Spyro: Season of Ice11.02.2002, Mathias Oertel
Spyro: Season of Ice

Im Test:

Nachdem der hüpffreudige Drache Spyro schon die PSone unsicher gemacht hat, dürfen sich jetzt auch GBA-Spieler mit dem Feuerspeier in wagemutige Abenteuer stürzen. Ob Spyro den Sprung auf den kleinen Bildschirm gut überstanden hat und ob er Schlappohr Rayman das Wasser reichen kann, erfahrt Ihr in unserem Test.

Nachdem der hüpffreudige Drache Spyro schon die PSone unsicher gemacht hat, dürfen sich jetzt auch GBA-Spieler mit dem Feuerspeier in wagemutige Abenteuer stürzen. Ob Spyro den Sprung auf den kleinen Bildschirm gut überstanden hat und ob er Schlappohr Rayman das Wasser reichen kann, erfahrt Ihr in unserem Test.

Feen in Gefahr

Die Grundstory ist einfach, klar und schnell erzählt: Böse Rhinos haben alle Feen des Landes eingefroren. Nur Spyro mit seinem Feueratem kann sie aus ihrem eisigen Gefängnis befreien.

Zwar bekommt Ihr während des Spiels noch zahlreiche interessante Zusatzaufgaben und Seitengeschichtchen präsentiert, doch im Wesentlichen läuft alles auf die Feen-Befreiung heraus.

Hüpf&Lauf?

Im Gegensatz zu seinen stationären Familienangehörigen stellt sich der GBA-Spyro nicht als klassisches Jump&Run dar, sondern ist eher ein Spiel der Kategorie "Suchen-und-Aufsammeln". Trotz allem kann Spyro seine Hüpf-Historie nicht verleugnen. Von Zeit zu Zeit muss man geschickt von Klippe zu Klippe springen, um den nächsten noch nicht besuchten Abschnitt des Levels zu erreichen.

Die meiste Zeit ist man jedoch auf der spaßigen und motivierenden Suche nach Feen, Kristallen und Figuren, die einem Level-spezifische Aufgaben zukommen lassen.

Die Kristalle kann man z.B. nutzen, um bei einem zwielichtigen Charakter Zugang zu Mini-Spielchen zu erlangen.

Diese Mini-Spielchen sind zwar nichts wesentlich Neues -es gibt z.B. einen Gauntlet-Klon und eine Variante von Space Harrier, bringen aber erfrischende Abwechslung in den Such-Alltag.

Denn das Fehlen einer Karte, die einem gegenwärtige Position und noch nicht besuchte Abschnitte anzeigt, kann einen gelegentlich schon zur Verzweiflung bringen: Leider ist man viel zu häufig damit beschäftigt, schon leer geräumte Gebiete zu durchstreifen, um den Zugang zu einem frischen Areal zu finden.

Und da die Levels sehr groß sind, kann das Wandern unter Umständen recht lang dauern. Dafür wird man jedoch die für GBA-Verhältnisse ausgesprochen hohe Anzahl von mehr als 20 Levels mehr als entschädigt.

Die Steuerung und Kollisionsabfrage an sich lassen wenig Wünsche offen. Bedingt durch die isometrische Ansicht und die leichte Diagonal-Lastigkeit des Steuerkreuzes hat man bei Gleitflügen jedoch leichte Orientierungsschwierigkeiten und Probleme, die Höhe des Zielpunktes abzuschätzen. Einzig ein kleiner Schatten unter Spyro gibt einen Anhaltspunkt über die Position.

Ein im Prinzip gutes Feature, das optionale Vorwärtsscrollen der Umgebung, um mögliche neue Gebiete zu finden oder Anhaltspunkte für die Aufgaben zu sammeln, gestaltet sich im Spiel als absolut überflüssig: Um diese Möglichkeit sinnvoll zu nutzen, hätte der dadurch erreichte Sichtradius einfach vergrößert werden müssen. Anstatt zu scrollen nutzt man lieber seine naturgegebene Fähigkeit zu laufen, womit man meistens schneller und effektiver sein Ziel erreicht.

Besonderes Lob gebührt der Speicherfunktion. Im Gegensatz zu vielen anderen GBA-Spielen wird der Spielstand per Batteriespeicher auf das Modul gebannt. Dadurch kann man sich Papier und Kugelschreibertinte sparen und muss auch nicht immer so verteufelt auf den Zettel mit den Passwörtern aufpassen - schön.

Iso statt 3D

Bedingt durch die GBA-Hardware war es nicht möglich, Spyro wie seine PSone-Kollegen zu einem 3D-Jump&Run zu bewegen. Doch anstatt sich auf ein altbewährtes Prinzip, die Zweidimensionalität wie bei Rayman zu verlassen, haben sich die Entwickler dazu entschlossen, den Drachen in eine isometrische Quasi-3D-Welt zu setzen. Und das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen.

Zwar hat man, wie schon angesprochen, gelegentlich leichte Orientierungsprobleme, doch die abwechslungsreiche Gestaltung der Level tröstet einen schnell darüber hinweg.

Farbenfroh und sehr detailreich ist darüber hinaus das Scrolling sehr sauber.

Gelungen sind auch die Animationen, die den Drachen butterweich durch die Landschaft bewegen.

Alles wie gehabt

Auf der soundtechnischen Seite liefert Spyro Season of Ice ebenfalls eine mehr als solide Leistung ab. Die spieluntermalenden Melodien sind im positivsten Sinne unaufdringlich und lenken nicht vom eigentlichen Spiel ab. Auch die üblichen Soundeffekte wie Spyros Flammenstoß, zerberstende Vasen oder das Flügelflattern sind absolut stimmig.

Pro

  • mehr als 20 große Levels
  • zahlreiche Mini-Spiele und Zusatzaufgaben
  • Batterie-Speicher
  • schöne Grafik
  • unaufdringlicher Sound
  • Kontra

  • Iso-Grafik leicht gewöhnungsbedürftig
  • keine Karte
  • Steuerung nicht ganz optimal
  • Vergleichbar mit: <4PCODE cmd=DGFLink;name=Rayman Advance;id=1423>

    Fazit

    Trotz kleiner Mankos wie das Umdenken bezüglich Steuerung und Iso-Grafik sowie fehlender Karte weiß Spyro Season of Ice durchaus zu gefallen. Die Levels sind zahlreich vorhanden, groß und bieten viel Freiraum zum Erforschen. Da man sich nach kurzer Zeit an die Iso-Optik gewöhnt hat, kann man sich voll und ganz auf die Feen-Jagd in schmucken Umgebungen konzentrieren. Zwar ist Spyro kein vollwertiger Ersatz für Rayman, aber da Jump&Run-Elemente eine eher untergeordnete Rolle spielen, werden auch Anfänger schnell in den Genuss erster Erfolgserlebnisse kommen - spaßig, sehr spaßig.

    Wertung

    GameBoy

    0
    Kommentare

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