Eine Taube aus Wurst
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Der Story-Trailer wirft einen Blick ins wundersame Erdinnere.
Bevölkert wird die magische Innenwelt von putzigen handgezeichneten Bewohnern, deren Rumpfform erstaunlich stark einer Wurst ähnelt. Besonders cool sieht die Taube Hack aus. Sie bugsiert ihren wulstigen Kopf oft und gerne ruckartig nach vorne, um auf Fischen, wertvollen Amuletten und anderen Dingen herumzuhacken, die Held Robert eigentlich gerade ins Inventar befördern wollte.
Der Protagonist lebt ein beschauliches Leben als Hofmusiker im größten Windkloster Asposiens. Dies ändert sich jedoch schlagartig, als ein Windbrunnen nach dem anderen versiegt und schließlich auch noch die Windgötter das verschlafene Land heimsuchen, um nach und nach seine Bewohner zu versteinern. Zusammen mit der mysteriösen Diebin Laura macht Robert sich auf, das Geheimnis um das Verschwinden des Windes zu lüften. Wenn keine frischen Luftmassen durch die heiligen Windbrunnen strömen, erlöschen auch die als Laternen genutzten Lichtwesen „Fosfos“. Es wird kalt im sonnenlosen Erdinneren.
Kleiner Held, große Aufgabe
Och, wie putzig: Taube Hack stiehlt mindestens genau so gerne wie seine diebische Besitzerin.
Seit rund zwei Jahren gibt es das Studio Fizbin mittlerweile. Bislang arbeiteten die Ludwigsburger z.B. an Webauftritten von Kindersendungen wie dem Tigerenten-Club. The Inner World startete als Studienprojekt - gefördert durch den Digital Content Funds der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg. In ihrem ersten ausgewachsenen Adventure schicken die Entwickler ihren kleinen Helden auf Weltrettungs-Mission, ähnlich wie Frodo oder Sadwick in The Whispered World. In Roberts Abenteuer herrscht allerdings keine ganz so düstere Stimmung – zumindest nicht im angespielten ersten Abschnitt. Die Dialoge sind zwar nicht zum Brüllen komisch, wirken aber ähnlich charmant wie die Zeichnungen und wurden bereits professionell vertont. Zu Beginn jage ich der wurstförmigen Taube nach, welche kurz zuvor das Amulett von Roberts Meister Conroy verspeist und es sich auf einem hohen Fenstersims gemütlich gemacht hat. Also mache ich zunächst einmal den flinken Regenwurm mit vergorenem Nektarinensaft betrunken. Ich benutze ihn aber nicht etwa als direktes Lockmittel.
Stattdessen verknote ich ihn mit einer Astgabel zu einer Schleuder und schieße der diebischen Taube den Fisch unterm Schnabel weg. Jetzt noch eine „Windsocke“ verknoten und schon landet „Hack“ in meinem frisch gebastelten Kescher. Dumm nur, dass Diebin Laura aufkreuzt und mir den Vogel vor der Nase wegschnappt. Sämtliche Aktionen lassen sich auf Wunsch komplett mit der Maus steuern. Das Anklicken von Hotspots fühlt sich allerdings mitunter noch etwas fummelig an. Je nach Objekt, Person und Kontext spricht, benutzt oder nimmt Robert das angeklickte Etwas. Allzu schwer fielen die Kopfnüsse bislang nicht aus. Falls man trotzdem feststeckt, hilft ein mehrstufiges Tipp-System im Stil von Professor Layton auf die Sprünge. Hier sind allerdings sämtliche Antworten frei verfügbar – man muss vorher keine Hinweismünzen oder Ähnliches sammeln.
Jagd auf die Diebin
Ein Blick auf den letzten funktionierenden Windbrunnen. Opfergaben aus dem Steampunk-Sündomat sollen die Götter besänftigen.
Auf der Suche nach Laura begegnet Robert allerlei liebenswert verschrobenen Figuren, darunter ein hochgiftiger Sumpffrosch, ein zwielichtiger Müllhändler, ein gebrochener spielsüchtiger Windmönch, eine laszive Barfrau mittleren Alters sowie eine Stadtwache, die darüber sinniert, ob am anderen Ende des Hohlraums auch ein einsamer Beamter Wache hält. Und ob derjenige vielleicht fälschlicherweise auch denke, das bei ihm unten sei.
Cool ist auch der im Gefängnis schmorende Schneider, welcher Robert von seiner kriminellen Handarbeitskarriere erzählt – und wie er im Laufe der Zeit an immer teureren Stoff geriet. Wenn ich ihm Erdbärgarn und Strickwerkzeug beschaffe, strickt er mir ein Leibchen, welches an der Straßenecke nützlich wird. Mit dem Kleidungsstück kann ich schließlich eine gierige Zeugin bestechen, welche Laura flüchten sah.