Street Fighter 3: 3rd Strike02.01.2001, Mathias Oertel
Street Fighter 3: 3rd Strike

Im Test:

Seit Jahren dominiert Capcom die 2D-Prügelspiel-Szene. Ob es die Japaner auch nach Perlen wie Marvel vs. Capcom oder Capcom vs. SNK weiterhin schaffen, neue Akzente zu setzen, oder ob sie sich auf der Streetfighter-Franchise ausruhen, die mittlerweile in die x-te Runde geht, könnt ihr bei uns im Test nachlesen.

Gameplay

Was soll man noch zur Historie von Street Fighter schreiben, der wohl erfolgreichsten 2D-Prügelspiel-Serie aller Zeiten? Schon seit Jahren schreibt Capcom Geschichte und kaum jemand kann leugnen, schon mal von Street Fighter gehört zu haben. Nach Umsetzungen für eigentlich fast alle vorstellbaren Konsolen, unzähligen Arcade-Versionen, Ausrutschern in den 3D-Bereich und einem (vergessenswürdigen) Film stellt sich allerdings die Frage, ob es überhaupt noch möglich ist, in diesem Genre neue Akzente zu setzen.

Im dritten Ableger von Street Fighter 3, untertitelt mit dem absolut nicht in Verbindung stehenden Namen Fight for the Future (Teil 1 und 2 sind als Streetfighter 3 Double Impact erschienen) stehen 19 Kämpfer zur Auswahl, davon sind vier absolute Neulinge für SF-Veteranen.

Nach der Auswahl kämpft man sich durch 10 Stages und zwei Bonus-Stages. Bei den ersten acht Runden kann man sich jeweils einen von zwei zur Verfügung stehenden Gegnern aussuchen, Stage 9 besteht aus einem persönlichen Gegner und Stage 10 schließlich bildet das Finale.

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Nach jedem Kampf erhält man eine Bewertung nach amerikanischem Schulnotensystem ( A - F) in vier Bereichen. Diese Wertung hat jedoch keinen sichtbaren Einfluss auf Spielablauf. Natürlich gibt es auch eine Trainingsoption, die auf alle Widrigkeiten in Street Fighter vorbereitet.

Steuerung und Spielmechanik sind seit jeher unverändert und weitestgehend unkompliziert.

Es gibt je drei Buttons für Schläge und Tritte, Blocks und Sprünge führt man mit dem Digipad aus. Und auch die berühmt-berüchtigten Digi-Kombinationen in Zusammenhang mit den Knöpfen finden weiterhin statt (wer erinnert sich nicht an die für Krämpfe sorgenden "links - unten - linksunten - oben - Kombos?).

Dabei bleibt aber festzuhalten, dass die Special Moves selten so einfach wie hier ausgeführt werden konnten. Weiterhin positiv ist die höchst genaue Kollisionsabfrage, die wirklich keinen Zweifel offen lässt, ob der Schlag nun getroffen hat oder nicht.

Was wäre ein Prügelspiel ohne einen 2-Spieler-Modus? Nur halb so gut. Leider kommt der Spaß bei SF 3 nicht so gut rüber, denn man vermisst schmerzlich die Möglichkeit einen Tag-Partner einzuwechseln oder Super-Kombos durchzuführen. Möglichkeiten die von Genre-Referenzen wie Marvel vs. Capcom 2 standardmäßig praktiziert werden und einen Großteil des Erfolges ausmachen.

Grafik

Bei Street Fighter 3 3rd Strike hat sich Capcom entschieden, den Comic-Stil der Vorgänger beizubehalten. Die Figuren wirken alle ein wenig unproportional und scheinen alle Schuhgröße 52 zu besitzen. Die Animation sind Cartoon-like, aber sehr flüssig und die Specialmoves sind zwar nett anzusehen, aber lassen das gewisse Etwas vermissen.

__NEWCOL__Auch die Hintergründe können von der grundsätzlich Optik her überzeugen und scrollen hier und da in mehreren Ebenen. Nur wieso bitte hat Capcom auf Animationen verzichtet, um die Hintergründe ein wenig zu beleben? Sicher, hier und da flattert mal ein Rabe durchs Bild, doch auf Segas Vorzeige-Konsole hätte man einiges mehr erwarten können.

Auch die Zwischen- und Endsequenzen sind eine kleine Enttäuschung, bestehen sie doch aus nicht mehr als mit Texten unterlegten Standbildern.

Sound

Hier liefert SF 3 eine grundsolide Leistung ab. Die Soundeffekte sind knackig, die Musik umfasst ein weitreichendes Spektrum von Rap über Pop bis zu nervös machendem Gedudel, für das es noch keinen Sammelbegriff gibt, das aber das Spielgeschehen ohne abzulenken unterstützt.

Fazit

In Zeiten von solch exzellenten Titeln wie Marvel vs. Capcom 2 oder Capcom vs. SNK wird Street Fighter 3 3rd Strike einen schweren Stand haben. Wären nicht die gute Steuerung und die genaue Kollisionsabfrage, würde das Game im Sumpf trister Mittelmäßigkeit versinken. Doch selbst hartgesottene Street Fighter-Freaks sollten vorsichtshalber ein Probespielchen wagen. Denn außer altbackener Kost wird hier nicht viel geboten.
Bleibt zu hoffen, dass Capcom bei der wohl unvermeidbaren nächsten Auflage der SF-Franchise merkt, dass man die Street Fighter-Kuh nicht unbegrenzt melken kann und eine Generalüberholung durchführt, damit der Anschluss an die Genre-Spitze nicht komplett verloren geht.

Wertung

Dreamcast

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