Explosive Helferlein
Hier kann auch ein Granatwerferaufsatz zum Verhängnis werden: Läuft ein Gegner zu nah an das gestohlene Fahrzeug heran, springen explosive Waffen schnell über und die Mission ist vorbei. Anderswo hilft der Aufsatz aber effektiv dabei, die nervigen, mit Geschützen ausgestatteten Panzerwagen mit nur einem Schuss in die Luft zu jagen. Die Explosivwaffen gehören zu den interessantesten Spielzeugen in der zertrümmerten Welt und lassen sich für hinterhältige Angriffe z.B. an einem Teddy oder einem ferngesteuerten Auto montieren. Gewöhnliche Bleispritzen lassen sich natürlich ebenfalls mit diversen Aufsätzen und Visieren aufmotzen, welche direkt vorm Einsatz gewechselt werden. Neue Kleidung verbessert z.B. Panzerung oder Schleichfähigkeiten und schafft Platz für Gadgets. Leider lässt sich das in den Missionen verdiente Bare nicht direkt in benötigte Objekte stecken – stattdessen greifen auch die Dambuster-Studios auf das grassierende Wundertüten-System zurück: In gekauften Kisten befinden sich zufällig zusammengewürfelte Gegenstände. Es verwundert nicht, dass diese Kisten auch gegen Echtgeld angeboten werden. Alle Verbesserungen sollen sich aber auch freispielen lassen; die Entwickler verstehen den In-App-Kauf lediglich als zeitsparende Abkürzung. Anderswo mussten einige Scharfschützen aus dem Weg geräumt werden, also entschieden wir uns für lautloses Vorgehen: Nachdem wir ein paar Gegner mit Hilfe des Smartphones gesichtet und markiert hatten, folgte eine kurze Schleichphase, bei der eine Reihe überraschter Widersacher von hinten gemeuchelt wurden.
Ganz dem Trend nach spielt auch Homefront: The Revolution in einer offenen Welt, die hier allerdings bereits ziemlich stark zertrümmert ist. Bis zu vier Spieler stürzen sich in die Koop-Missionen.
Trotzdem hatte die KI wieder relativ schnell Alarm geschlagen und wir befanden uns wieder in einer der typischen Schießereien. Auch das Motorrad kam wieder zum Einsatz, dessen Steuerung sich diesmal etwas griffiger anfühlte als auf der gamescom. Auf meinem Weg über ein paar Rampen und Gerüste blieb ich diesmal nicht hängen. Auf unserer Flucht durch ein Tunnel-System verursachten aber einige Kulissen-Elemente Probleme: An einem Schachtausgang und neben einem Palettenstapel hüpften meine Kollegen wie die Häschen herum, bevor sie endlich ans Ziel kamen.
Schwache Technik
Auch die teils abgehackten Laufanimationen und Lags im lokalen Netzwerk ließen das Spiel noch unfertig wirken. Sicher, es war nur eine Beta, trotzdem hat Dambuster bis zum Launch am Mai noch ein gutes Stück Arbeit vor sich. Nicht wirklich zeitgemäß wirkt auch die Kulisse: In der Nacht und bei Regen gibt es hübsche Spiegelungen und Lichteffekte in Pfützen in der zerstörten Stadt zu sehen, viele Texturen wirken aber matschig und schöpfen nicht gerade das Potenzial der verwendeten CryEngine aus. Besonders deutlich wird der Unterschied, wenn man kurz zuvor die ansehnliche Beta von
The Division vor Augen hatte.
Achtung, Drohne: Die kleinen schwebenden Biester waren diesmal bei weitem nicht so lästig wie im Alleingang.
Schade auch, dass sich die Zonen bislang visuell gar nicht so stark unterscheiden: Die roten Bereiche sind vom Krieg zerstörte, urbane Wüsten, in die sich der Widerstand zurückgezogen hat und actionlastige Gefechte mit der KVA liefert. Die gelben Zonen erinnern an ein Ghetto oder die Gesellschaft aus dem Roman 1984. Die Bevölkerung wird permanent überwacht und mit Propaganda aus allgegenwärtigen Bildschirmen und Lautsprechern eingedeckt. Hier wird man meist zu leisem Vorgehen gezwungen. Die streng bewachten grünen Zonen haben wir noch nicht zu Gesicht bekommen: Sie dienen als Kommandozonen, in denen die KVA über die Stadt herrscht. Die Wahrzeichen von Philadelphia wie die Independence Hall wurden zu Unterkünften für die KVA-Elite und hochrangige amerikanische Kollaborateure umfunktioniert.
Rückendeckung
Feuer!
Am unterhaltsamsten gestaltete sich die Mission, in der sich unsere Ziele immer wieder dynamisch änderten und wir z.B. einem anderen Widerstands-Trupp zur Hilfe eilen mussten. Am Rande einer relativ offenen Straßenkreuzung mussten wir immer wieder neue Deckungen suchen und uns gegenseitig den Rücken decken. Hier passte die Dramaturgie gut zum Koop-Prinzip: Mal rettete ich meine Kollegen gerade noch rechtzeitig vor einem Panzerwagen und wurde kurz danach wiederbelebt, um durch einige Häuserflure zu fliehen.