Vorschau:
In Konamis Pre-Show zur E3 wurden bereits einige frische Infos zu Castlevania: Lords of Shadow 2 (ab 16,19€ bei kaufen) bekannt gegeben. Jetzt konnten wir selbst Hand legen und mit Entwicklern sowie Produzenten plaudern, die einmal mehr betonen, dass sich der zweite Teil inhaltlich vor allem darum drehen wird, die Geschichte aus der Perspektive von Dracula zu erleben. Entsprechend düster soll es werden, was sich nicht nur am hohen Gewaltgrad mit spritzenden Blutfontänen, sondern auch den Kulissen widerspiegeln soll: Sonnengetränkte, fast schon idyllische Wälder mit kraftvollen Farben wird es hier im Gegensatz zum Vorgänger nicht mehr geben. Stattdessen warten dunkle Gemäuer und trostlose Schauplätze auf den berühmten Vampir, in dessen Mimik man eine Mischung aus verzweifeltem Hass und Melancholie erkennen kann.
Diese Designentscheidungen stellten die Entwickler laut eigener Aussage zunächst vor einige Probleme: Zum einen mussten genügend Anreize geschaffen werden, um die Spieler auch abseits der linearen Storypfade bei Laune zu halten und zum anderen musste auch die Technik überarbeitet werden, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden. Dazu gehört auch die Kamera, die sich hier frei mit dem rechten Stick kontrollieren lässt, während sie beim Vorgänger noch automatisch positioniert wurde. Der Schritt bedeutet gleichzeitig, dass nicht mehr nur der festgelegte Ausschnitt, sondern ein wesentlich größerer Teil der Kulisse berechnet werden muss und wertvolle Hardwareressourcen frisst. Trotzdem peilen die Entwickler an, das grafische Niveau des ersten Teils zu halten oder gar zu übertreffen. Nach dem Spielen der Demo werden sie dem bisher aber nicht ganz gerecht, denn manche Texturen sind enorm grob, Kanten flimmern stark und die manuelle Kamera leidet nicht nur an einer übertrieben starken Bewegungsunschärfe (Motion Blur), sondern sorgt leider auch nicht immer für den optimalen Überblick.
Auf der einen Seite finde ich es schade, dass Mercury Steam viele Dinge umwälzt. Ich fand Castlevania: Lords of Shadow großartig und hätte jetzt z.B. nicht unbedingt eine freie Kamera oder mehr Erkundung gebraucht. Auf der anderen Seite ist es schön, dass der Nachfolger nicht einfach „mehr vom Gleichen“ bieten wird, sondern neue Wege beschreitet, die zumindest im Hinblick auf das gelungene Kampfsystem prima funktionieren. Zudem trägt der bombastische Orchester-Soundtrack von Komponist Oscar Araujo neben den Schauplätzen erneut dazu bei, dass das Spiel ständig von einer Art epischen Aura umgeben wird.
Stand Hideo Kojima den Entwicklern beim Vorgänger noch mit Rat und Tat zur Seite, traut Konami den Spaniern mittlerweile zu, alles in Eigenregie zu meistern. Trotzdem scheint die Zusammenarbeit mit dem MGS-Vater gewisse Spuren hinterlassen zu haben: Laut Produzenten wird es über drei Stunden an Zwischensequenzen zu sehen geben, in denen die Geschichte um Dracula und damit die Serie abgeschlossen wird. Egal ob als wütender Vampir oder gebannter Zuschauer: Es deutet einiges darauf hin, dass uns da ein großartiges Finale bevorsteht!
Ausblick
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