ReCore19.08.2016, Benjamin Schmädig

Vorschau: Wüste statt Erde II

Eine Präsentation? Nachdem ich Recore (ab 3,49€ bei GP_logo_black_rgb kaufen) auf der E3 schon gespielt hatte? Dass ich bei Microsoft keine weiteren Abschnitte des Abenteuers spielen konnte, fand ich enttäuschend – so lange jedenfalls, bis ich bemerkte, dass die aktuelle Vorstellung der Entwickler, eine Zusammenarbeit ehemaliger Metroid-Prime-Macher und dem von MegaMan-Vater Keiji Inafune gegründeten Comcept, tatsächlich einen tieferen Einblick gewährte. Ob der auf der E3 enttäuschende Titel dadurch einen besseren Eindruck hinterließ?

Wofür eigentlich?

War in Los Angeles lediglich ein kurzer Abschnitt spielbar, in dem trotz interessanter Ideen erschreckend profanes Geballer im Vordergrund stand, zeigten die Entwickler diesmal einen Teil der weitläufigen Welt, in der es nicht nur aufeinander folgende Level gibt. Vielmehr bewegt sich Heldin Joule frei auf einem Planeten, der dank Terraforming erdähnlich sein soll – doch irgendetwas ist schief gelaufen, der Planet ist eine einzige Wüste und dem wird Joule natürlich auf die Schliche kommen. Dafür kämpft sie gegen Roboter und dringt in Einrichtungen vor, die sie der Wahrheit näher bringen.

Sucht sie aufmerksam genug, findet sie zudem Sprachaufzeichnungen, die sie allerdings nicht entschlüsseln kann, ohne zuvor die Sprache zu lernen, in der sie verfasst wurden. Wie das geschieht, verrieten die Entwickler nicht, doch

Was ist auf Far Eden passiert? Joule untersucht, weshalb das Terraforming des Planeten fehlgeschlagen ist.
das freie Ergründen der Umgebung wirkte deutlich interessanter als die zuletzt spielbare Action!

Die Wüste eines Metroid

Immerhin öffnet die Abenteurerin neue Wege, wenn sie mit in Kämpfen gewonnenen Kernen, quasi den Herzen der Roboter, Zugang zu Gebieten erhält, die ihr sonst verschlossen blieben. Unterschiedliche Eingänge öffnen sich dabei entsprechend der Anzahl gesammelter Kerne, die sie aber nicht durch das schnöde Verschrotten eines Gegners erhält. Sie muss feindliche Roboter vielmehr so beschädigen, dass sie die Kerne noch im Kampf mit ihrem Greifhaken herausziehen kann. Das richtige Dosieren der Kraft über den rechten Analogstick ist dann notwendig, um die Kerne erfolgreich zu ergattern – mit Sicherheit eine gelungene Abwechslung zu den Schusswechseln.

Joule ist dabei nicht alleine auf dem geheimnisvollen Planeten Far Eden (zu Deutsch etwa: weit entferntes Eden) unterwegs, sondern wird von gleich mehreren Robotern begleitet, die ihr im Kampf nicht nur mit verschiedenen Angriffen zur Seite stehen, sondern deren Fähigkeiten auch Wege öffnen. Ein spinnenähnlicher Begleiter zieht sie etwa an einer Art Förderschiene entlang, während ein auf der Gamescom enthüllter Blechkumpel mit einem mächtigen Schlag versperrte Durchgänge freilegt. Mit im Kampf gewonnenem Material baut Joule ihre Begleiter zudem aus: Wie in einem Rollenspiel gibt es u.a. verschiedene Rüstungsteile, wobei zusammengehörige Sets den Robotern ganz besondere Vorteile verschaffen.

Ausblick

Es war gut, dass die Entwickler endlich den Blick auf das große Ganze geöffnet haben, anstatt die Action in den Vordergrund zu stellen - für sich genommen hat die E3-Vorstellung einen guten Eindruck hinterlassen. Denn in Köln zeigten Armature und Comcept ein Spiel, das aus mehr besteht als dem Vernichten feindlicher Roboter mit dem gelegentlichen Einsatz starker Spezialangriffe. Es wirkt jedenfalls vielversprechend, dass Joule dem Geheimnis um das schief gelaufene Bewohnbarmachen eines fremden Planten nachgeht, indem sie ihre Umgebung frei erkundet, versteckte Aufzeichnungen findet, verborgene Eingänge findet und ihre Begleiter selbst aufrüstet. Nach dem Spielen der E3-Demo bin ich zwar immer noch skeptisch, anders als vor zwei Monaten aber gespannt darauf, was mich in Recore erwartet.

Einschätzung: befriedigend

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