Vorschau: Metal Gear Rising: Revengeance (Action-Adventure)

von Mathias Oertel



Metal Gear Rising: Revengeance (Action-Adventure) von Konami
Metal Gear Rising: Revengeance
Publisher: Konami
Release:
21.02.2013
kein Termin
2013
21.02.2013
21.02.2013
Erhältlich: Digital (Steam)
Jetzt kaufen
ab 16,99€

ab 18,95€
Spielinfo Bilder Videos
Die Odyssee des Metal Gear Solid-Ablegers Rising nähert sich nach Namens- und Teamänderung ihrem Ende. In wenigen Wochen muss sich Cyborg Raiden und das auf Action fokussierte Abenteuer den Argusaugen skeptischer Metal Gear-Fans stellen. Wir haben einen ausgedehnten Blick auf eine fast fertige Version geworfen.

Lang ist's her

Video
Mit diesem Video feierte Revengeance Ende 2011 unter der Leitung von Platinum Games seine Wiederauferstehung.
Ich erinnere mich noch gut: Auf der Microsoft-Pressekonferenz anlässlich der E3 2009 verkündete man, dass Metal Gear Solid (MGS) den Weg auf die Xbox 360 finden würde. Und man zeigte sogar ein Video aus MGS Rising, so der damalige Titel. Darin war Raiden zu sehen, der gleichermaßen beliebte wie verhasste Hauptcharakter aus Metal Gear Solid 2 und einer der wichtigsten Nebendarsteller in Metal Gear Solid 4. Ein Jahr später gab man an gleicher Stelle im nächsten Trailer mehr Infos preis: Man sah, wie Raiden und vor allem sein Katana unter voller Spielerkontrolle stand: "Cut what you want" lautete der Slogan. Und damit schien man auf der gleichen Schiene fahren zu wollen, wie das 2009 erschienene (und mittlerweile indizierte) Afro Samurai - nur eben mit Metal Gear-Hintergrund.

Und dann wurde es ruhig um das Projekt - sehr ruhig. Hatte sich Hideo Kojima übernommen? Hatte er den Entrüstungsstürmen der Fans Rechnung getragen, die sich partout nicht vorstellen konnten, wie ein actionbasiertes Kampfspiel ins Metal Gear-Universum passte? Ende 2011 tauchte Metal Gear Solid Rising wieder auf. Mittlerweile hieß es Metal Gear Rising Revengeance, während die Verantwortung dafür in die Hände von Platinum Games gelegt wurde, die immerhin mit Titeln wie Vanquish und vor allem Bayonetta ihre Expertise unter Beweis gestellt haben. Und damit war die Ausrichtung klar: Action pur - was im Gegenzug natürlich eine Abkehr von all dem darstellt, was die Serie bis dahin auszeichnete.
Video
Als Revengeance noch "Metal Gear Solid Rising" hieß... Mit diesem Trailer sorgte man auf der E3 2010 für Aufmerksamkeit.
Und auch wir waren lange skeptisch, ob es gelingen würde, brachiale Nonstop-Gefechte (immerhin konnte man immer noch die Gegner fein säuberlich mit einem Katana filetieren, das auch Helikopter mühelos zerteilt) in Einklang mit Metal Gear-Tugenden wie starke Charakterzeichnung und emotional mitreißende Story zu inszenieren. Ganz abgesehen davon, dass sich Raiden gewaltig anstrengen muss, um mit den Platzhirschen wie Kratos, zwei Mal Dante (Devil May Cry und Dante`s Inferno) und nicht zuletzt Bayonetta mithalten zu können. Doch nachdem wir einige Stunden mit einer annähernd fertigen Version verbringen durften, haben sich viele Zweifel zerstreut.

Fast wie Metal Gear

Vor allem erzählerisch zeigt Rising, dass Platinum Games sich der Verantwortung des großen Namens bewusst ist - und natürlich den Einfluss von Hideo Kojima als ausführender Produzent. Vier Jahre nach den Ereignissen von MGS 4: Guns of the Patriots angesiedelt, arbeitet der Cyborg Raiden für eine private Sicherheitsfirma und wird Zeuge, wie ein ihm Schutz befohlenes Landesoberhaupt von kybernetischen Söldnern entführt und getötet wird. Und ehe er sich versieht, findet er sich inmitten eines ereignisreichen sowie häufig emotional geladenen erzählerischen Wirbelsturms wieder. Und der konfrontiert Raiden nicht nur mit seiner Vergangenheit als Kindersoldat, die ihm den Spitznamen "Jack the Ripper" eingebracht hat, sondern versucht auch heikle Themen wie Armut in Schwellenländern, Selbstbestimmung oder Genozid zu verarbeiten - selbstverständlich steht auch Schuld, Sühne und Rache auf dem Programm.

Die eingängige Action wird wuchtig inszeniert und fließt locker aus den Fingern.
Die eingängige Action wird wuchtig inszeniert und fließt locker aus den Fingern.
Dabei hilft es ungemein, wenn man die Metal Gear-Teile 2 und 4 gespielt hat: Man entdeckt immer wieder kleine Anspielungen und mit der Kenntnis, was damals passiert ist, werden einige Dialoge nachvollziehbarer. Doch auch ohne dieses Wissen (zu meiner Schande muss ich eingestehen, dass ich Teil 4 noch nicht zu Ende gespielt habe und meinen Wissensdurst beim Metal Gear-Spezialisten der Redaktion stillen musste), kann man die Story genießen und sich an den Dialogsequenzen oder der Inszenierung erfreuen. Dabei erreicht Platinum zwar nicht ganz die emotionale Wucht, wie sie unter der direkten Regie von Hideo Kojima auf den Bildschirm gezaubert wird. Doch im Rahmen eines auf Action fokussierten Schwertkampf-Spektakels bekommen die Figuren in den Erzählabschnitten, die meist am Ende einer leer geräumten Arena warten, eine erstaunliche Tiefe. Mitunter überschreitet man zwar die Pathos-Grenze oder versucht sich an Humor, der meine Wellenlänge allerdings nicht immer trifft. Doch unter dem Strich sind die Erzählung und die Neugier, wie es mit dem Helden wider Willen weitergeht, für mich fast schon alleine Grund genug, das Pad nicht aus der Hand zu legen.

Metal Gear Rising: Revengeance ab 16,99€ bei kaufen

Kommentare

schrieb am

Metal Gear Rising: Revengeance
Ab 16.99€
Jetzt kaufen