Rainbow Six: Rogue Spear10.07.2001, Jens Bischoff
Rainbow Six: Rogue Spear

Im Test:

Dank Swing! Entert@inment können nun auch Dreamcast-Besitzer wieder in den Kampf gegen den internationalen Terrorismus ziehen. Im Gegensatz zur erst kürzlich getesteten PlayStation-Version orientiert sich das Dreamcast-Rogue-Spear jedoch viel näher am PC-Original. Ob der Spielspaß letztendlich davon profitiert oder vielleicht sogar darunter leidet, erfahrt Ihr in unserem Test...

Dank Swing! Entert@inment können nun auch Dreamcast-Besitzer wieder in den Kampf gegen den internationalen Terrorismus ziehen. Im Gegensatz zur erst kürzlich getesteten PlayStation-Version orientiert sich das Dreamcast-Rogue-Spear jedoch viel näher am PC-Original. Ob der Spielspaß letztendlich davon profitiert oder vielleicht sogar darunter leidet, erfahrt Ihr in unserem Test...

Story:

Wie bereits im Vorgänger übernehmt Ihr erneut die Kontrolle über die geheime Antiterror-Einheit Rainbow, um dem Terrorismus weltweit Einhalt zu gebieten. Dabei gilt es vor allem geeignete Teams zusammenzustellen, auszurüsten und anschließend zu koordinieren. Taktik und Teamwork sind hierbei das A und O, Rambo-mäßige Alleingänge scheitern meist schon nach wenigen Metern.

Statt furioser Ego-Shooter-Action erwarten den Spieler in Rogue Spear eher delikatere Aufgaben, wie das Retten von Geiseln, das Entschärfen von Bomben, das Anbringen von Wanzen und Überwachungskameras oder das Sichern von geheimen Unterlagen. Natürlich müssen auch zahlreiche Terroristen eliminiert werden, aber selbst das sollte so lautlos und unauffällig wie möglich geschehen, denn zahlenmäßig sind die Gegner fast immer in der Überzahl.

Dreamcast-Söldner dürfen sich dank des integrierten Mission-Packs Urban Operations auf insgesamt 23 Kampagnen-Einsätze rund um den Globus freuen. Zudem bietet die Dreamcast-Version zahlreiche Trainingseinsätze und einen Deathmatch-Modus für bis zu vier Spieler - allerdings nur via Splitscreen, denn einen Online-Modus gibt es leider nicht. Dafür darf man auf Wunsch jedoch mit Maus und Tastatur in den Kampf ziehen.

Gameplay:

Allerdings ist die Steuerung mit Maus und Keyboard recht umständlich. Mit dem Joypad steuert es sich da schon intuitiver. So richtig überzeugend ist jedoch keine der beiden Methoden. Dies liegt zum einen daran, dass das Gameplay allgemein sehr träge ist und zum anderen, dass die Steuerung einfach zu überladen erscheint. Die PlayStation-Adaption wirkte diesbezüglich jedenfalls um einiges eleganter.

Auch die Einsatzplanung war auf Sonys 32-Bitter benutzerfreundlicher und die Taktiken konnten sogar noch während des Einsatzes abgeändert werden. Dreamcast-User müssen hingegen gleich im vorhinein alles richtig machen, da man auf den Einsatzplan während der Mission nicht mehr zugreifen kann.

Die KI-Routinen sind hingegen ausgereifter als bei Rogue Spear auf der PlayStation - ausbüchsende Geiseln oder Team-Mitglieder sind uns auf der Dreamcast glücklicherweise nicht aufgefallen. Vermisst haben wir hingegen die komfortable Wärmekamera der PlayStation-Version, mit der man Terroristen selbst durch Wände hindurch orten konnte.

Unterschiede gibt es auch im Mehrspieler-Modus. Zwar können nun bis zu vier Spieler Jagd auf einander machen, außer einem gewöhnlichen Deathmatch gibt es allerdings keine anderen Spielvarianten. Der Spaßfaktor ist dabei aber dennoch höher als bei den zusätzlichen Varianten der PlayStation-Umsetzung für lediglich zwei Spieler.

Ansonsten sind die Unterschiede im Gameplay nicht allzu gravierend. Auch der Schwierigkeitsgrad hat es teils nach wie vor in sich - und das schon auf der leichtesten Stufe. In der Regel reicht bereits ein Treffer, um das Zeitliche zu segnen - in der Dreamcast-Umsetzung wahlweise auch mit Blut.

Grafik/Sound:

Grafisch ist die Dreamcast-Umsetzung der PlayStaion-Version systembedingt natürlich überlegen, aber besonders ansehnlich ist auch sie nicht. Zwar sind die Charaktere und Umgebungen um einiges detaillierter, aber das rucklige Scrolling und der träge Spielfluss bringen schnell Ernüchterung. Ein großer Vorteil ist hingegen die deutlich höhere Zeichentiefe, die sich auf das taktische Vorgehen auf jeden Fall positiv auswirkt.

Akustisch sieht es da schon weniger erfreulich aus, denn die Sound-Kulisse wirkt im Gegensatz zur PlayStation-Version relativ spartanisch - Musik gibt es so gut wie gar keine. Die Atmosphäre leidet darunter erheblich und auch die teilweise deutsche Sprachausgabe ist da kein wirklicher Trost.

Pro:

  • detaillierte strategische Planungsphasen
  • umfangreiches authentisches Waffenarsenal
  • abwechslungsreiches Level-Design
  • Vier-Spieler-Deathmatchs & Trainingseinsätze
  • Mission-Pack inklusive
  • wahlweise blutig oder unblutig
  • Kontra:

  • unspektakuläre Grafik
  • Ruckel-Scrolling & Spar-Animationen
  • träges Gameplay
  • teils überzogener Schwierigkeitsgrad
  • keine nachträglichen Planänderungen möglich
  • spartanische Sound-Kulisse
  • Vergleichbar mit: Rainbow Six, Hidden & Dangerous

    Fazit

    Wer auf minutiös geplante Taktik-Scharmützel steht, ist bei Rogue Spear genau richtig. Geduld sollte man ebenfalls mitbringen, denn der hohe Schwierigkeitsgrad verzeiht keine Fehler und die Einsatzplanung ist äußerst umfangreich. Grafisch wird Segas 128-Bit-Konsole leider kaum gefordert und akustisch fällt das Dreamcast-Rogue-Spear unerklärlicherweise sogar hinter der PlayStation-Umsetzung zurück. Beim Gameplay hat die 32-Bit-Version ebenfalls die Nase vorn, was vor allem an der umständlichen und trägen Steuerung der DC-Adaption liegt. Dafür können im Deathmatch-Modus bis zu vier Söldner zu den zahlreichen Schusswaffen greifen. Der Spielspaß kocht jedoch vorwiegend auf Sparflamme.

    Wertung

    Dreamcast

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    Kommentare

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