Test: Evolution Worlds (Rollenspiel)

von Jens Bischoff



Entwickler:
Publisher: Ubi Soft
Release:
kein Termin
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Individuelle Entwicklung

Doch auch beim Erlernen von neuen Fertigkeiten entscheidet Ihr, welche das sind. Dabei kommt es allerdings darauf an, ob Ihr einen sogenannten Cyframe Euer eigen nennt, der mit neuen Aufsätzen und Erweiterungen bestückt werden kann oder ob Ihr über angeborene Fertigkeiten verfügt, die sich unabhängig von Eurer Ausrüstung entwickeln. So oder so müsst Ihr für neue Fertigkeiten so genannte Taktikpunkte springen lassen, die Ihr neben den üblichen Erfahrungspunkten nach siegreichen Kämpfen erhaltet.

Ordentliches Kampfsystem

Ob Ihr Euch allerdings in jeden Kampf verstricken lasst oder lauernde Monster ab und zu einfach geschickt umgeht, bleibt Euch freigestellt. Während Eurer Streifzüge durch die meist zufallsberechneten Dungeons könnt Ihr Eure Gegner nämlich sehen und versuchen sie von hinter zu überfallen oder ihnen aus dem Weg zu gehen. Gelingt Euch ein Hinterhalt, dürft Ihr in den rundenbasierten Kämpfen als Erster zuschlagen. Ansonsten richtet sich die Zugfolge ähnlich wie in Final Fantasy X nach den Agilitätswerten und zuvor ausgeführten Aktionen der Kombattanten. Zur Auswahl steht der Einsatz von Waffengewalt, Zauber- und Spezialfertigkeiten, Talenten oder Gegenständen. Verteidigung und Flucht sind natürlich ebenfalls möglich.

Zudem dürft Ihr auch die Formation Eurer Party beeinflussen, um beispielsweise mehr Schaden anzurichten. Mit manchen Aktionen könnt Ihr zusätzlich auch die Aufstellung Eures Gegners beeinflussen, was zwar taktische Vorteile bringen, allerdings auch nach hinten losgehen kann, da Eure Widersacher ebenfalls Einfluss auf Eure Formation nehmen können. Insgesamt bieten Kampfs- und Fertigkeitssystem zwar kaum wirklich neue, aber immerhin ausreichend interessante Möglichkeiten, um einen spielerisch bei Laune zu halten.

Enttäuschende Verpackung

Doch leider reicht dies nicht aus, um dauerhaft zu unterhalten, denn die ohnehin maue Story wird viel zu stiefmütterlich behandelt, während längere Story-Sequenzen eher langweilen oder nerven als dass sie für Spannung oder Atmosphäre sorgen. Hin und wieder können die stereotypen Anime-Figuren zwar auch so etwas wie Charme versprühen, aber im Allgemeinen sind Handlung und Dialoge genauso wenig überzeugend wie das an Schlichtheit kaum zu unterbietende Level- und Monster-Design, bei dem nicht einmal Boss-Gegner bedrohlich wirken.

Allerdings bekommt man Letztere sowieso nur zu Gesicht, wenn man über die Ausdauer und Anspruchslosigkeit verfügt, zuvor jeweils unzählige mit Fallen gespickte Stockwerke der mitunter tristesten Gemäuer der Rollenspielgeschichte zu ergründen und Massen von Ohrringe tragenden Riesenmäusen, dickbäuchigen Vögeln und anderen idiotischen Geschöpfen zu bezwingen. Technik und Präsentation des Ganzen wirken trotz dezent aufpolierter Grafik und lobenswerter englischer Sprachausgabe nach wie vor vorsintflutlich. Zudem werden gespeicherte Spielstände in der Regel nach dem Laden einfach wieder gelöscht, eine Lokalisierung hat überhaupt nicht stattgefunden und spielerische Neuerungen muss man mit der Lupe suchen.

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