Unreal Tournament in Mechs
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Hawken ist schnell, explosiv und dabei taktischer als es zunächst den Anschein macht.
Hawken steht vielmehr in der Tradition der „Mechas“ aus Japan. Die fernöstlichen Vertreter der futuristischen Kampfanzüge, bekannt aus Animes wie „Macross“, sind äußerst agile und auf kurze Distanzen agierende Einheiten, die wenig mit den schwerfälligen BattleMech-Kolossen zu tun haben. Entwickler Adhesive Games vermischt dieses Verständnis des Exoskelettes mit westlichem Artdesign in ansehnlicher Kulisse und heraus kommt Hawken: eine Art Unreal Tournament mit Jetpacks in Mechs.
Unreal Tournament? Mechs? Jetpacks? Genau! Hawken ist unglaublich schnell und hat mich in den ersten Matches vage an Epics altehrwürdigen Mehrspielertitel erinnert. So weicht man unter Einsatz der Bewegungsdüsen blitzschnell seitlich aus, überrascht mit den Sprungdüsen Gegner von oben oder führt auf Knopfdruck fixe Wendemanöver aus. Die aus der Cockpitperspektive geführten Gefechte sind schnell, intensiv und finden auf engen Maps auf extrem kurzen Distanzen statt. In den vier Spielmodi, Deathmatch,
Belagerung und Raketenangriff begegnen sich Teams aus bis zu sechs Spielern. Die „Mayhem“-Variante mit bis zu zehn Spielern pro Team befindet sich noch in der Testphase. Fraktionen oder eine übergeordnete Kampagnenkarte gibt es nicht: Hier zählt
Hübsch: Die aufgebohrte Unreal-3-Engine lässt kräftig die Muskeln spielen. Besonders die Partikeleffekte sind klasse.
das einzelne Gefecht.
Waffenauswahl und das Shopsystem
Leider geht durch den rasanten und durchaus unterhaltsamen Spielablauf manchmal das Gefühl verloren, eine mechanische Kampfmaschine zu spielen. Da jeder Mech nur zwei Waffen (sowie eine defensive und offensive Fähigkeit) besitzt, hat man oft den Eindruck einen etwas schwerfälligeren Soldaten zu steuern und keine sechs Meter hohen Kolosse. Zudem lassen sich die Mechs in der Werkstatt nicht so umfangreich einkleiden und spezialisieren wie ihre großen Verwandten. Die Waffenauswahl ist auf einige überdimensionierte Maschinenpistolen, Flakgeschütze und Kurzstrecken-Raketen- oder Granatwerfer beschränkt. Auch die Auswahl von Wärmetauschern oder Panzerung ist weniger umfangreich als man von BattleMechs gewohnt ist.
Stattdessen besitzen die Hawken-Mechs aber spezielle Fähigkeiten, die ebenfalls in der Werkstatt gewählt werden: So können auf Tastendruck z.B. Geschütztürme errichtet oder Schildgeneratoren platziert werden, die für eine kurze Zeit defensive oder offensive
In der Hitze des Gefechtes: Die Duelle fordern schnelle Reaktionen und Übersicht.
Unterstützung liefern. Diese können etwa genutzt werden, um mir in den Gefechten Sekunden zum Überleben zu sichern. Halte ich nämlich die Reparatur-Taste gedrückt, verharrt mein Mech regungslos, während eine Drohne eilig Schäden beseitigt. So erhalten die frenetischen Gefechte eine taktische Note, die durch begrenzten Treibstoff für die Sprungdüsen sowie leicht überhitzende Waffen zusätzlich hervorgehoben wird.
Das Free-to-play-System ist fair und keineswegs pay-to-win: Alle zwölf bis dato verfügbaren Mechs und Mech-Bauteile können durch in Matches gewonnene Ingame-Währung oder mit Echtgeld erstanden werden. Einzig optische Details wie Turmvarianten oder Farbschemata können nur mit barer Münzegekauft werden, haben aber keinen Einfluss auf den Spielablauf. Zudem gibt es den ersten Mech gratis und „Schnupperwochen“-Trials für weitere Mechmodelle, bevor sie für rund drei Euro, oder Punkte im geschätzten Umfang von 20 ordentlich abgeschlossenen Matches pro Kampfgefährt erstanden werden können.