gc-Vorschau: Shadow of the Tomb Raider (Action-Adventure)

von Michael Krosta



Publisher: Square Enix
Release:
2019
2019
14.09.2018
14.09.2018
19.11.2019
14.09.2018
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Ein Hauch von Zivilisation

Hin und wieder trifft man inmitten des Dschungels auch auf Zivilisation, die aber in erster Linie den Zweck zu erfüllen scheint, Lara mit überflüssigen Nebenmissionen und einem Händler zu versorgen. Leider wirken die Dialoge und Interaktionen mit den Bewohnern der Siedlungen bisher nicht sonderlich interessant, sondern künstlich aufgesetzt. Immerhin sind die dörflichen Schauplätze dank der Einblicke in den Alltag der Bewohner erfreulich lebendig gestaltet und liefern beim kurzen Durchatmen einen willkommenen Kontrast zu den aufregenden Dschungel-Abenteuern.

Schöner ist es aber, wenn man sich wieder alleine oder mit Partner Jonas durch den Urwald schlägt und sich dabei auch Zugang zu Ruinen verschafft – sei es im Rahmen der Kampagne oder freiwillig bei den optionalen Gräbern, die mit ihren tödlichen Fallen nicht nur gefährlicher ausfallen als zuvor, sondern einmal mehr clever designte Umgebungsrätsel bieten, die
In Siedlungen kann man sich auch beim Händler mit nützlichem Zeug eindecken.
In Siedlungen kann man sich auch beim Händler mit nützlichem Zeug eindecken.
häufig mit Geschicklichkeitseinlagen kombiniert werden. Überhaupt hinterlassen die kleinen Knobelaufgaben bisher einen positiven Eindruck und beziehen teilweise sogar Gegenstände im Inventar für die Lösungen ein.

Eine Frage des gewünschten Anspruchs

Schön in diesem Zusammenhang: Man findet nicht nur vorgefertigte Schwierigkeitsgrade, sondern darf den Anspruch in den Bereichen Kampf, Gelände und Rätsel separat auf die eigenen Vorlieben einstellen. Wem die auffällig weißen Markierungen also schon immer ein Dorn im Auge waren, kann sie durch eine erhöhte Geländeschwierigkeit jetzt auf Wunsch deaktivieren. Auch der Überlebensinstinkt, der wichtige Objekte auf Knopfdruck visuell hervorhebt, lässt sich mit entsprechenden Anpassungen etwas zähmen oder sogar komplett deaktivieren. Trotzdem findet man im Spiel irgendwann das Rezept für eine Kräutermischung, nach deren Einnahme Lara für einen beschränkten Zeitraum einen übernatürlichen Sinn entwickelt, mit dem sie Tiere und nützliche Ressourcen in der Nähe aufspüren kann, die anschließend wie beim Überlebensinstinkt hervorgehoben werden – man kann es mit der Unterstützung auch übertreiben.
 

AUSBLICK



Mit Shadow of the Tomb Raider scheinen Square Enix und Crystal Dynamics auf einem guten Weg zu sein, die Trilogie mit einem Höhepunkt abzuschließen. Auch wenn sich die spielerischen Neuerungen in Grenzen halten und der ständige Sammelkram samt gefühlt omnipräsenten XP-Einblendungen die Immersion immer noch zu stark beeinträchtigt: Ich mag die generell etwas düsterere Atmosphäre, die leichten Tarn- und Schleichansätze im Dschungel sowie die gefährlicheren Gräber mit ihren tollen Rätseln und fiesen Fallen, bei denen fast schon wieder das klassische Grabräuber-Feeling aufkommt. Doch auch die Action bleibt weiter ein fester Bestandteil von Laras Abenteuern – sei es bei den dramatischen Fluchtsequenzen, den deutlich häufigeren Taucheinsätzen, Auseinandersetzungen mit den Trinity-Truppen oder Konfrontationen mit der bedrohlichen Fauna. Die Schauplätze sind nicht nur technisch eine Augenweide, sondern begeistern auch mit großartigen Architekturen, viel Abwechslung und sind voller Leben. Allerdings wirken mir die Interaktionen mit den Bewohnern der Siedlungen und den damit häufig verbundenen Nebenmissionen zu künstlich aufgesetzt. Und auch die KI ist trotz einiger spannender Gefechte nicht unbedingt mit vielen Gehirnzellen gesegnet. Die Inszenierung ist zwar auch abseits der starken Zwischensequenzen und der nahtlosen Übergänge großartig und zieht den Spieler mit einer tollen Kameraarbeit in ihren Bann, aber ich würde mir manchmal noch mehr von der harten Kompromisslosigkeit eines The Last of Us wünschen. So wird leider allzu oft deutlich, dass man den Abschluss zwar bewusst düsterer und brutaler gestalten will, aber offenbar immer noch die anvisierte Altersfreigabe im Hinterkopf hat.

