Inselwanderschaft im Mondlicht
Der Einstieg gestaltet sich zunächst wie in jedem Teil zuvor: Man wacht in seinem Zimmer auf, verabschiedet sich von der eigenen Mutter und sucht sich im Dorf eines von drei Pokémon aus, um der beste Trainer der Welt zu werden. Da ich mich für die Version Pokémon Mond entscheide, startet mein Abenteuer nach Sonnenuntergang, erleuchtet von einem großen Vollmond. Auch bei den Pokémon soll es je nach Version Unterschiede geben.
Zumindest bei der Inszenierung des in jeder Version gleichen Einstiegs scheinen sich die Entwickler diesmal mehr Mühe zu geben. Nach einer spannenden Story-Sequenz, über die wir aus Spoiler-Gründen nicht berichten dürfen, spaziert man im Mondlicht begleitet von sanften Gitarrenklängen durch das Inseldorf. Jeder der kleinen Abschnitte wird mit einer sehr beweglichen Kamera und unterschiedlichen Musikstücken begleitet. Wie schon in Pokémon X&Y weiß auch die von Hawaii inspirierte Kulisse von Sonne& Mond zu überzeugen. Die charakteristischen Strohhütten am Meer, mysteriöse Holzfiguren und die Gewänder der Bewohner versprühen von Anfang an Urlaubsfeeling.
Flamiau hat mich akzeptiert und wird mit mir auf Inselwanderschaft gehen!
Diesmal lässt Professor „Kukui“, eigentlich eine tropische Baumart und das Symbol von Hawaii, einem die Wahl zwischen den drei Starter-Pokémon „Bauz“, „Flamiau“ und „Robball“. Ich entscheide mich für den Feuer-Kater Flamiau, den ich allerdings nicht sofort erhalte. Mit einer stimmungsvollen Videosequenz wird ein Aufnahmeritual unter den wachsamen Augen des Inselkönig Hala inszeniert. Denn es muss zunächst kontrolliert werden, ob Flamiau überhaupt Lust hat, mit mir auf so genannte „Inselwanderschaft“ zu gehen. Nach kurzem Zögern springt er mir freudig in die Arme und das Abenteuer kann endlich beginnen.
In Sonne& Mond klappert man keine Arenen ab, sondern meistert Prüfungen. Jeder der vier Inseln besitzt einen Champion, der Spieler vor insgesamt sieben Prüfungen stellt. Hat man diese gemeistert, muss man vom Schutzpatron der Inseln nominiert werden, um sich der „großen Prüfung“, dem Kampf gegen den Inselkönig zu stellen. Besiegt man diesen, darf man zur nächsten Insel reisen.
Sammeln und kämpfen wie gehabt
Nachdem ich meinen Kater wie in allen Teilen zuvor im hohen Gras gegen wilde Pokémon einsetze und dabei erfolgreich einige neue Taschenmonster einfange, fordert mich der Cousin des Inselkönigs zu einem Schaukampf heraus. In einem altertümlichen Boxring geht es seinen schwachen Pflanzen-Pokémon zügig an den Kragen.
Auch wenn die Alola-Pokémon cool aussehen. Das Kampfsystem bietet bisher keine Neuerungen.
Zu meiner Enttäuschung musste ich feststellen, dass sich bisher nichts am Kampfsystem verändert hat. Beim Vorgänger X&Y wurde zumindest versucht, mit den Mega-Entwicklungen etwas frischen Wind ins Spiel zu bringen. Ein Prinzip, das sich jedoch schnell abnutzte. Denn je stärker das Team wurde, desto seltener war man auf die mächtigen Spezial-Entwicklungen angewiesen.
Sonne& Mond scheint einem ähnlichen Prinzip zu folgen. So genannte Z-Ringe ermöglichen starke Z-Attacken, sofern das Pokémon diese erlernt hat und der Ring mit dem passenden Z-Kristall ausgestattet ist. Bleibt zu hoffen, dass dieses Prinzip zusammen mit den neuen Alola-Formen etwas Schwung in das Kampfsystem bringt. Denn so setze ich mit Flamiau wie gehabt Glut und Kratzer gegen die anfangs noch sehr unterlegenen Gegner ein, bis ich mich in der Trainerschule endlich ein paar stärkeren Gegnern stellen kann. Hilfreich für Anfänger: Mittlerweile werden effektive Attacken als solche gekennzeichnet. Eine weitere Enttäuschung ist jedoch, dass selbst die Kämpfe keine 3D-Unterstützung mehr bieten.
Ein Pokémon-Spiel mit umfangreicher Geschichte ?
Ich bin überrascht wie viele nette kleine Story-Sequenzen ich immer wieder serviert bekomme. Zusammen mit dem atmosphärischen Insel-Setting liegt für mich hier bisher das Potenzial von Sonne & Mond. Auf dem Weg zur Trainerschule begleitet mich ein Mädchen namens Lily, deren Geschichte in Sonne& Mond schon zu Beginn immer wieder thematisiert wird. Ich freue mich drauf endlich mit Themen fernab von „wir sind die böse Organisation XY und wollen die Welt zerstören“ in Berührung zu kommen. Zeigt doch der Anime, wie viele nette kleine
Man darf besonders gespannt sein welche Prüfungen die Champions parat haben.
Geschichten man rund um die Taschenmonster und ihre Fähigkeiten spinnen kann.
Wie schon im Vorgänger kann man seine Pokémon in der „Poké-Pause“ füttern, streicheln und verschönern. Nach dem Kampf gibt es oftmals die Möglichkeit, seine Lieblinge zu säubern und somit ohne einen Trank oder eine Beere zu verschwenden, von Status-Veränderungen wie Schlaf oder Gift zu befreien. Im Poké-Center befindet sich nun auch ein Café, das je nach Region andere Waren anbietet.
Als ich mich gerade auf dem Weg zur Vegetationshöhle machen will, um meine erste Pokémon-Prüfung abzulegen, endet meine Anspielsitzung leider viel zu schnell. Wieso macht Pokémon spielen nur immer so verdammt schnell süchtig?