Vorschau: Mittelerde: Mordors Schatten (Action-Adventure)

von Mathias Oertel



Publisher: WB Games
Release:
20.11.2014
kein Termin
kein Termin
30.09.2014
20.11.2014
02.10.2014
02.10.2014
Erhältlich: Digital (Steam)
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Mein Freund ist dein Feind

Hat er das Vertrauen des Warchief gewonnen, kann man ihn instruieren, ein Attentat auszuüben, um dessen Position einzunehmen - vorausgesetzt, er kann sich ggf. auch gegen die anderen Leibwächter durchsetzen, die Ansprüche äußern. Oder aber man nutzt ihn, um selber den Warchief und seine Wachen aus dem Wege zu räumen. Wie man als Talion an sein Ziel kommt, bleibt jedem selbst überlassen. Es gibt zahlreiche Optionen, die alle mit einem bestimmten Missionstyp verknüpft sind und bei denen man die "dominierten" Uruk idealerweise unterstützen sollte. Z.B. auch indem man die wilden Tiere einsetzt. Denn jeder Captain hat seine Stärken und Schwächen, die man ausnutzen sollte, wenn man seine "Übernahme" einigermaßen schadlos überstehen möchte. Der eine ist durch Attentate verwundbar, der andere hat Angst vor Feuer. Doch diese Informationen sind dünn gesät und müssen erst durch Beobachtungen und sinnvollen Einsatz der Überzeugungskraft erlangt werden. Es ist ein vielschichtiges Konstrukt, das einiges Potenzial beinhaltet und gut miteinander verzahnt scheint, das aber in der vorliegenden Version nach gut zwei Stunden ohne Storyzusammenhang zu lahmen begann.

Man kann auch Fauna wie Caragors oder die riesigen Graugs zähmen.
Man kann auch Fauna wie Caragors oder die riesigen Graugs zähmen.
Die Missionen glichen sich zunehmend, Abweichungen davon gab es zu selten. Und so löblich es ist, dass man einem dominierten Uruk neue Befehle geben kann, ist die Art und Weise für mein Empfinden zu umständlich: Man muss ihn erst wieder auf der großen Karte ausfindig machen, zu ihm gehen und den Dominations-Vorgang neu starten. Das müsste trotz gut verteilter Teleport-Punkte und schneller Fortbewegung inklusive halbautomatischen Kletterns à la Assassin's Creed besser gelöst werden und birgt Ermüdungs-Potenzial. Interessant wiederum ist, dass wenn genug Zeit vergeht, auch autarke Änderungen der Uruk-Führungsstruktur stattfinden. Getötete Captains werden ersetzt, neue Fehden kosten frische Opfer und man muss sich ggf. auf neue Situationen einstellen. Falls man sehen möchte, ob die von Talion in Gang gesetzten Änderungen den erwünschten Erfolg versprechen, kann man manuell die Zeit vorspulen. Doch auch wenn man selber ablebt und so einem Uruk zu einem Aufstieg in der Hierarchie verhilft, wird die spielinterne Zeit vorgespult.

Fledermaus in Mittelerde

Die Kämpfe sind brachial und in ihrer Dynamik mit den Batman-Spielen von Rocksteady vergleichbar.
Die Kämpfe sind brachial und in ihrer Dynamik mit den Batman-Spielen von Rocksteady vergleichbar.
Beim Kampfsystem (und es wird viel in Mordor gekämpft) orientiert sich Monolith bei einem anderen Titel aus dem Warner-Stall: Rocksteadys Batman-Serie. Ein Knopf dient für Standardattacken, ein weiterer für Konter, es gibt eine Ausweichrolle. Zusätzlich kann man nach Kombos brachiale Finisher setzen oder auch mit Spezialattacken Bereichsschaden einsetzen. Man kann von dominierten Tieren aus attackieren oder deren Fähigkeiten nutzen, die normalerweise verheerende Uruk-Verluste bedeuten. Zusätzlich kann man in der Geistform auch Pfeile verschießen und Finisher initiieren, mit denen man gleichzeitig große Distanzen überbrücken kann. Die intensiven Gefechte waren in der zur Verfügung stehenden  Version glücklicherweise keine Selbstläufer, so dass man u.U. auch mal Fersengeld geben und in sicherer Distanz nach Heilkräutern Ausschau halten sollte. Vor allem gegen größere Gruppen unterschiedlicher Uruk-Typen, die von zwei oder drei Captains begleitet werden, sollte man alle Finessen des Kampfsystems nutzen. In der finalen Fassung wird es sicherlich dadurch erleichtert, dass man sich nach und nach an die freigeschalteten Kombo-Ergänzungen und Sonderfähigkeiten gewöhnen kann.

