Final Fantasy 1524.06.2016, Alice Wilczynski
Final Fantasy 15

Vorschau: Roadtrip & Titanenkampf

Mit Final Fantasy 15 (ab 16,89€ bei kaufen) schickt Square Enix eine Truppe von vier jungen Männern, die aus einem japanischen Modemagazin stammen könnten, auf einen Roadtrip durch die offene Welt von Eos. Nach einer Präsentation von Entwickler Hajime Tabata konnten wir den aus der Pressekonferenz bekannten Kampf gegen einen Titanen spielen. Das ist für ein Rollenspiel dieser Größe natürlich nicht viel und wir wären sehr gerne tiefer in das Abenteuer abgetaucht, aber es ergeben sich durchaus einige Erkenntnisse hinsichtlich Kampf & Co.

Pausen für Taktiker und Roadtrip für Freunde

Bevor ich selbst spielen durfte, stellte Entwickler Hajime Tabata drei der wichtigsten Aspekte des Rollenspiels vor. So wird es möglich sein im „Active“- und im „Wait-Mode" zu kämpfen. Letzterer wird alle Aktionen des Echtzeit-Kampfs beinhalten, ermöglicht aber Spielern, die nicht so gerne actionreich kämpfen, jederzeit zu pausieren. So können in Ruhe Zaubersprüche gewählt oder Gegner anvisiert werden. Da die Kämpfe teilweise ganz schön chaotisch werden können, dürfte das eine gute Möglichkeit sein, etwas mehr Taktik einfließen zu lassen. 

Auf den zweiten Punkt „Road Trip Adventure“ freue ich mich besonders: Die Charaktere Noctis, Gladiolus, Ignis und Prompto begeben sich in einem übergroßen schwarzen Auto auf eine Reis durch Eos. Jeder Charakter hat eigene Interessen wie Kochen oder Fotografieren, die eine Rolle spielen werden. Sind Promptos Fotos des Geschehens anfangs noch mies, werden sie später immer professioneller. Sitzt man abends zusammen am Lagerfeuer, kann man seinen Charakter aufleveln und durch Kochen Verstärkungen für den nächsten Tag erschaffen. Die Welt um einen herum sei dabei stets lebendig und soll sich rund um die Uhr verändern.

Luftschiff und Bodenkämpfe

Wie wird die Erkundung der Spielwelt ausfallen? Nach der kurzen E3-Präsentation bleibt das offen.
Ich hoffe sehr, dass das gemeinsame Reisen, Zelten und Kämpfen die Beziehung zwischen den Charakteren immer mehr stärkt. Laut Tabata sei die künstliche Intelligenz der Begleiter so realistisch, dass es sich um ein Online-Rollenspiel mit Freunden handeln könnte. Mit dem Auto kann man sich herumfahren lassen und dabei sogar Off-Road-Strecken nutzen. Auf der E3 wurde zudem enthüllt, dass man das Auto mit den richtigen Anpassungen später sogar in ein Luftschiff verwandeln kann.

Im letzten Punkt „Kampf“ betonte Tabata, dass das Kampfsystem eine sehr einfache Handhabung besitzt, um Anfängern den Einstieg zu erleichtern. Bis zu vier Waffen können per Steuerkreuz ausgewählt werden - der Speer ist z.B. besonders für den Kampf in der Luft geeignet. Mit dem „Warp Strike“ beamt man sich an hohen Statuen oder direkt an Gegnern hoch. Schleicht man sich von hinten an einen Gegner, kann man ihn mit der Attacke „Blindside“ besonders effektiv ausschalten. Das letzte Video der Präsentation zeigte Eindrücke des Kampfs im späteren Teil des Spiels, wenn Gegner mit einer Vielzahl von Bomben ausgeschaltet werden können.  

Titanen-Kampf in langweiliger Umgebung

Nach der Präsentation konnte ich mich beim Spielen der E3-Demo selbst von den neuen Funktionen überzeugen.  Man startet in einer kargen Felsgrotte und außer ziemlich unschöner Texturen gibt es nicht viel zu sehen. Bloß schnell weiter, ich will immerhin was erleben! Nach ein paar Schritten durch den linearen Korridor stellt sich Protagonist Noctis und seinem Begleiter Gladiolus eine Gruppe Schwertkämpfer entgegen. Also: Gegner anvisieren und mit Kreis alles niedermetzeln, was das überdimensionale Schwert hergibt. Komfortabel wählt man mit dem Steuerkreuz eine der vier Waffen aus. Alternativ können auch Zauber in Form von Granaten genutzt werden. Diese sind sehr effektiv, aber dafür nur begrenzt vorhanden.

Die Kämpfe lassen sich pausieren und es gibt viele taktische Möglichkeiten.
Auch das Verteidigen ist schnell verinnerlicht: Man kann Gegnern davonrollen oder aber durch Halten von Viereck im richtigen Moment in Zeitlupe an ihnen vorbeihuschen. Immer weiter dem Wegmarker nach kreuzte plötzlich ein furchteinflößender Titan meinen Weg. Da es nichts zu entdecken gibt und ich von A nach B geschleust werde, erleide ich böse „Final Fantasy 13“-Flashbacks. Die PR gibt mir allerdings sofort Entwarnung: Nur diese Demo sei extrem linear. Im finalen Spiel gibt es etliche freie Bereiche, die es zu erkunden gilt.

Der Kampf gegen den riesengroßen Bösewicht ist vorrangig geprägt von Quick-Time-Events: Man muss rechtzeitig ausweichen und kann danach parieren. Um aktiv Schaden auszuteilen, zieht Noctis sich an Säulen hoch und beamt sich von dort aus mit dem „Warp Strike“ direkt auf den Titanen. Hoch oben endlich eigenständig das „Broadsword“ oder das „Bandit’s Blade“ einsetzen zu können, macht theoretisch Spaß. Jedoch artete der Kampf in einem so unsäglichen Chaos aus, dass ich einfach nur auf Tasten herum hämmerte, bis es endlich vorbei war. Die Kamera jagt hektisch kreuz und quer über den Bildschirm und es fehlt das Gefühl, dass man den Kampf wirklich aktiv kontrollieren kann. Ich habe die Demo extra ein zweites Mal gespielt, in der Hoffnung beim erneuten Durchgang bessere Strategien zu finden, jedoch gab es kaum einen Unterschied. Dauernd clippt man durch den Titanen und die Steuerung fühlt sich schwammig an. Zum Glück zeigte die Demo von „Episode Duscae 2.0“, dass das Kämpfen von großen Wesen auf freiem Gelände in diesem Final Fantasy auch überzeugend umgesetzt wird.

Ausblick

Final Fantasy 15 könnte ein aufregender Roadtrip mit tollen Szenarien, Beziehungen und Kämpfen werden. Die verschiedenen Interessen der Jungs, der dynamische Waffenwechsel im Kampf und das Erkunden mit dem Auto machen Lust auf mehr. Der chaotische Titanenkampf in grausiger Kulisse, den ich anspielen durfte, bremst meine Vorfreude allerdings enorm. Es bleibt zu hoffen, dass die Kämpfe im finalen Spiel wie bei der guten Episode Duscae 2.0 abwechslungsreicher sowie in der Kontrolle präziser ausfallen und dass mehr als nur Quicktime-Events von einem gefordert werden. Man darf nicht vergessen: Bisher konnten wir nur einen sehr kleinen, speziell für die Messe vorbereiteten und damit recht linearen Teil des Abenteuers spielen.

Einschätzung: gut

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