Einschätzung: gut

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Kommentare

WH173W0LF schrieb am
Teil 1 habe Ich ja nach etlichen Jahren mal nachgeholt und letztlich doch noch für gut befunden, aber Teil 2 hat mich dann doch ziemlich gelangweilt. Das selbe wie der Erstling nur mit mehr Logiklöchern und einer schrecklich langweiligen Story.
In Erinnerung ist mir der Super peinliche Kampf gegen den Bären geblieben. Kurz vor dem Finale kam dann eine Sprungpassage wo Lara die Kante aufgrund der Perspektive nie gegriffen hat und man diese auch nicht anpassen konnte. Nach dem vierten Versuch war es dann soweit: Langeweile + Frust Overkill. Deinstalliert und aus der Bibliothek geschmissen.
Jetzt kommt so langsam alles wieder hoch: Die DLC Politik hat mir auch nicht gefallen. Kleidung mit Funktionen die man später im Spiel so oder so erhält. Das ganze Game über Geld sammeln um sich damit gerade mal in der Summe ein bis zwei Gegenstände pro Spieldurchgang leisten zu können. Ultra-Wucher. Die Boni waren zudem doch ziemlich unnötig. Gefühlt hat das ganze Spiel in diesem Gulag stattgefunden und danach war es irgendwie schon fast vorbei. Der eine oder andere Kampf war so mies gescriptet, dass es nur nervig war. Auftauchen, eine Kugel abgeben untertauchen und heilen. Super Gameplay.
Teil 3 ist daher auch vollkommen uninteressant für mich geworden. Ich will gar nicht mehr Wissen wie Lara zum "Tomb Raider" geworden ist, denn streng genommen ist Sie das vom Charakter und den Skills her schon seit der ersten Minute in Teil 1. Ach ja... Skills... Dieses schreckliche Skillsystem wo man 3/4 gar nicht gebraucht hat, aber freischalten musste damit man an die wichtigen Sachen kommt. Ständig irgendeinen Müll für Waffen freischalten, damit Sie einfach nur mal vernünftig geradeaus schießen...
Ja, hat sich für mich tatsächlich erledigt.
Kant ist tot! schrieb am
DARK-THREAT hat geschrieben: ?12.08.2018 13:11 @Balla-Balla
Naja, so oft oder "zu fast jedem Spiel" nörgel ich ja auch nicht. Es kommt evtl nur so vor, da ich kaum positive Dinge zu den Spielen sage, die mir Spass machen und die ich gern spiele (Forza Motorsport & Horizon, FIFA, Formel 1, Fussball Manager, Battlefield, manche Jump'n'Runs, Simulationen...). Meist sage ich Negatives, wenn mich etwas an einem Spiel stört oder wo ich unzufrieden bin. Daher scheint es wohl manchmal, dass ich nur meckern würde. Dem ist aber nicht wirklich so, kann ich dir versichern.
Da ich in den 90ern und Anfang 2000er groß geworden bin, habe ich die damaligen Spielemechaniken mir angeeignet und habe diese bei manchen Spielen sehr gemocht. zB die Vogelperspektive in GTA und GTA 2, die Einfachheit von Tomb Raider, rundenbasierende RPGs oder auch die simplen Actiongames oder Shooter, wo man lediglich eine Waffe bracht.
Weiter entwickelt habe ich mich im Grunde nur bei Sport- und Rennspielen, so wie Simulationen und manchen Shootern. Andere Genres liebe ich, wenn sie alte Spielemechaniken nutzen. Daher habe ich im vergangenem Jahr das erschienene Super Lucky's Tale so extrem gemocht. Es spielte sich wie aus 1999. Um ein Beispiel genannt zu haben.
Zum letztem Absatz:
Ich mag die 90er, laufe aber nicht so rum. Aber ich bin auch nur leicht grau meliert mit meinen 31 Jahren. Mit der modernen Welt gehe ich schon mit, so wie ich es für richtig halte. Drogen (inkl Alkohol, Tabak und Kaffee) brauche ich nicht, und ich bin ein netter Geselle der eher wenig motzt. :)
Finanziell kann es immer besser gehen, aber das ist wohl bei jedem so. ;)