Schade ist allerdings, dass das ebenfalls an Assassin's Creed erinnernde Schleichen zwar gut aussieht, von Missionen aber kaum genutzt bzw. gefordert wird. Ja: Man kann einigen kritischen Auseinandersetzungen aus dem Weg gehen, wenn man im Schatten bleibt. Und abhängig von den ausgewürfelten Schwächen der Uruks kann man mit einem Hinterhalt-Angriff enorme Erfolge feiern. Doch es wäre für den Spannungsbogen von Vorteil, wenn man sich nicht ständig auf seine Kampfkünste verlassen könnte. Auch dies kann abermals der Demonstrations-Situation geschuldet sein, in der mit einem hochstufigen Talion das Nemesis-System ausgereizt werden durfte - ich hoffe, dass es z.B. in der Anfangsphase auch Aufgaben gibt, die eine subtile Herangehensweise belohnen oder bei denen ein Frontalangriff nur mit viel Geschick und etwas Glück oder dem überlegten Einschmieden der von getöteten Captains erbeuteten Runen in die Waffen Talions bewältigt werden kann. Doch das wird sich erst in der finalen Version zeigen.

 

AUSBLICK



Das Konzept mit den veränderbaren soziopolitischen Strukturen innerhalb der Uruk ist interessant. Die Kulisse der offenen Welt ist trotz kleiner Aussetzer in Form von Pop-Ups und gelegentlich matschiger Texturen stimmungsvoll, wobei vor allem das Design der Antagonisten zu gefallen weiß. Das von Batman inspirierte Kampfsystem ist ebenso eingängig wie dynamisch. Doch es bleiben noch viele Fragen, die vor allem die Verläufe von Story und Charakterentwicklung betreffen. In der vorliegenden Version lag der Fokus auf der Demonstration vom Nemesis-System sowie der Kampfmechanik. Und diese bilden im Zusammenspiel zwar eine potenziell solide Grundlage, liefen sich aber nach etwa zwei Stunden Missions-Dauerfeuer mit einer fast vollkommen entwickelten Figur etwas wund. Vor allem auch, da es durchaus mehr Abwechslung innerhalb der Aufgaben hätte geben können. Anstatt einem immer die freie Wahl zu lassen, wie man die Mission angeht, könnte man auch mal das Schleichen oder das Nutzen der Wraith-Fähigkeiten in den Mittelpunkt stellen bzw. einfordern. Doch ungeachtet dessen freue ich mich schon auf Anfang Oktober. Wenn die Geschichte gut erzählt  wird, hat Mordors Schatten das Zeug, eines der besseren Spiele aus dem Mittelerde-Universum zu werden.

