Warhammer: End Times - Vermintide27.08.2015, Marcel Kleffmann
Warhammer: End Times - Vermintide

Vorschau: Im Kampf gegen die Rattenflut

Bei Warhammer: The End Times - Vermintide bekommt man es in bester Left-4-Dead-Tradition mit den Skaven zu tun, die hordenweise zum Angriff blasen. Mit Schwert, Axt, Schusswaffen und Magie erwehrt man sich dieser Plage - und das kooperativ mit bis zu vier Spielern. Wir haben uns in die düsteren Schlachten gestürzt und massenhaft Rattenmenschen erledigt ...

Überall diese Rattenmenschen!

Egal wohin ich mein Schwert schwinge, ich treffe einen dieser fiesen Gesellen mit den rotleuchtenden Augen. Mit der linken Maustaste schwinge ich die Klinge und mit der rechten Taste wird geblockt bzw. pariert. Versuche ich erst zu parieren und drücke sofort die Angriffstaste, stoße ich den Gegner von mir weg und das ist oft bitter nötig, denn die Skaven-Schergen sind in der Überzahl und stürmen unentwegt auf unsere Vierer-Gruppe ein. Unser Ziel: Wir müssen einen Turm am Ende einer Schutzmauer erreichen und dort eine Massenvernichtungswaffe ausschalten. Zu meiner Linken kämpft lauthals brüllend ein Zwerg mit seiner obligatorischen Axt, während ein "Witch Hunter" mit einem Rapier an vorderster Schnetzelfront unterwegs ist. Mitten im Getümmel steht ebenfalls eine verrückte Feuer-Magierin, die den Skaven einheizt.

Es ist die schiere Überzahl, die die Rattenmenschen gefährlich macht.

Nur nicht zurückfallen

"Wir müssen zusammenbleiben", wird mir von den Mitspielern eingebläut, denn wenn ein Spieler leicht zurückfällt, versuchen die Skaven sofort, diese Schwachstelle auszunutzen und attackieren das vermeintlich schwächste Glied der Kette. So taucht plötzlich ein Attentäter (Gutter Runner) aus dem Schatten auf und versucht, einen Mitspieler abzustechen, der sich daraufhin nicht wehren kann und von den anderen Spielern gerettet werden muss. Gleiches gilt, wenn etwaige Packmaster versuchen, die Spieler mit fiesen Stäben aus dem Kampfgetümmel zu zerren. Ohne Teamwork, Kommunikation und gemeinsames Vorrücken wird es nicht möglich sein, das Ziel zu erfüllen.

Dynamik durch zufällige Spawn-Positionen

Nach einer kleinen Verschnaufpause geht es weiter auf der Mauer entlang. Der Turm ist schon in Sichtweite. Der Strom der Skaven reißt nicht ab und neben den Skaven-Sklaven oder den einfachen Fußsoldaten, die stellenweise mit dicken Rüstungen daherkommen, tauchen ab und an "Plague Priests" auf, die mit grünen Giftgranaten um sich schmeißen.

Der im Nebel liegende Turm mit der Massenvernichtungswaffe muss erreicht werden.
Ich wechsle zur Fernkampfwaffe, einer Donnerbüchse mit wenig Munition, und knalle mit Unterstützung von Pfeil und Bogen der Kollegen den Fiesling ab.

