Ungeschnittene Variationsarmut
Auch die Primär- und Sekundärziele variieren nur wenig. Im Normalfall müsst ihr einen Abschnitt "reinigen", dabei aber den Boss möglichst mit der StunGun ausschalten und festnehmen. Ab und an müsst ihr noch Zivilisten oder andere Staatsdiener befreien und sie zu einem bestimmten Punkt bringen – alles schon mal da gewesen.
|
Die KI sowohl der sporadisch mitlaufenden Helfer als auch der Gegner zeigt viel Spielraum nach oben... |
Sekundär gibt es jedem Level versteckte Masken, die gefunden werden müssen sowie Belohnungen für eine bestimmte Anzahl an Headshots bzw. für eine ebenso bestimmte Anzahl von "Verhaftungen". Doch da ihr in jedem Fall mehr finale Rettungsschüsse ausführen müsst, um ans Ziel zu kommen, anstatt die Gangster zu brutzeln, sind die Prioritäten klar verteilt.
Fans kompromissloser Action wird freuen, dass Urban Chaos Riot Response vollkommen ungeschnitten den Weg in die Regale gefunden hat. Havok sorgt dafür, dass die Gegner bei Explosionen und dem Projektileinschlag in die verschiedenen Trefferzonen physikalisch korrekt durch die Luft wirbeln. Und dass bei einem Spiel, das sich in nahezu allen Belangen an klassischer B-Film-Action aus Hollywood orientiert, nicht an bestimmten Primärfarbtönen gespart wird, braucht kaum noch erwähnt zu werden.
So hat Urban Chaos auch seine stärksten Momente, wenn man sich komplett bestimmter cineastischer Stilmittel bedient: Die sporadischen Zeitlupen, die einen besonders effektiven oder spektakulären Treffer kennzeichnen, könnten von Walter Hill oder Sam Peckinpah stammen; die mit einem schönen Blur-Effekt versehenen Kamerafahrten können für einen Hauch von Dramatik sorgen und die geskripteten Ereignisse schließlich machen das filmische Erlebnis komplett und verhindern den Absturz in den Shooter-Orkus.
|
Kugeln pfeifen an euch vorbei, Gegner greifen an: die Innenabschnitte bauen ansatzweise Atmosphäre auf! |
Denn auch die Möglichkeiten, sowohl mit der Taschenlampe dunkle Bereiche zu durchleuchten (gähn!) als auch der unkaputtbare Universalschild, mit dem ihr sowohl jegliche Projektilwaffen abwehren als auch Gegner K.O. schlagen könnt, schaffen es nicht, das T-Zero-Abenteuer über das Mittelmaß zu wuchten.
Ansprechende Technik
Das filmische Erlebnis wird durch die Anstrengungen der Grafikabteilung auf beiden Systemen unterstützt: Die Animationen können überzeugen, Clippings werden auf ein Minimum reduziert und sobald das Geschehen ins Innere von Häusern gelegt wird oder Flammen sowie verbrannte Gebäude ins Spiel kommen, sorgen leichte Klaustrophobie sowie überzeugende Qualmeffekte und effektiv eingesetzte Höhepunkte wie Backdrafts usw. für Atmosphäre. Diese wird aber spätestens dann wieder auf ein gerade mal durchschnittliches Niveau herunter gestuft, wenn ihr durch eher unspektakuläre Straßenzüge lauft und eine Horde Gegner nach der anderen brav auf euch zuläuft, um niedergemäht zu werden.
Dafür allerdings läuft die Engine auch in den wenig spektakulären Multiplayer-Duellen weitestgehend störungsfrei.