Einschätzung: gut
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Kommentare

TheLaughingMan schrieb am
Na bleiben wir ehrlich: Die Distanzen die Brucie Boy beim Springen zum nächsten Gegner zurück legt sind teilweise lächerlich. Und das sage ich als Fan. :mrgreen:
Abgesehen davon hat Talion oder wie er heißt ja übersinnliche Unterstützung, so das man das animationstechnisch ganz cool machen könnte wenn man etwas Arbeit reinsteckt. Mal abwarten.
nawarI schrieb am
TheLaughingMan hat geschrieben:
Billy_Bob_bean hat geschrieben:nein bitte nicht das batmans system! wieso nicht sowas wie ninja gaiden, mit vielen kombos, wo es auf timing, gegnerbeobachtung und blocken gleichermaßen ankommt. das war motivierend, weil es eben auch auf die dauer spannend war. das batman system wird mir höchstwahrscheinlich zu seicht und ein nichtkaufgrund sein.
ich will wieder ninja gaiden schwertkampf....
Warum das Batman System? Weil es nahezu die perfekte Symbiose zwischen Zugänglichkeit und Anspruch ist. Das macht Spaß. Und das wollen die meisten Leute beim zocken: Spaß. :)
Vorab: das Batman-Kampfsystem ist ab Arkham City eines der besten die ich kenne, weil es mehr auf Konter und Spezialangriffe setzt und dabei in eine völlig anderer Richtung geht als als normale Combat-Spiele. Vor allem die Spezialaktion, wo alle Gegner, die auf dem Boden liegen, ausgeschaltet werden, ist extrem hilfreich, wenn man sie zur richtigen Zeit anwendet.
Das größte Alleinstellungsmerkmal ist aber der Kniff, dass sich Batmans Reichweite bei höheren Combo-Ketten extrem erhöht. Batman kann sowas, 'cause he's Batman.
Bei einem Herr der Ringe-Spiel würde aber eben jene Reichweiten-Variation recht komisch rüberkommen. Ich hoffe der Vergleich von HdR zu Batman wurde wegen der Spezialaktionen und der seperaten Konter-Taste gemacht. Davon abgesehen würde ich her auch gerne das Kampfsystem wiedersehen, das bei dem Spiel zu "Die zwei Türme" zum Einsatz gekommen ist.
So oder so bin ich auch vorsichtig optimistisch, dass das Spiel gut werden könnte. Nebenbei scheit es sich eher durch die politischen Intriegen innerhalb der Ork-Stämme auszuzeichnen, dass das Kampfsystem ansich vielleich in den Hintergrund rückt. Ich bin jedenfalls gespannt.
Sabrehawk schrieb am
na ja wenigstens ist es düster böse und die schädel fliegen durch die gegend ...immer noch besser als all die weichgespülte scheisse die man ständig serviert bekommt .
KATTAMAKKA schrieb am
Cpl. KANE hat geschrieben:
KATTAMAKKA hat geschrieben:Nur mal zur Info das wird das erste Game dieser Art sein das ich zocken werde das sich mit dem thema Herr der Ringe in irgendeiner art befasst . Die Vorgänger fand ich alle recht bescheiden um es höfflich auszudrücken . Die Filme habe ich damals gerne geschaut , allerdings gibts von Herr der ringe auch ein Zeichentrick Film mit einer art verwischten Optik und der war wirklich stark. Leider weis ich nicht mehr wie er heisst und von wem der ist. Der gehört auf jedenfall in jede Film Sammlung :wink:
Et viola, wie Bud Spencer mal gesagt hat :D
Hier der Trailer:
http://www.filmstarts.de/kritiken/38512 ... 33704.html
Der Film heißt auch "Der Herr der Ringe" und kam 1979 raus.
Das ist er , der verbreitet eine irre leicht altmodische Intensität , was man beim trailer nicht ganz so sehen kann . Der Film selber wirkt fast wie eine Art Doku in Märchenform mit einer ganz speziellen Dynamik . Ist was besonderes halt. :wink:
grisu_de schrieb am
Yamolsch hat geschrieben:Et viola, wie Bud Spencer mal gesagt hat :D
Hier der Trailer:
http://www.filmstarts.de/kritiken/38512 ... 33704.html
Der Film heißt auch "Der Herr der Ringe" und kam 1979 raus.
Leider musste man aus Geldgründen auf das Ende verzichten :D
Der Film an sich ist irgendwie...anders.
schrieb am