Vorschau: Call of Duty: Black Ops (Shooter)

von Jan Wöbbeking



Entwickler:
Publisher: Activision
Release:
09.11.2010
09.11.2010
09.11.2010
09.11.2010
26.09.2012
Spielinfo Bilder Videos
Für Veteranen ist vermutlich interessanter, was für neue Killstreaks Black Ops zu bieten hat. Auch hier geht Treyarch einen Schritt in Richtung Arcade: Die »Death Machine« ist eine fette Gatling Gun - ähnlich wie das Exemplar, welches Kaliforniens Gouverneur in Terminator 2 mit sich herumschleppte. Treyarch-Boss Mark Lamia versicherte uns im interview, dass die fette Wumme einem realen Vorbild nachempfunden wurde. Auch bei einigen anderen Waffen haben die militärischen Berater in der Prototypen-Mottenkiste aus der Zeit des Kalten Krieges gewühlt.

Arnie lässt grüßen

Die kleinen bis mittelgroßen Karten führen den Spieler in urbane Kulissen, den Dschungel und an tropische Orte.
 
Der »Grim Reaper« ist ein ähnlich dicker Brocken wie die Minigun: Mit der praktischen Panzerfaust lassen sich vier Projektile nacheinander auf die Reise schicken. Oder man pfeift auf Menschenrechtskonventionen und grillt die Gegner mit einem Napalm-Luftschlag. Kills mit Hilfe dieser Extras werden übrigens beim Zählen der Streaks nicht berücksichtigt - stattdessen muss man sie sich mit den »gewöhnlichen« Waffen verdienen. Ein weiteres Killstreak-Extra ist der aus der Kampagne bekannte Aufklärer Lockheed SR-71 Blackbird, welcher nicht nur die Position der Gegner, sondern auch ihre Ausrichtung offenbart. Oder man setzt sich an den Steuerknüppel des Gunship-Helis.

Besonders hinterlistig ist das ferngesteuerte Auto mit Sprengsatz: Es fährt sich wie mit einer echten Fernbedienung und fliegt auf Knopfdruck in die Luft. Das knatternde Gefährt lohnt sich besonders beim Capture the Flag. Am gemeinsten ist es, die Gegner vor dem sicher geglaubten Triumph mit dem kleinen, explosiven Geschenk zu überraschen. »Wir haben extra kleine Schleichwege eingebaut, durch die sich nur das RC-Auto passt«, freut sich Lamia. Manuell steuern lässt sich übrigens auch das kameragelenkte Geschoss einer Panzerfaust. Die von der Community kritisierten Death Streaks hat Treyarch dagegen nicht übernommen.

Pimp My Gun

Um der eigenen Bleispritze etwas mehr Persönlichkeit zu verpassen, lassen sich in einem Editor Logos, Einkerbungen und andere Verzierungen gestalten. Auch alberne Kombinationen wie ein Pferd mit an den Huf genageltem Sturmgewehr sind möglich. Wer seine Kreation stilecht der Welt präsentieren möchte, bekommt im Theater Gelegenheit dazu. Der Filmeditor besitzt ähnliche Möglichkeiten wie der in Halo 3 - inklusive Ego-Sicht, Third Person- oder freier Kamera. Redaktionell präsentierte Highlights wie bei Bungie sind aber bislang nicht in Planung.

Das Herumschnippeln an den Filmen lohnt sich besonders in den theatralischen Sterbeszenen: Als ich einen meiner Gegner von der Seite überraschte, flog er spektakulär und trotzdem äußerst realistisch animiert in die entgegengesetzte Richtung, um schließlich an einer Mauer einzuknicken. »Die Kills beginnen meist mit einer Todesanimation«, erklärt Lamia, »danach übernimmt die Physik Engine die Kontrolle und lässt den Burschen zu Boden sinken«. Einen weniger ansehnlichen Eindruck hinterließ ein Großteil der Steinoberflächen in einem Industriekomplex. Wenn ich nah davor stand, gab es den
Im neuen Editor lassen sich die Waffen mit Kerben und eigens gebastelten Logos verzieren.
typischen gefilterten COD-Texturbrei zu sehen. An anderer Stelle haben die Entwickler aber mehr Feinheiten aus der Engine gekitzelt. Die flüssige Bildrate kommt dem schnellen Spiel ebenfalls wie immer zu gute. Neuerdings sind die Kämpfer sogar noch etwas agiler unterwegs: Ich kann mich direkt aus dem Lauf auf alle Viere schmeißen oder mich genauso flott auf halbhohe Hindernisse hieven. Die traditionell schnellen Gefechte der Serie gewinnen dadurch noch ein wenig an Tempo.

