Soulcalibur 217.06.2003, Jörg Luibl
Soulcalibur 2

Vorschau:

Wer kämpft mit Bombe, Bogen, Schild und Schwert? Genau: Link! Wir hatten Gelegenheit, die GameCube-Version von Sould Calibur 2 bei Nintendo anzuspielen und sind begeistert. Warum sich der zipfelmützige Held nicht hinter Spawn & Co verstecken muss, klärt die Preview!

Beat`em Up-Denkmal

Kilik, Mitsurugi, Cervantes - Namen wie in Stein gemeißelt; jedenfalls in die Beat`em Up-Geschichte. Für viele gilt Soul Calibur immer noch als das beste Prügelspiel überhaupt. Kann man ein dermaßen ansehnliches und ausbalanciertes Spiel eigentlich noch verbessern?

Namco hat sich viel vorgenommen und wir können Entwarnung geben: Soul Calibur 2 vermittelt zwar zunächst das gleiche Spielgefühl wie der Vorgänger. Aber es ist durchgestylter, abwechslungsreicher und auf lange Sicht motivierender.

Hochglanz-Akrobatik

Was sofort ins Auge fällt, ist der optische Feinschliff, den das Namco-Team in Sachen Charakterdesign und Animation angesetzt hat. Die Figuren bewegen sich butterweich und lebensecht: da wird getänzelt, elegant ausgewichen und blitzschnell attackiert, während Staub aufwirbelt und Funken in allen Farbvariationen sprühen.

__NEWCOL__Gerade diese Brillanz der Licht- und Feuereffekte sorgt zusammen mit den Marmor- und Glasspiegelungen der Arenen für Hochglanz pur. Und wenn Kiliks Stab neben seinem Gegner auf den Boden kracht, lässt der Luftdruck dessen Haare in die Höhe schnellen - klasse!

Nur die etwa 14 Stages hätten etwas mehr Feinschliff verdient. Die Arenen wurden zwar gegenüber dem Dreamcast-Vorgänger um viele Details ergänzt, und reichen von düsteren Höhlen über edle Bibliotheken bis hin zu pompösen Burgkulissen, sind aber nicht so imposant und interaktiv wie in Dead or Alive - herabfallendes Laub, Schnee oder täuschend echtes Wasser sucht man vergebens.

Ihr könnt auch weder etwas zerstören noch in andere Bereiche springen - was aufgrund des "Ring Outs" natürlich schwierig zu implementieren gewesen wäre. Aber auch das Flackern im Hintergrund stört die ansonsten edle Kulisse. Nintendos Hausheld Link wurde übrigens klasse umgesetzt: er ist flink, legt elegante Salti aufs Parkett und kann im Ernstfall auch zu Bombe oder Bogen greifen.

Alte Helden, neue Helden

Nicht nur die Optik, auch das Bewegungsrepertoire wurde ordentlich aufgepeppt: Insbesondere Voldo sowie die neuen Helden Raphael, Spawn, Necrid, Talim und Charade erweitern das Klingen-Ballett um ausgefeilte Moves. Vor allem die Würfe wurden jetzt noch spektakulärer inszeniert und entlocken immer wieder verblüfftes Staunen.

Neben einem Dutzend Standard-Moves für alle gibt es für jeden ein spezielles Sortiment an Angriffs-, Wurf-, Sprung- und Ausweichmöglichkeiten. Soul Calibur-Veteranen werden dennoch viele bekannte Attacken entdecken; vor allem Sophitia gleicht ihrer Vorgängerin wie ein Zwilling - das ist schade. Auch ihre Schwester Cassandra, ein weiterer neuer Charakter, hat ähnliche Moves.

Waffenmeister gesucht

Insgesamt warten die sieben Spielmodi Arcade, VS Battle, Time Attack, Survival, Team Battle, VS Team Battle und Practice auf Euch. Eine wesentliche Neuerung gegenüber dem Vorgänger ist der storybasierte "Weapon Master Mode". __NEWCOL__Hier winken nach erfolgreichen Kämpfen Gold, Waffen und Erfahrung. Das reicht vom Level 1-"Newcomer" über den "Platinum Knight" in Level 30 bis hin zum "Grand Edgemaster of the Basilisk" in Level 77. Und zwischendurch sollte man das Gold in das neue Sahnehäubchen stecken: die 200 Waffen.

Hieb- und Stichmuseum

Vergesst das British Museum, vergesst die Coburg - wer mittelalterliche oder asiatische Hau-, Hieb- und Stichwaffen sucht, sollte das Namco-Museum besuchen. Für jede der 20 Figuren gibt es bis zu elf verschiedene Waffen. Und das Beste daran ist, dass alle unterschiedliche Fähigkeiten hinsichtlich Attacke, Verteidigung und Spezialeigenschaften haben.

So kann es sein, dass ein Rapier zwar 140 Prozent Schaden macht, aber dafür seinen Träger langsam vergiftet - im Kampf sinkt dann stetig die eigene Hitpoint-Anzeige. Hinzu kommen spezielle Konter-, Block- oder Regenerationsfähigkeiten. Damit bietet Soul Calibur 2 wesentlich mehr Möglichkeiten, den eigenen Kämpfer taktisch einzustellen, als der Dreamcast-Vorgänger.

Ausblick

Auch auf dem GameCube brilliert Soul Calibur 2 auf ganzer Linie! Obwohl der Nachfolger kleine Wünsche im Bereich Stages und Innovation offen lässt, ist die Funken sprühende Kampfakrobatik einfach atemberaubend. Die Charaktere verblüffen mit lebensechten Bewegungen, spektakulären Würfen und einem schier überwältigendem Arsenal an Moves. Auch Link wurde klasse integriert und kann dank Bombe und Bogen auf nicht zu unterschätzende Attacken zurückgreifen. Soul Calibur 2 spielt sich zwar so wie der Vorgänger, aber es ist einfach besser, perfekter und durchgestylter. Das liegt auch am neuen Weapon Master Modus, der den Zweikämpfen dank unterschiedlicher Waffen, die auch noch spezielle Eigenschaften haben, eine weitere taktische Note verpasst. Wer Beat`em Ups mag, wird dieses Schmuckstück lieben!

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