Feuerteufel wider Willen
Buch schlägt Spiel. Nicht nur im Prolog muss man sich immer wieder um Texte kümmern.
Der Prolog des Adventures spielt in der Vergangenheit, da es dieses Mal zur Abwechslung in die Antike geht. Genauer gesagt in die Zeit von Caesar und Kleopatra, als Alexandria im Jahr 48 v.Chr. belagert wurde. Unter nicht geklärten Umständen ging damals die Große Bibliothek der ägyptischen Metropole in Flammen auf, wobei immenses Wissen vernichtet wurde. Für echte Leseratten nur schwer erträglich, muss der Spieler sich sogar selbst als Buchbrenner betätigen. Man soll zunächst einen Weg finden, um unbemerkt ins stark bewachte Gebäude zu kommen. Zwar wird einem versichert, dass es sich nur um unwichtige Akten handele, aber für die würde man kaum solche Umstände machen. Welche Geheimnisse verbergen sich noch in den Regalen?
Im Archiv selbst kommt es dann wieder aufs Köpfchen an. Wie schafft man es nur an den vielen Wachen vorbei? In den Gängen scheint es nur so von ihnen zu wimmeln, weshalb nur der Weg unters Dach bleibt. Das schlägt einem jedenfalls die Stimme des Typen vor, über den man in der Einführung die Kontrolle übernimmt. Später schlüpft man auch in die Haut anderer Charaktere, wie man es von der Geheimakte-Reihe kennt. Gegen Ende des Prologs kriecht man jedenfalls über Balken, von denen der eine oder andere morsch ist. So muss man auch den einen oder anderen Umweg machen, um schließlich alles in Flammen aufgehen zu sehen. Hat man es geschafft, wird man mit einem Video belohnt und kommt in der Story weiter.
Geheimnisse durch die Jahrhunderte
Bis die Romanze wahr wird, müssen die Helden noch Rätsel in Vergangenheit und Gegenwart lösen.
Wer nun glaubt, dass das ganze Abenteuer zur Abwechslung mal weit in der Vergangenheit spielen wird, ist leider auf dem Holzweg, denn im zweiten Akt ist man wieder in der Gegenwart. Die liebe Nina macht eine Heiratsvorbereitung der anderen Art, denn plötzlich ist sie in der Kirche, in der sie eigentlich heiraten wollte. Und die brennt auch noch lichterloh - der Ausgang ist mit Flammen versperrt! Zudem schleicht dort ein Kerl durch die Gegend, der entfernt an einen Ringgeist erinnert und durch Wände zu gehen scheint. Wer ist der seltsame Mann im Kapuzenmantel? Gehört er zu einer Geheimgesellschaft?
Allerdings liegt die Lösung weit in der Vergangenheit: Schritt für Schritt findet man immer mehr über die Verschwörer heraus, die schon lange ihr Unwesen treiben. Nicht umsonst beginnt Geheimakte 3 in der Historie, wo die Wurzeln liegen. Schließlich wird Nina bereits seit ihrem legendären Abstecher nach Tunguska immer wieder vom selben Alptraum geplagt, in dem sie verfolgt wird. Hängt das alles am Ende zusammen? So wird es einen im Spielverlauf auch noch in Türkei verschlagen, wo Max mit prähistorischen Ausgrabungen beschäftigt war. Nun ist Ninas Verlobter allerdings unter mysteriösen Umständen verschwunden. Wo ist er nur hin?
Rätsel allerorten
Neben klassischen Rätseln darf man auch mal schaukeln, um ans Ziel zu kommen.
Nina wird also zunächst auf sich allein gestellt sein, denn von Max fehlt anfangs jede Spur. Die rothaarige Rätselknackerin versucht rauszufinden, was ihr Lebensgefährte in letzter Zeit so gemacht hat. In der Wohnung sind allerhand Hinweise versteckt, die es zu finden gilt. Auf den ersten Blick fühlt es sich anspruchsvoller an als beim Vorgänger, da es nicht damit getan ist, bloß wild Sachen einzusammeln. Man muss auch hin und wieder überlegen, was Max mit dieser oder jener Notiz gemeint haben könnte. Dass seine Sachen so gut geschützt sind, legt jedenfalls die Vermutung nahe, dass er an etwas richtig Großem dran war.
Als Abwechslung zu den üblichen Knobeleien wird es auch besondere Passagen geben, bei denen ein wenig Geschick gefragt ist. So muss man u.a. eine alte Statue zum Umkippen bringen. Um es zu schaffen, muss man beim Pendeln immer im richtigen Moment drücken. Wie oft solche „Actioneinlagen“ vorkommen, ist nach der Preview schwer zu sagen. Man kann es zwar so oft probieren, wie man möchte, aber trotzdem dürfte das nicht jedermanns Geschmack sein. Leider lässt sich die Passage nicht umgehen, aber es wird eine entschäfte Version davon geben, die dann hoffentich niemand mehr verschreckt.
Äußerlich unverändert
Die Preview-Fassung legt es nahe: Rein äußerlich setzt man auf Bekanntes. Die Engine scheint dieselbe, was aber auch Vorteile bietet. So muss man keine neue Steuerung lernen, da die Bedienung sich stark an die Vorgänger anlehnt. Aber vielleicht tut sich ja doch noch was bis zum Release im dritten Quartal, um doch noch ein paar Neuerungen einzubauen. Trotz der eingeschränkten Spielzeit hinterlässt die Vorabversion einen recht fortgeschrittenen Eindruck, da etwa die Sprachausgabe schon professionell klingt. Ganz so, als könnte es schon morgen erscheinen. Leider scheint Nina auch in diesem Teil nicht mehr zu ihrem trockenen Humor aus Teil 1 zurückzufinden.