin beinhaltet, der man aufgrund ihres Gekreisches sehr schnell mehr als alles andere den gesamten Brockhaus in die Kehle stopfen möchte. Außerdem gibt es immer wieder die Möglichkeit, einen Abschnitt auf unterschiedliche Art und Weise zu beenden. So könnt ihr gleich zum Spielbeginn auf der Flucht vor den Agenten eine (filmgetreue) Verhaftung akzeptieren, was einen zusätzlichen Level beinhaltet. Außerdem bietet euch das Game ein komplett neues und reichlich bizarres Ende, was u.a. einen sehr abgefahrenen Auftritt der Wachowski-Brüder (die Matrix-Erfinder) beinhaltet.
BoxensprengerWer »Matrix« sagt, muss auch »laut« sagen: Der Effekt-Overkill auf der Leinwand wäre ohne die perfekte Akustik nur halb so beeindruckend. Das gilt auch am Fernseher: Wenn hier nicht alles krachen und knirschen, explodieren und zerbersten, brechen und rummsen würde, wäre das Spiel nur halb so viel wert. Die Soundeffekte klingen großartig, mit entsprechendem Equipment standesgemäß THX-optimiert aus allen Richtungen – vorbildlich! Die Sprachausgabe müht sich redlich, ist aber nicht optimal: zum
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Die variantenreichen Nahkämpfe sehen besonders in der Zeitlupe spektakulär aus. |
einen gibt es nur auf der PS2 auch englische Stimmen, auf der Xbox müsst ihr euch mit den deutschen Sprechern zufrieden geben. Dafür erwarten euch hier die zwar nicht lippensychronen, aber immerhin originalgetreuen Synchronsprecher – im Gegensatz zu den englischen Pendants, die mit Ausnahme von Laurence Fishburne nicht den echten Mündern entspringen. Leider hat Atari speziell bei der Besetzung der deutschsprachigen Nebenfiguren teilweise gehörig ins Klo gegriffen: was man sich z.B. bei dem Türsteher im Club Hel samt seinen Kumpanen gedacht hat, kann man nicht mal raten. Nicht dass diese Clowns in der englischen Fassung viel besser wären – aber immerhin sind sie nicht völlig lächerlich.Um der Akustik die Krone aufzusetzen, werdet ihr über weite Teile vom Original-Soundtrack begleitet, der hervorragend zur Action passt – und an einem merkwürdigen Bug leidet. Denn gelegentlich setzt die Musik einfach aus, woraufhin zwar die Effekte besser zur Geltung kommen, aber man deutlich spürt, dass atmosphärisch etwas fehlt.