Kurz und gut
Ein großes Umwälzen der Formel Assassin's Creed findet in Origins dabei nicht statt; im Wesentlichen ist das Klettern, Schleichen und Meucheln immer noch das Gleiche. Allerdings verändert das Abenteuer im alten Ägypten serientypische Gewohnheiten, was sich beim ersten Anspielen mit einer Dauer von vielleicht 15 Minuten durchaus gut angefühlt hat.
Dynamische Stealth-Action?
Am besten gefällt mir, dass Wachen nicht mehr entweder gar nicht oder wie angestochene Wölfe reagieren, wenn sie den Assassinen erblicken, in diesem Fall ein
Medjau namens Bayek. Stiftet er einen Kampf an, verfolgen sie ihn natürlich und attackieren auch. Sie jagen ihn allerdings nicht durch die komplette Stadt, bis er irgendwann mal ein gutes Versteck findet, sondern geben die Suche ähnlich wie in klassischen Stealth-Action-Spielen recht bald auf, um
Im alten Ägypten schleicht und kämpft Bayek mit modernen Mitteln.
auf ihre Posten zurückzukehren.
Je nachdem, welcher Fraktion sie angehören, rennen sie außerdem nicht sofort auf ihn zu, sobald er in einem bewachten Areal entdeckt wird, sondern bemerken nur seine Anwesenheit. Die Grenze zwischen unbehelligtem Erkunden, ansteigender Gefahr und einer Auseinandersetzung scheint also fließender – sehr gut!
Und ich habe extra gefragt: Man kann Wohlwollen oder Missgunst einer Fraktion nicht aktiv beeinflussen. Die Verhältnisse zwischen Bayek und den Parteien ändern sich zwar – allerdings nur, wenn es die Geschichte vorgibt.
Menschen statt Trauben
Gelingt dem Medjau weder das Schleichen noch die Flucht oder legt man es einfach mal drauf an, bleibt Bayek selbstverständlich nur der Kampf gegen die Ägypter. Und auch der gefällt mir besser als zuletzt, denn Ubisoft ersetzt das Reaktionsspiel gegen eine Traube von Wachen durch Duelle Mann-gegen-Mann, auch wenn man es durchaus mal mit zwei oder mehr Widersachern zu tun bekommt.
So wehrt Bayek ankommende Schläge mit einem Schild ab und kann sie zudem aktiv kontern. Tut man das im richtigen Augenblick, bringt man den Gegner ins Taumeln, um etwa selbst einen Wirkungstreffer zu landen. Normale leichte und schwere Angriffe beherrscht der Attentäter dabei ebenso – es sind keine fundamentalen Änderungen, aber Tempo und Timing verlangen eine stärkere Konzentration auf das jeweilige Duell.
Kein Ubisoft-Spiel ohne Gadget-Tier? Den Adler fliegt man diesmal selbst.
Gruß aus der Steinzeit
Interessanterweise wurde die seit Jahren vertraute Tastenbelegung dabei so verändert, dass man Angriffe jetzt über die zwei rechten Schultertasten ausführt, während der untere der rechten Knöpfe, als A oder X, zum Klettern über Dächer, Bäume und neuerdings auch Felsen dient.
Nur eine Neuigkeit gefällt mir ganz und gar nicht: der Adlerblick, mit dem Bayek nicht nur Wachen und Ziele markiert, sondern für den man tatsächlich seinen Adler steuert und genau wie in
Far Cry Primal die Umgebung auskundschaftet. So unglaubwürdig vieles in einem Videospiel ohnehin ist, so sehr reißen mich derartig übertriebene Gadget-Tiere aus der Illusion, eine glaubwürdige Fantasie zu erleben.
Jäger und Sammler
Viel mehr habe ich in meiner kurzen Zeit mit der E3-Demo nicht gesehen. Laut des Entwicklers neben mir wird erneut auch eine Geschichte außerhalb des Animus' erzählt und kurz erklärte er außerdem, dass man Ausrüstungsgegenstände nicht nur findet, sondern diese sogar verbessern kann, falls man dafür benötigte Materialien besitzt. Um die zu erhalten, macht Bayek – ein weiterer Gruß aus Richtung Far Cry – u.a. Jagd auf Tiere und natürlich kauft er auch bei Händlern ein. Die kann er von Beginn an aufsuchen; sie bieten ihm allerdings zusätzliche Waren an, sobald sich sein Verhältnis zu ihnen verbessert.