Castlevania: Circle of the Moon11.07.2001, Mathias Oertel
Castlevania: Circle of the Moon

Im Test:

Castlevania, das Urgestein des 2D-Action-Jump&Runs, kehrt zurück. Im Spielprinzip weitestgehend unverändert wird seit neuestem der Game Boy Advance von Dracula und seinen Schergen heimgesucht. Ob die Vampirjäger von Konami auf Nintendos "Kleinem" eine ähnliche Qualität wie auf SNES und PSone erreichen kann, erfahrt Ihr bei uns im Test.

Castlevania, das Urgestein des 2D-Action-Jump&Runs, kehrt zurück. Im Spielprinzip weitestgehend unverändert wird seit neuestem der Game Boy Advance von Dracula und seinen Schergen heimgesucht. Ob die Vampirjäger auf Nintendos "Kleinem" eine ähnliche Qualität wie auf SNES und PSone erreichen kann, erfahrt Ihr bei uns im Test.

Story

Österreich im Jahre 1830: In einem Schloss fernab jeder Zivilisation leitet die schöne Camilla ein Ritual ein, um Dracula wieder zum Leben zu erwecken, der vor Jahren vom Vampirjäger Morris in die ewige Finsternis befördert wurde.

Auch dieses Mal scheint Morris der Einzige zu sein, der die Wiederbelebung des Dunklen Fürsten aufhalten kann. Doch er kommt zu spät. Dracula lebt, nimmt Morris gefangen und wirft seine Gehilfen Nathan und Hugh in das tiefste Verlies des Schlosses...

Gameplay

Ihr steuert den Vampirjäger Nathan, der sich auf seinem Weg durch das Schloss den scheinbar unendlich großen Horden Draculas stellen muss. Doch glücklicherweise ist Nathan mit einer Peitsche ausgerüstet, mit der er den diversen Gegnern, wie Skeletten, lebenden Rüstungen, Werwölfen usw. zeigen kann, aus welchem Holz Vampirjäger geschnitzt sind.

Wie es sich für ein seitwärts scrollendes 2D-Jump&Run gehört, sind viele der zahlreichen Räume des Schlosses nur mit geschicktem Einsatz des Sprungknopfes zu bewältigen. Sei es nun um Gegnern auszuweichen oder um diverse Abgründe zu überwinden. Doch bei einem Fehlsprung braucht Ihr keine Angst um Energieverlust haben, denn egal wie tief Nathan fällt, ihm passiert rein gar nichts.

Die Gegner wiederum saugen teilweise gewaltig an der anfänglich noch kleinen Energieleiste. Doch mit jedem vernichteten Monster erhaltet Ihr Erfahrungspunkte, die Euch, erst mal zu einem anständigen Sümmchen angesammelt, in ein neues Level hieven, was gleichzusetzen ist mit einem Anstieg der verschiedenen Eigenschaften.

Diverse Abschnitte des Schlosses könnt Ihr erst betreten, wenn Ihr bestimmte Gegenstände gefunden habt, die neue Aktionsmöglichkeiten bieten.

Das kann z.B. ein Doppelsprung sein, mit dem Ihr endlich den Abgrund überqueren könnt oder auch ein Schulterblock, der Euch ermöglicht, Steinblöcke zu durchbrechen. Nach und nach lernt Ihr so das ganze Anwesen kennen, kämpft gegen Horden von Monstern -den obligaten immer eine andere Strategie erfordernden Zwischengegner- und sammelt Gegenstände ein.

Soweit bleibt alles beim Alten. Neu ist das sogenannte DSS (Dual Setup System): Manche Monster lassen beim Ableben eine Karte fallen. Kombiniert man nun zwei dieser Karten, erhält man eine Spezialfähigkeit, die man einsetzen kann, die jedoch magische Energie verbraucht. Insgesamt gibt es 20 Karten, die in Verbindung gebracht werden müssen. Doch das Finden der Karten ist nicht immer ganz leicht. Denn nur in den wenigsten Fällen werfen die Monster eine der Karten ab. Doch da man auch gänzlich ohne DSS-Einsatz durchs Spiel kommen kann, macht das DSS-System einen eher vernachlässigten Eindruck.

Überhaupt ist das generell recht gute Leveldesign in manchen Momenten unnötig kompliziert: Gerade im fortgeschrittenen Spielverlauf läuft man nach Erhalt einer neuen Fähigkeit manchmal hilflos umher, um den Raum zu finden, in dem man jetzt weiter kommt.

Auch das ansonsten sehr löbliche Auto-Mapping hilft einem nicht gerade weiter.

Die Steuerung der Spielfigur ist gewohnt unkompliziert und sehr direkt. Gleichfalls merkt man an der exakten Kollisionsabfrage, dass Konami viel Erfahrung mit Castlevania hat.

Grafik

Auf den ersten Blick recht farbenfroh und abwechslungsreich, wiederholen sich die häufig nur in einer Ebene scrollenden Hintergründe recht schnell. Von Zeit zu Zeit nimmt man zwar wohlwollend einen Wechsel des Hintergrundthemas zur Kenntnis, doch Highlights wie die schönen Gemälde sind eher die Seltenheit.

Die Bewegungen der Figuren sind in Ordnung, hätten jedoch auch noch ein wenig detaillierter ausfallen können.

Nett anzuschauen wiederum sind die verschiedenen Magieeffekte und Angriffe der Zwischengegner.

Sound

Chorale Gesänge unterstreichen schon im Hauptmenü die im Prinzip düstere Atmosphäre, die Castlevania durchzieht. Im Spiel selber erreicht die Musikuntermalung zwar nie diese Qualität, bleibt aber auf einem hohen und selten nervenden Niveau.

Die Soundeffekte sind eher Durchschnitt, nehmen dem Spiel aber auch nichts von der Stimmung.

Pro

  • traditionsreiche Serie
  • klassisches unkompliziertes Spielprinzip
  • stimmige Musik
  • umfangreich
  • DSS-System
  • Kontra

  • grafische Schwächen
  • wenig Neuerungen
  • gelegentlich inhaltliche Längen
  • DSS nur untergeordnete Rolle
  • Vergleichbar mit:

    Castlevania - Symphony of the Night, Rayman

    Fazit

    Ein großer Name mit recht wenig Neuerungen. Fans der Serie werden sicherlich nicht enttäuscht sein, doch wenn man sich z.B. die SNES-Fassung anschaut, drängt sich der Verdacht auf, dass grafisch sicherlich mehr möglich gewesen wäre. Auch das manchmal ziellose Rumlaufen und eher enttäuschend umgesetzte "Dual Setup System" dürften bei dem einen oder anderen zu kleinen Frustmomenten führen.
    Doch die klassische Castlevania-Atmosphäre wird auch auf dem Game Boy Advance hervorragend eingefangen. Unter dem Strich eine solide, wenn auch verbesserungswürdige Umsetzung.

    Wertung

    GameBoy

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    Kommentare

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