Von überall her kommen die Rattenmenschen - gerade aus den dunklen Ecken, die man als Spieler nicht betreten kann oder sie klettern einfach die Mauer hoch. Ich schwinge weiter mein Schwert und helfe überwältigten Mitstreitern. Wir rücken bis zum Turm vor. Dort müssen drei Bestandteile der Massenvernichtungswaffe zerstört werden und sobald wir nur ein Teil angreifen, ergießt sich wieder die Skaven-Flut. Doch diesmal in engen Räumen - ohne große Ausweichmöglichkeit. Und als dann ein Skaven mit einer "Ratling Gun" auftaucht und mit dem Beschuss beginnt, ist es leider zu viel für den Server und die Partie bleibt hängen. Knapp 20 kurzweilige Minuten sind vergangen …

Wirklich düstere Stimmung

Richtig gut eingefangen wurde die Atmosphäre des kooperativen Ego-Shooters. Die Welt ist dreckig, düster, blutig und dennoch detailliert, vor allem die Skaven in ihren zahlreichen Varianten sind gut getroffen und sehen stellenweise erschreckend schön fies aus. Da die Gegner zudem - bei jedem Neustart - immer an unterschiedlichen Positionen auf der Karte auftauchen, könnte es beim erneuten Spielen dieser Mission durchaus Überraschungen geben.

Woran die Entwickler bei Fatshark (Escape Dead Island, War of the Vikings, Hamilton's Great Adventure und War of the Roses) abseits der Serverstabilität noch arbeiten sollten, ist die Computerintelligenz der Skaven, denn manchmal bleiben die Gegner an Objekten der Levelarchitektur hängen und sind dann einfaches Futter.

Waffensammler

Vermintide ist das erste Spiel, das die Stingray Engine von Autodesk verwendet.

Wenig gesehen habe ich bisher von dem großen Ganzen, das Warhammer: The End Times - Vermintide zusammenhalten soll und der Geschichte. Zwischen den Missionen verbringt man seine Zeit in einer rustikalen Taverne. Dort verwaltet man seine Waffen sowie Ausrüstungsgegenstände, die man im Verlauf der Missionen gesammelt bzw. sich stilecht erwürfelt hat - jeder Spieler erhält dabei seine eigene Beute. Die Entwickler versprechen über 100 einzigartige Waffen und Schmuckstücke, die jeweils unterschiedliche Nah- und Fernkampf-Spielstile ermöglichen sollen. Ansonsten wartet man in dem Gasthaus auf Mitstreiter für die Missionen.

Kooperativ und mit etwaiger Bot-Unterstützung

Auch wenn das Hauptaugenmerk auf den Nahkämpfen liegt, verfügt jeder der fünf Charaktere über Fernkampfwaffen.

Auf Nachfrage bestätigten uns die Entwickler, dass man die Skaven-Invasion nicht zwingend mit drei anderen menschlichen Spielern zurückschlagen muss. Man kann auch mit zwei Spielern unterwegs sein, nur wird man dann von zwei computergesteuerten Charakteren begleitet. Möchte man alleine spielen, werden drei Bots mit von der Partie sein. Um schwere Missionen mit echtem Teamplay anzugehen, sollte man dennoch lieber mit menschlicher Unterstützung in die Schlacht ziehen.

Ausblick

Keine Frage, die rasanten Nahkampf-Gefechte gegen die Skaven-Übermacht im Team haben überraschend viel Schnetzel-Spaß gemacht und sind dank der unterschiedlichen Charaktere sowie der überaus stimmig umgesetzten Warhammer-Welt durchaus kurzweilig. Ich hatte nicht erwartet, dass sich Warhammer: The End Times - Vermintide schon so gut spielen würde und wie sehr das Teamplay im Vordergrund steht. Durch plötzlich auftauchende Gegnerhorden oder spontane Übergriffe kommt es öfters zu brenzlichen Situationen - wobei es sich die Entwickler zum Ziel gesetzt haben, dass Vermintide fordernd sein soll. Neben der launigen Metzel-Tour und den Baustellen bei der Intelligenz der Gegner sowie der Server-Stabilität habe ich bisher zu wenig davon gesehen, wie das Spiel zwischen den Missionen zusammengehalten werden soll, ob der Fortschritt bzw. die Verbesserung des Charakters ausschließlich mit Gegenständen vonstattengeht und wie sich die taktische Tiefe im Team entwickeln wird.

Einschätzung: gut

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