Titanfall25.08.2013, Michael Krosta
Titanfall

Vorschau:

Auf der E3 war Titanfall (ab 4,28€ bei kaufen) in aller Munde: Die ersten Impressionen machten mit der Kombination aus klassischem Team-Shooter, Akrobatik und Mech-Action neugierig. Jetzt durfen wir bei EA erstmals selbst das neue Spiel der ehemaligen Call-of-Duty-Macher antesten und wurden nicht enttäuscht...

Flottes Tempo, hohe Mobilität

Ja, die Wurzeln von Respawn Entertainment sind offensichtlich: Genau wie die erfolgreiche Shooter-Reihe aus dem Hause Activision inszeniert auch Titanfall extrem schnelle Action, die hier durch das zusätzliche Jetpack sowie Akrobatik-Einlagen sogar noch temporeicher und hektischer ist. Trotz der erweiterten Mechanik geht die Steuerung schnell in Fleisch und Blut über, denn kaum springt man nach einem Sprint schräg an eine Hauswand oder Mauer, läuft man anschließend weiter an ihr entlang, greift nach einem Vorsprung oder kickt im Idealfall sogar noch einen Gegner vom Dach -  Erinnerungen an das fantastische Mirror's Edge werden wach. Laut den Entwicklern werden die Karten bewusst so konstruiert, dass man schnell weite Entfernungen mit dieser faszinierenden Kombination aus Jetpack und Akrobatik zurücklegen kann.

Schwere Geschütze

Die Piloten verfügen dank Jetpack und dem Laufen an Wänden über eine hohe Mobilität.
Die Piloten verfügen dank Jetpack und dem Laufen an Wänden über eine hohe Mobilität.
Die wahren Stars sind jedoch die Titanen – mächtige, schwer bewaffnete Mechs, die trotz ihres Gewichts überraschend agil sind. Der Bau eines solchen Kolosses nimmt etwa zwei Minuten in Anspruch, bevor er per Tastendruck angefordert und vom Konstruktionsschiff im Orbit auf die Planetenoberfläche an die Stelle geschickt wird, die man zuvor als Landezone markiert hat. Danach geht der Spaß erst richtig los: Es ist ein großartiges Gefühl, selbst im Cockpit dieser Giganten zu sitzen und dabei vornehmlich Jagd auf das einfache Fußvolk zu machen. Allerdings sollte man die Soldaten nicht unterschätzen, ist doch jeder von ihnen neben einer Haupt- und Sekundärwaffe mit einem schweren Geschütz ausgestattet, das vornehmlich dazu dient, die Panzerung der Titanen zu knacken. Noch gefährlicher wird es, falls einer von ihnen den Mech erklimmt, die Zentraleinheit am Kopf offen legt und ihr eine Bleikur verpasst. Ganz im Stil von David und Goliath kann auch hier ein vermeintlicher Zwerg den großen Giganten zur Fall bringen.  

Eine Frage der Klasse

Im Rahmen der Demo standen drei Klassen der Titanen zur Auswahl: Der Main Battle Titan ist der Mech für alles, ausgestattet mit einem riesigen Sturmgewehr und der Spezialfähigkeit, Geschosse abzufangen und umgehend wieder an den Angreifer zurückzuschicken. Mit dem Heavy Weapons Titan nutzt man zwar eine langsamere, dafür aber umso durchschlagendere 40mm-Kanone und kann die Umgebung in Rauch hüllen – perfekt für einen Rückzug. Auf einen Raketenwerfer setzt der High Explosives Titan, der sogar mehrere Geschosse gleichzeitig abfeuern kann und damit die ideale Wahl darstellt, wenn man maximalen Schaden anrichten will.

Auch in der Rolle des Piloten stehen mehrere Optionen offen: In der Tactical-Klasse ist jeder von ihnen mit einer so genannten Smart Pistol ausgestattet, die Gegner automatisch markiert und ihre Schüsse anschließend sogar um Ecken schickt. Entscheidet man sich für CQB (Close Quarter Battle), wird die Schrotflinte zum neuen besten Freund und man konzentriert sich vornehmlich auf den Nahkampf. Als Assault ist man zwar nicht so mächtig ausgestattet, findet aber einen guten Mittelweg aus Feuerkraft und Distanz. Obwohl im Rahmen unserer Mehrspieler-Session lediglich zwölf Teilnehmer im Raum saßen, tummelten sich deutlich mehr Soldaten auf der Karte. Kein Wunder, greifen doch auch KI-Mitstreiter ins Geschehen ein – vermutlich auch deshalb, um die richtige Balance zwischen Titanen und Piloten aufrecht zu erhalten.

Gegen die Zeit

Schön dramatisch wird es noch am Ende der Runde: Obwohl Sieger und Verlierer schon feststehen, haben die unterlegenen Spieler dennoch die Chance, ein paar Bonuspunkte abzusahnen, falls sie innerhalb von 60 Sekunden das Rettungsschiff erreichen, das meist in der Nähe eines Dachs auf die Flüchtigen wartet. Das Siegerteam versucht dagegen, genau das zu verhindern, indem es sowohl die Jagd auf die Piloten eröffnet als auch das Schiff attackiert. Im Gegensatz zum normalen Ablauf ist ein Respawn für die Verlierer ab diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich, was den Wettlauf gegen die Zeit und Jäger noch brisanter macht. Eine klasse Idee!

Ausblick

Und was lernen wir aus der ersten knappen halben Stunde, die wir mit Titanfall verbringen durften? Das Ding wird klasse! Seit den seligen Tagen eines Quake oder UT hatte ich lange nicht mehr so viel Spaß an einem Mehrspieler-Shooter wie hier. Das liegt vor allem an dem ungemein hohen Tempo und der Tatsache, dass die Akrobatikeinlagen sich so wunderbar in den Spielablauf einfügen. Was ich am Anfang nie gedacht hätte: Auch die richtige Balance zwischen den mächtigen Titanen und den Fußvolk-Piloten scheint Respawn zu meistern. Ich finde es zwar immer noch schade, dass es wohl keine Kampagne für Solisten geben wird, doch angesichts solch packender und erfrischender Online-Kämpfe dürfte dieser Verlust nicht so schmerzhaft werden wie zunächst befürchtet.

Einschätzung: sehr gut / Fit 4 Hit

0
Kommentare

Du musst mit einem 4Players-Account angemeldet sein, um an der Diskussion teilzunehmen.

Es gibt noch keine Beiträge. Erstelle den ersten Beitrag und hole Dir einen 4Players Erfolg.