Nicht böse gemeint aber 31? Hätte dich an Hand deiner Posts deutlich älter eingeschätzt. Dein Blickwinkel wirkt oft ganz schön festgefahren. Sobald irgendwo etwas Einarbeitungszeit nötig ist, wird es schon zu viel. Geschmacklich scheint auch schon alles fertig entwickelt zu sein. Und das was du in den 90ern und 2000ern gemocht hast, bestimmt jetzt deine Vorlieben für...
Balla-Balla schrieb am
James Dean hat geschrieben: ?12.08.2018 19:43
Balla-Balla hat geschrieben: ?12.08.2018 12:52 Ähem, ich glaube, das ist dein Problem. Einer muss es dir ja mal sagen: Das geht so nicht.
Das geht imho bei überhaupt keinem Spiel, das nach 20 Jahren einen reboot erfahren hat oder einfach nur weiterentwickelt wurde.
Klar geht sowas. Schau dir CnC an, was mit jeder Weiterentwicklung unbeliebter wurde, eben weil es sich nicht mehr so wie früher anfühlte. Ausnahme stellt hier General dar. Oder schau dir Battlefield an, was heute unter ehemaligen Fans sehr verpönt ist, weil es sich nicht mehr so anfühlt wie 1942/2/2142.
Ein Mario spielt sich im Jahr 2018 noch wie 1998 und erfuhr hauptsächlich nur Ergänzungen, die das Spielgefühl erweiterten und nicht über den Haufen warfen, wie es z.B. eben bei TR.
Zu Mario kann ich nix sagen, die anderen games mögen ihre Kritiker haben, die gibt es ohnehin immer, wichtiger aber: sie haben Käufer. gerade ein AAA Titel braucht diese mehr als jeh zuvor, das erste TR hat vielleicht noch eine kleine Gruppe gebäschtelt, heute stehen millionenschwere Studios dahinter, auch weil der Kunde ein durchgestyltes Spektakel wünscht, das eben nicht mehr an ein paar Rechnern zusammengezimmert werden kann.
Bis auf ein paar Nostalgiker will niemand mehr das gameplay aus den 90ern. Zumindest nur so wenige, dass sich ein großer Titel damit nicht finanzieren kann. Man passt sich dann eben an oder erkennt, dass diese Hobby nix mehr ist für einen. Wobei ich denke, dass es wahrscheinlich genug Indies gibt, die das Bedürfnis noch befriedigen, das darf man aber eben bei den majors aus besagten Gründen nicht erwarten.
Daher ist das Gewine jedesmal bei diesem Thema so überflüssig. Die Zeiten ändern sich nun mal. Immer und überall. Kein Einzelner hat darauf Einfluss und es liegt an einem selbst, nach heute und nach vorne zu schauen, die Welt ist so diversifiziert, jeder findet dort etwas, wenn er nur will. Klar, das ist manchmal anstrengend, wer aber offen ist, wird...
mellohippo schrieb am
LucasWolf hat geschrieben: ?12.08.2018 22:19 Man muss es ja ganz klar so sagen, wie will dieses Game gegen Spidey und kurz nach dem eigenen Release folgt der Openworld Kracher Odyseey, bestehen?
Ich sehe es ja, es redet keiner drüber, es schreibt keiner drüber. Twitter auf: "Bald Spider-Man PS4" mal 100x
Ich selber hab die ersten beiden Teile gezockt. Davon ist Teil 1 mein Favorit. RotR haben die sich Dank der Xbox Geschichte auch selbst zerlegt.
Und nun? Nun wird das Game in so einer Zeit gebracht?
Juli- August wäre hier eindeutig besser gewesen.
Für mich bleibt es eh erstmal links liegen.
Will und werde spidey nicht in 7 Tagen beenden.
Und danach kommt Odyseey.
Irgendwann im sale.
Also für mich sind das genau die drei Highlights September/Oktober. Spidey, TR & Odyssey. ?
Bei mir wird's eher Odyssey sein, das ich mir nicht gleich bei release holen werde, im Gegensatz zu Spiderman & TR.
Erwarte bei TR da jetzt auch nix weltveränderndes, aber auf so'n kurzweiliges 3rd Person-Actionadventure-Popcornkino hab ich immer Bock.
Odyssey wird eh wieder so'n Riesenbrummer, der sich ja erwartungsgemäß zum Ende wieder wie Kaugummi ziehen wird...
schrieb am