Realismus contra Action
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Beim Ritt ins verschneite Tal von Chamonix müsst ihr stets hübsch auf der markierten Piste bleiben. |
Natürlich ist die Zusammenstellung der Kurse mit Ski Alpin vergleichbar, da auch alle 18 originalen Austragungsorte von Chamonix bis Shiga Kogen mit den vier Disziplinen Abfahrt, Super-G, Riesenslalom und Slalom dabei sind. Realismus wird großgeschrieben, da es für jeden Slalomlauf zwei verschieden gesteckte Kurse gibt, was bei Ski Alpin fehlte. Obwohl die Kurse vom Team von Coldwood Interactive originalgetreu nachgebildet wurden, erscheinen sie jedoch weniger steil, action- und schikanenreich als bei der Konkurrenz. Leider fehlt bei der Disziplin Slalom bisweilen der Durchblick, da ihr vor allem auf der Xbox nicht immer wisst, wie die Stangen jetzt anzufahren sind. Der Wechsel der Perspektive hilft hier ein wenig. Die Übersicht fehlt auch in engen Kurven, was sich bei der Xbox besonders bemerkbar macht. So landet ihr schon mal auf der Nase, was bei Ski Racing aber nicht oft vorkommt. Euren Läufer schmeißt so leicht nichts von den Beinen, auch das Touchieren der Bande nicht. Sogar der Zusammenstoß mit einer Stange bleibt meist ohne Folgen, was bei Ski Alpin realistischer ist.
Gespaltener Multiplayer
Zu mehreren könnt ihr im Internet gegen 31 andere fahren oder auch an einem Rechner einen Wettkampf spielen. Der Multiplayer bietet auch ein Highlight, das es bei Ski Alpin nicht gibt: Zu zweit könnt ihr mit dem Splittscreen gleichzeitig auf einer Piste herunterfahren. Ganz ähnlich wie beim Parallelslalom der Snowboader seht ihr dabei genau, wie euer Kontrahent sich schlägt. Das macht zumindest kurzzeitig Laune, da es direkter als der übliche Ablauf hintereinander ist. Ansonsten habt ihr natürlich auch die Möglichkeit, im Wettkampf wie üblich hintereinander herunterzufahren
Unbedeutende Optik
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Sicher im Ziel angekommen, könnt eine coole Siegerpose auswählen. |
Leider kommt bei der 3D-Darstellung von Ski Racing nicht dasselbe Mittendrin-Gefühl auf wie bei Ski Alpin. Das liegt auch daran, dass die Kamera trotz Möglichkeit zum Wechsel der Perspektive weiter weg ist als bei der Konkurrenz von RTL. Allerdings habt ihr öfters den Eindruck, dass ihr demnächst stehen bleiben würdet. Wenn ihr etwa mit gerade mal 40 km/h über eine scheinbar flache Alm kriecht, sehnt ihr euch rasch nach den rasanten Steilhängen von Ski Alpin zurück. Effekte wie auffliegende Schneekristalle sehen eher billig aus, da die Flocken so groß wie schneeweiße Bierdeckel sind. Es gibt auch Nebel und Schneefall, was der Sicht aber nicht wirklich schadet. Die 3D-Umgebung sieht insgesamt detailarm, kantig und unbeweglich aus. Unten angekommen, könnt ihr eure Siegerpose aus zwei angebotenen wählen. JoWooD zeigt Sinn fürs Product Placement, weshalb an den Banden Werbung für Milka, Tirol und die Skimarke Atomic prangt, was allerdings nur echte Werbehasser wirklich stören dürfte.
Sparsound
Die Geräuschkulisse ist eigentlich ein Armutszeugnis, denn gerade in diesem für die Atmosphäre so wichtigen Bereich versagt das Spiel. Die melodiös-rockige Musik ist zwar angenehmer als die von Ski Alpin 2006, sie ist aber kaum irgendwo zu hören. Ein Rennkommentar, der bei Ski Alpin für Stimmung sorgt, fehlt hier gleich ganz. Und die typischen Geräusche während des Rennens sind spärlich gesät, wie die Häufchen der Zuschauer, die vereinzelt am Rand der Piste ihr Dasein fristen.