Vorschau: Kampf gegen verrückte Maschinen
Im Angesicht der irren Roboter
Schepper. Schepper. Schepper. Da steht etwas am Container und hämmert seinen Kopf immer wieder dagegen. Als es sich umdreht, erkennt man eine Mischung aus Mensch und Maschine, die erst irre glotzt und dann hysterisch faucht. In dieser nahen Zukunft des späten 21. Jahrhunderts ist scheinbar etwas schief gegangen. Aber für Fragen bleibt Hauptfigur Warren keine Zeit. Eigentlich wollte er nur einen Job bei einem Umweltunternehmen antreten, aber schon am ersten Arbeitstag wird er von Blackouts geplagt und steht plötzlich verwirrt auf einem Schrottplatz.
Barbarischer Technologieklau
Was bringt das? Fette Beute! Oder besser: gewollte Beute. Denn nur wenn ich z.B.
Warum ist das ein Nachteil? Weil ich nur dann eine Garantie auf die Beute an einem Körperteil bekomme, wenn ich es auch zu hundert Prozent treffe. Lande ich also noch zwei, drei Hiebe woanders, sinkt die Wahrscheinlichkeit. In dieser Situation wäre der Schlag von oben auf das Bein empfehlenswerter, weil es so nur direkte Treffer darauf geben kann. Diese physikalisch authentisch wirkende Schwung- und Kollisionsabfrage sorgt dafür, dass man sehr konzentriert agiert. Man muss auch die Ausdauer beachten, denn man kann nicht endlos zuschlagen. Und das Beste an diesem Kampfsystem ist: Auch die Attacken der Feinde sollte man für seine Verteidigung genau beobachten, sonst wird aus dem futuristischen Barbaren schnell der Gejagte.
Anspruchsvolles Kampfsystem
Ich bin in meinen ersten Kämpfen gnadenlos zusammen gehauen worden, weil ich den direkten Schlagabtausch mit elegantem Konter gesucht habe: Gerade hatte ich mich unter einem Hieb von rechts geduckt, da folgte der Rückschwung von links - autsch! Ich hätte direkt nochmal die Taste drücken oder wegrollen müssen; es gibt übrigens keinen Dauerblock und das ist gut so. Das Kontersystem setzt auf Timing kurz vor dem gegnerischen Treffer: Wer also in einem kleinen Zeitfenster erst erfolgreich ausweicht, kann direkt danach einen sehr harten Hieb landen und vielleicht zum Finisher ansetzen. Auch wenn manche Animationen noch fehlerhaft sind, fühlt sich dieses Kampfsystem bereits richtig gut an. Wer Spiele wie Dark Souls mag, wird sich hier pudelwohl fühlen.
Fünf Waffengattungen, kein Fernkampf
Außerdem kann ich ja nicht nur Rüstungen, sondern auch andere Waffen erbeuten, die
Apropos Souls: Sterbt ihr irgendwo mit all eurer Beute ("TechScrap"), bleibt sie wie im Vorbild dort liegen, damit ihr sie zurückerobern könnt. Außerdem will Deck 13 das Leveldesign, das in Lords of the Fallen noch sehr eng und linear geschnitten war, deutlich öffnen. So werden sich innerhalb der Gebiete erst mit der Zeit diverse Abkürzungen ergeben oder Abschnitte mit mehr Erfahrung zugänglich. Die Vertikale scheint in der Erkundung allerdings keine Rolle zu spielen, zumal Warren seinen kurzen Boost nicht wie ein Jetpack in die Höhe einsetzen kann. Abgesehen davon, dass man die Erkundungsreize und die Lust auf das Besuchen bekannter Abschnitte erhöhen will, sollen auch plötzliche Storyereignisse für mehr Leben in den Arealen sorgen. Und natürlich gibt es auch Bosskämpfe.
Ausblick
Auch wenn ich mehr einstecken musste als austeilen konnte: Das hat schon richtig Spaß gemacht! Warum? Weil zum einen das Kampfsystem mit seinen separat anwählbaren Trefferzonen sowie dem Beutesystem für frischen Wind sorgt - es entstehen anspruchsvolle, angenehm wuchtige Duelle mit taktischer Note. Und wer Lords of the Fallen oder die Soulsreihe kennt, wird sich aufgrund der Konzentration auf Nahkampf inklusive Konter & Co sehr wohlfühlen. Zum anderen macht der Science-Fiction-Hintergrund wesentlich neugieriger als die bemühte Fantasy, zumal die Entwickler das Abenteuer nicht mehr in engen Levelschläuchen, sondern deutlich verschachtelter und erkundungsreicher gestalten wollen. Auch wenn noch viele Fragen hinsichtlich Story, Regie, Spielwelt und Charakterentwicklung offen bleiben: Deck 13 scheint der Schritt vom soliden Plagiat zur kreativeren Neuschöpfung zu gelingen. Ich bin gespannt, wie sich The Surge entwickelt.
Einschätzung: gut
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