E3-Vorschau: Phantom Doctrine (Taktik & Strategie)

von Benjamin Schmädig



Entwickler:
Release:
14.08.2018
14.08.2018
13.06.2019
24.08.2018
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ab 35,99€
Spielinfo Bilder Videos
Einfache und doppelte Agenten

Es gibt selbstverständlich auch optionale Einsätze, die man ebenfalls in rundentaktischer Manier erledigt. Und apropos Kampf: Während auch hier alle Agenten zu Beginn eines Einsatzes unentdeckt umherlaufen, kann man einen Spion zusätzlich als Doppelagent in ein feindliches Lager einschleusen. Der beginnt die Mission dann abseits des Eintrittspunkts seiner Kollegen, also schon im Inneren des Gebäudes, das KGB oder CIA infiltrieren. Die Levels der Rundentaktik werden dabei von Hand erstellt, während Startpositionen sowie versteckte Gegenstände aus einer Reihe vorgegebener Möglichkeiten ausgewürfelt werden. Spätere Nebenmissionen am gleichen Ort oder komplett neue Durchläufe des ganzen Spiels dürften sich also selten gleichen.

Nun gibt es Heimlichtuerei auch in XCOM – in Phantom Doctrine spielt das unentdeckte Vorankommen aber eine wesentlich größere Rolle. Zum einen sind neue Agenten nämlich selten, was den Tod eines Spions umso ärgerlicher macht. Zum anderen sollten während einer Mission auch keine Zivilisten zu Schaden kommen. Geschieht das oder passieren andere Malheurs, steigt nämlich das Gefahrenlevel der eigenen Agentur und ist es hoch genug, wird die Basis angegriffen. Logisch: Die Drahtzieher der Verschwörung wollen nicht erkannt werden. Deshalb ja das geheime Vorgehen auf der Weltkarte und während der
Heimlichtuerei (hier nicht im Bild) spielt in den Einsätzen eine große Rolle.
Heimlichtuerei (hier nicht im Bild) spielt in den Einsätzen eine große Rolle.
Einsätze.

Erregt man trotz aller Vorsicht mal zu viel Aufmerksamkeit, kann man die Basis immerhin an einen anderen Ort verlegen. Das kostet natürlich Zeit und Material, könnte sie aber vor großem Schaden bewahren. Eigenhändig verteidigt man solche Angriffe nämlich nicht; das sind automatische Ereignisse, deren Folgen vom Spiel bestimmt werden.

„Sag mir, wo du stehst...“

Zurück zu den Außeneinsätzen, in denen man nicht nur das primäre Ziel, sondern auch sekundäre Aufgaben im Ziel behalten sollte. Deren Erfüllen steigert schließlich die fürs Entwickeln von Basis und Einsatzkräften vorhandenen Ressourcen.

Was man ebenfalls im Blick haben muss: die Patrouillewegen der Wachen. Die sind nämlich markiert, ändern sich aber gelegentlich, sodass man das Verhalten der Gegner zwar einordnen, aber nie vollständig vorhersagen kann. So hilfreich es also ist, manche Wache von hinten auszuknocken, so sehr riskiert man dabei womöglich entdeckt zu werden. Wichtig ist außerdem die Aufmerksamkeit der Agenten, denn Aktionen wie leise Takedowns kosten einen Teil dieser Ressource. Nun kann man Aufmerksamkeit wiederherstellen, doch weil man sie auch benötigt, um etwa Geschossen auszuweichen, sollte man nicht sorglos damit umgehen!
 

AUSBLICK



Klar: Vieles erinnert an XCOM, während Animationen und Kulisse des Indie-Spiels dem großen Vorbild durchaus unterlegen sind. Phantom Doctrine hat mich aber nicht nur inhaltlich neugierig gemacht – auch die spielerischen Besonderheiten wirkten beim kurzen Anspielen auf der E3 vielversprechend. Kein Wunder: Wie in einem Kino-Krimi Spuren erst zu entschlüsseln und anschließend auf einer Pinnwand zusammenzufügen ist einfach cool und das überlegte Verschieben der Agenten bestätigt den Eindruck, in einem Spionage-Thriller die Strippen zu ziehen. In den rundentaktischen Missionen gefällt mir hingegen das heimliche Schleichen und Ausknocken ebenso wie die Tatsache, dass man einen Spion schon im Vorfeld der Mission als Doppelagenten einschleusen kann. Eine halbe Stunde und Dutzende beantwortete Fragen an einen Entwickler sind für ein Spiel dieser Art natürlich viel zu wenig. Trotzdem sage ich: Taktiker sollten Phantom Doctrine schon mal unter Beobachtung stellen.

Einschätzung: gut

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Kommentare

Herschfeldt schrieb am
Ein Test wäre schön gewesen. Der Commandos-Einschlag gefällt mir jedenfalls... Gibt es gerade in der Winteraktion auf Steam für knapp die Hälfte! (Grübel)
tomtom73 schrieb am
Der Berschreibung nach spricht mich das Spiel massivst an - hoffe auf ein rundenbasiertes "Commandos" während des kalten Kriegs, mit Entwicklungsmöglichkeiten und Basisaufbau. Wobei das Letztgenannte hoffentlich nicht zu komplex ausfällt, sodass der Hauptaugenmerk auf der Story und den taktischen Gefechten ruhen bleibt. Ebenfalls ein Schuss ins Knie wäre es, wenn der sog. "Bildungsauftrag" die Entwickler dazu verleitet, in schwarz-weiß Malerei zu verfallen - Stichwort "gute Folter/schlechte Folter" - da man aber das Spiel offensichtlich von beiden Seiten erleben darf (den Eindruck gewann ich bei der Lektüre), und die Verschwörer wahrscheinlich ebenfalls beide Seiten unterwandert haben, hoffe ich das Beste!
schrieb am