Technisch sauber
Seit die WWE auf dem GameCube das erste Mal mit Wrestlemania X8 in Erscheinung getreten ist, hat die Optik diverse Metamorphosen durchgemacht, wobei Day of Reckoning 2 den Zenit darstellt und gleichzeitig suggeriert, dass der GameCube langsam von Yukes an die Grenze geführt wird.
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Spektakuläre Aktionen sind in der WWE an der Tagesordnung. |
Die ausgefeilten Wrestler-Modelle machen selbst den Spiele-Cousins auf den anderen Systemen Konkurrenz und brauchen sich auch in puncto Animations-Vielfalt und –Qualität nicht verstecken.
Und dass Wrestling-Spiele es wohl erst in der nächsten Generation schaffen werden, Clipping-Fehler auszumerzen, verzeiht man den Grafikern spätestens dann, wenn man in die prall gefüllte Arena schaut, die (zumindest in den ersten Sitzreihen) mit ansehnlichen Polygon-Figuren besetzt ist.
Die Präsentation mit den realistischen Einmärschen, nur in seltensten Fällen zickender Kamera und beeindruckenden Pyro-Effekten wird nur durch die eher durchschnittliche Soundkulisse geschwächt. Denn abgesehen von den Musiken der Wrestler, den obligatorisch passenden Soundeffekten sowie einer Ringansage hört ihr… gar nichts! Wo die letzten Auflagen auf PS2 und Xbox mit umfangreicher Sprachausgabe punkten konnten, muss der GameCube bedingt durch das kleinere Speichermedium in diesem Bereich Zugeständnisse machen. Die WWE-typische Dramatik und Sports Entertainment-Spannung wird zwar auch durch die Texte transportiert, doch Abzüge in der B-Note lassen sich nicht vermeiden.
Ein weiteres Problem, das den Einzelspieler-Modus plagt, ist im KI-Bereich zu finden, die im negativsten Sinne unberechenbar ist. Man findet nicht einmal spielerische Richtlinien, nach denen die Dummheits-Routinen eurer Gegner arbeiten.
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Angesichts richtig hübscher Optik ist es bedauerlich, dass es nur vier Diven ins Spiel geschafft haben. |
Zum Beispiel: Eure Figur liegt am Boden. Dann kann es entweder passieren, dass der KI-Athlet quasi eine Endlosschleife beginnt, aus der es kaum ein Entrinnen gibt. Oder aber (für euch natürlich angenehmer) er steht direkt über euch und macht GAR NICHTS!
Wiederum ein anderes Mal bemüht sich euer Gegner, ein optisch ansprechendes Match fortzuführen und wechselt in seinem Bewegungsarsenal fleißig Tempo, Stärke und Form seiner Angriffe. Dieser Idealfall wird euch zwar in etwa 75 bis 80 Prozent der Einzelspieler-Matches begegnen, doch Abweichungen nach oben und unten sorgen sofort für einen Atmosphäre-Einbruch.
Schlimmer wird dieses Problem allerdings in einem Tag Team-Match: Hier kümmert sich euer Partner nicht um Allianzen und wird euch (ob gewollt oder ungewollt) häufiger treffen, als euch lieb ist.
In Mehrspieler-Duellen hingegen braucht man sich um solche Probleme nicht kümmern und kann sich (Gleichgesinnte vorausgesetzt) den zahlreich vorhandenen Matchtypen und der ausgeklügelten Steuerung hingeben, so dass Fans mit den insgesamt fast 50 Wrestlern nicht nur aktuelle WWE-Geschehnisse nachspielen können, sondern auch die jüngere Geschichte des Sports Entertainment nach ihren Wünschen verändern können.