Mario Party 504.01.2004, Jörg Luibl
Mario Party 5

Im Test:

Lust auf ein Brettspiel, aber keine Lust auf langweilige Hütchenspiele am Tisch? Dann ladet drei Freunde ein, schmeißt euch auf die Couch, füttert den GameCube mit Mario Party 5 (ab 204,03€ bei kaufen) und zeigt den Kollegen, wo der Minispielhammer hängt. Ob der kunterbunte Partyspaß auch dieses Jahr Laune macht, verrät der Test!

Der gleiche Spaß...

...wie jedes Jahr: Alle, die Mario Party 4 kennen, werden Teil 5 als leicht verschönerten Zwilling begrüßen. Immer noch geht es darum, mit seiner Figur auf einem virtuellen Brett auf Trophäenjagd zu gehen. Ihr würfelt, sammelt Münzen, meistert Minispiele und kauft, klaut oder gewinnt die spielentscheidenden Sterne. Insgesamt stehen zehn Nintendo-Charaktere zur Auswahl, darunter alle Ikonen des Vorjahres sowie drei neue : Toad, Boo und Koopa Kid.

Gerade zu viert macht Mario Party jede Menge Spaß. Die Minispiele sind abwechslungsreich, das Ambiente stimmt und die Schadenfreude kennt kaum Grenzen...

Die größte Neuerung bilden die Kapseln: Damit könnt ihr gezielt einzelne Felder des Spielbretts mit neuen Funktionen belegen. Je nach Farbe erwartet den Besucher dann eine breite Palette an Nettig- oder Schlechtigkeiten: darunter Münzenklau, Positionstausch, Doppelwürfe & Co.

Richtig überzeugend ist dieses Feature allerdings nicht, denn es erhöht eher den Zufalls- als den Taktikfaktor. Hinzu kommt, dass gerade das Warten auf die Kapseln auf Dauer nervt, da man die Animationen nicht abbrechen kann.

Sehr motivierend sind die 70 kurzweiligen Minispiele. Darunter auch ein rasantes Bohnenhüpfen, bei dem das richtige Timing und ein gutes Auge zum Erfolg führen. Schafft ihr über 100 Meter?

Immerhin kann man jetzt auch auf Donkey Kong-Feldern auf Bananenjagd gehen, und das Obst anschließend in Münzen umtauschen. Aber auch dieser Zusatz sorgt nicht für neue Spielreize.

Solisten bekommen eine frische Kampagne: Der Einzelspielermodus wurde mit einer kleinen Albtraumstory rund um Bösewicht Bowser gewürzt, den man am Ende besiegen muss. Aber alleine macht das Brettspiel Abenteuer auch dieses Jahr trotz drei wählbarer KI-Stufen weitaus weniger Spaß als mit Freunden.__NEWCOL__Minispiel-Flut

Eines muss man den Entwicklern lassen: Sie haben die kurzweiligen Simpelspiele dermaßen mit kreativen Ideen gespickt, dass man gar nicht genug davon bekommt. Selbst wenn man Teil 4 bis zum Letzten ausgereizt hat, wird man von den vielen coolen Einfällen überrascht: Es gibt kleine Jump`n´Runs, wüste Schlägereien, Pflanzentanzrätsel,  knifflige Puzzles, fordernde Labyrinthe, witziges Angeln, Baseball, unberechenbare Zahlenspiele, packende Reaktionstests und natürlich Dauerklickolympiaden wie in alten Arcade-Zeiten.

Sowohl Gelegenheits- als auch Profispieler werden voll und ganz auf ihre Kosten kommen, denn neben Koordination, Skrupellosigkeit und Teamfähigkeit ist auch immer eine Portion Glück dabei. Außerdem könnt ihr sportliche Bonus-Games absolvieren, darunter Eishockey und Volleyball. Und wer zehn bestimmte Minispiele freischaltet, kann auch ein Dekathlon-Turnier veranstalten.

Auch das Rumble-Feature des Pads wird gebraucht: Überall da, wo es ruckelt, finden sich die versteckten Goodies - wer den falschen Eimer anhebt, wird kurz von einer Bombe betäubt.

Frische Brettpolitur

Die sechs liebevoll designten Spielbretter entführen euch in thematisch unterschiedliche Welten: Bonbon-, Spielzeug-, Abenteuer-, Weltraum-, Piraten- und Tiefsee-Szenarien warten auf ihre Würfelmeister. Gegenüber dem Vorjahr wirken die Bretter einen Tick durchgestylter und farblich prägnanter. Und vor allem während der Mini-Spiele ist jetzt im Hintergrund endlich mehr Bewegung angesagt.

Außerdem sorgt eine neue Übersichtskarte dafür, dass man schneller den Stern lokalisiert und am Spielende gibt`s sogar ein Verlaufsdiagramm, das eure Erfolge darstellt. Akustisch bleibt es  bei einigen Jubel- und Hämerufen sowie mageren Soundeffekten. Insgesamt wirkt alles wie aus einem kunterbunten Guss - auch wenn die nette Kulisse weder mit besonders detaillierten Texturen, feinen Animationen oder pompösen Effekten dienen kann.

Fazit

Wenn es Add-Ons in der Konsolenwelt geben würde, wäre Mario Party 5 ein solches. Der witzige Zeitvertreib für zwischendurch wurde gegenüber dem Vorjahr in vielen Bereichen erweitert: Es gibt eine leicht verbesserte Grafik, Dutzende neue Minispiele, drei neue Charaktere und eine bessere Übersicht. Außerdem sorgen die neuen Kapseln für Abwechslung auf den kunterbunten Spielbrettern. Allerdings ist das Ganze für Einzelspieler immer noch uninteressant und nur solchen Mehrspielern uneingeschränkt zu empfehlen, die Mario Party 4 noch nicht kennen. Denn das Spielgefühl ist dasselbe, die Kulisse ebenso charmant wie bekannt und wirklich spannende Neuerungen sucht man vergeblich. Dafür darf man die alten Akustikschwächen und die nicht abbrechbaren Animationen wieder begrüßen, die für unnötige Wartezeiten sorgen. Trotzdem ist Mario Party 5 aufgrund der vielen kreativen und motivierenden Minispiele erneut das beste 4-Spieler-Vergnügen für den GameCube!

Pro

bessere Übersicht
klasse Partyspiel
verfeinerte Grafik
70 neue Minispiele
neues Kapselfeature
drei neue Charaktere
neue Resultatdiagramme
drei neue Bonus-Spiele

Kontra

eintönige Akustik
unnötige Wartezeiten
altbekanntes Spielgefühl
für Einzelspieler wenig ergiebig

Wertung

GameCube

Egal ob in der Familie oder mit Freunden: Mario Party weckt Arcade- & Brettspiel-Geister!

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