Auf den ersten Blick

Durch den neuen Klasseneditor erkennt man auch schneller, welchen Spielstil der Gegner verfolgt und welche Perks er sich entschieden hat. Dem »Scavenger« z.B. sieht man schon im Menü an, dass er viel mit sich herumschleppt. Wird die Munition trotzdem knapp, beklaut er einfach erledigte Widersacher. Die Ausrüstung teilt sich nun in drei Kategorien auf:  Zu »lethal« zählen alle tödlichen Wurfobjekt, in »tactical« findet man alle Exemplare, die den Gegner verwirren und in »Equipment« alles zum Herumtragen und »Einpflanzen« - wie eine kleine Überwachungskamera. 
 

AUSBLICK



Evolution statt Revolution lautet das Motto vom Multiplayer-Part der Black Ops. Es ist verständlich, dass Treyarch das beliebte Grundprinzip nicht antastet - die schnellen Infanteriekämpfe und der Überfluss an Freischaltbarem entfalten schließlich nach wie vor ihr Suchtpotential. Ich hätte mir allerdings ähnlich viel Mut zu einschneidenden Veränderungen gewünscht wie ihn Bungie mit den Spezialfähigkeiten in Halo Reach bewiesen hat. Andererseits sorgen bereits die vielen kleinen Neuerungen für frische Impulse. Vor allem die turbulenten Wager-Modi haben in LA für viel Gelächter und panische Schreie gesorgt. Auch die Verträge und Wetten besitzen das Potential, dem traditionell üppigen Multiplayer-Part noch mehr Motivation zu verleihen. Dank dedizierter Server und der geplanten Öffnung für Mods dürfte Treyarch außerdem einige PC-Spieler zurück ins Boot holen, denen Modern Warfare 2 zu wenige Freiheit bot. Wer großen Wert auf Teamarbeit liegt, ist aber weiterhin mit der Battlefield-Serie oder MAG besser bedient, denn die Neuerungen richten sich hauptsächlich an Einzelkämpfer.

Ersteindruck: gut

Kommentare

johndoe828741 schrieb am
Acaloth hat geschrieben:
KugelKaskade hat geschrieben: Dito. Wobei ich mich auch frage, was Armbrüste, RC-Cars und dieses seltsame Messer in einem Spiel zu suchen haben, dass den Vietnamkrieg als Setting hat. Mit Armbrüsten sind die da ganz sicher nicht durch die Gegend gelaufen 8O
bist du dir da sicher ?
eine Armbrust ist recht leise, hat aber eine hohe durchschlagskraft, ganz abgesehen davon, das ein Treffer von einer Armbrust durchaus schlimmer sein kann, als eine Kugel abzukriegen.
vietnam ist nur ein Teil vom "Setting"...Cuba, Antarktis (mit Nazis lol) un so weiter sind auch dabei.
Acaloth schrieb am
KugelKaskade hat geschrieben: Dito. Wobei ich mich auch frage, was Armbrüste, RC-Cars und dieses seltsame Messer in einem Spiel zu suchen haben, dass den Vietnamkrieg als Setting hat. Mit Armbrüsten sind die da ganz sicher nicht durch die Gegend gelaufen 8O
bist du dir da sicher ?
eine Armbrust ist recht leise, hat aber eine hohe durchschlagskraft, ganz abgesehen davon, das ein Treffer von einer Armbrust durchaus schlimmer sein kann, als eine Kugel abzukriegen.
Acaloth schrieb am
Billy_Bob_bean hat geschrieben: was ich bedaure ist dass mit jedem neuen erfolg von cod die chancen auf einen shooter mit realistischem touch sich weiter dem nullwert nähern. wie gern würde ich ein red orchestra sehen, bei dem tripwire dieselben mittel wie jetzt eben treyarch hätte...und jedes neue cod oder moh trägt sein scherflein dazu bei, dass es dazu nie kommen wird. zocker wie ich sind leider immer mehr auf kleine modprojekte angewiesen. es muss ja kein overkill wie arma2 sein (obwohl ich das auch toll finde), aber mit einfachen mitteln wie das anlehnen der waffe an objekte, das herauslugen aus der deckung, das verzichten auf radar und fadenkreuz wird bei ro ein eindringlicheres und spannenderes spielerlebnis geschaffen als bei jedem cod. und es ist mir einfach unverständlich, dass dicke wummen und fette explosionen dem vorgezogen werden. (übrigens, ro kostet nur noch einen 10er - und es lohnt sich...)
Ich versteh ja deine Ansichten, aber ich meine doch jedem das sein.
Ich würde mich z.B. SEHR über ein MAG für den PC freuen.
Dennoch gefällt mir auch COD sehr gut.
das mit dem Fadenkreuz und so, hast du bei Call of Duty alles, wenn du harcore modus spielst.
Dann gibts kein Fadenkreuz, kein Radar und kein Afublicken von irgendwas....
Bedameister schrieb am
Zombie Modus ist auf jedenfall auch in der Deutschen Version.
schrieb am