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Wandmalerei

Die Demo nähert sich ihrem Ende, als Lara und ihr Begleiter einen schmalen Pfad hinter dem geöffneten Tor betreten. Dunkle Nacht ist hereingebrochen, das Licht ihrer Taschenlampen fällt auf ebenso geheimnisvolle wie wunderschöneFelswände. An einer Stelle wurde eine Art Statue aus dem Stein gehauen, anderswo wurden geschwungene Linien in den Fels geritzt. Und dann werden die Schiffbrüchigen urplötzlich aus dem Hinterhalt übermannt.

Als Lara wieder zu sich kommt, liegt sie gefesselt am Boden. Sie hat das Lager ihrer Gruppe gefunden - scheinbar zu spät. Die Gestrandeten der feindlichen Gruppe laufen mit Taschenlampen durch die notdürftig ineinander gestellten Baumstämme, Schüsse fallen, Feuer versperren den Weg. Die neu angekommenen Schiffbrüchigen werden einfach hingerichtet. Mit gefesselten Händen schleicht Lara an den Taschenlampen vorbei, während sie Zeugin des Massakers wird. Ihre Flucht wurde längst entdeckt, als sie unter einem knorrigen Gerüst Schutz findet. Nur wenige Sekunden später läuft der Anführer der Angreifer direkt an ihr vorbei.

Und er hat sie nicht übersehen. Mit einem zufriedenen Grinsen zerrt er Lara aus ihrem Versteck und bedrängt sie aus nächster Nähe. Ein Knopfdruck im richtigen
Moment und Laras Knie verdeutlicht ihm den Nachteil, ein Mann zu sein. Doch er ibt nicht auf, kommt wieder auf sie zu - diesmal beißt sie ihm, wieder auf Knopfdruck, einen Teil seines Ohrs ab. Schreiend lässt der Mann die Pistole fallen, Lara schlägt hart auf den Boden auf und ihre Fesseln lösen sich. Es dauert nicht lange, bis beide um die Waffe ringen - wieder ein Reaktionstest. Und als Lara nach einem schweren Kampf endlich die Oberhand gewinnt, zieht sie einfach ab.

Ihr Peiniger sackt zusammen. Die Kugel hat einen klaffenden Krater in seinen Kopf gerissen. Unter einer Maske aus Dreck und Blut ringt Lara um Fassung. Mit einem entsetzten Krächzen zwischen angewidertem Husten und entsetztem Weinen richtet sie sich auf, die Pistole noch immer in ihrer Hand...

Als ich endlich Schlucken konnte, war mir klar, dass ich Lara Croft gerade das erste Mal seit mehr als 15 Jahren als Charakter ernst nehmen konnte.