Im Test:
Geklonte Parallelwelten
Trotz wechselnder Kulissen, wird spielerisch viel recycelt. |
Wie auf PS3 und Wii reisen Phineas, Ferb und Co auch auf dem DS durch sechs Parallelwelten, um dem fiesen Doppelgänger von Dr. Doofenshmirtz das Handwerk zu legen und wieder heil in ihre eigene Dimension zurückzukehren. Die einzelnen Schauplätze haben mit denen der Konsolenfassung jedoch nicht viel gemein und entführen einen stattdessen in kunterbunte Themenwelten wie das alte Ägypten, eine moderne Großstadt, ein düsteres Geisterschloss oder einen Vergnügungspark.
Trotz unterschiedlicher und teils origineller Szenerien wie der Musikwelt, wo man zu herrlich beschwingten Klängen auf Noten schwebt, Pauken springt und Plattentellern balanciert, ist das Leveldesign vergleichsweise eintönig. Viele Hindernisse, Fallen und Umgebungsobjekte werden einfach immer wieder mit lediglich neuem Anstrich recycelt. Mal hüpft man eben in Frogger -Manier über Baumstämme, mal über Särge, mal über Kirmesfiguren und mal über Flugzeugrümpfe.
Kurzatmige Intermezzi
Ferb kann Robo-Vehikel reparieren und benutzen. |
Ähnlich verhält es sich mit den immer gleichen Geschicklichkeitstests beim Öffnen von Schlössern oder Aktivieren von Maschinen, wo ständig Batterien gesammelt, Stromkreise verbunden, farbige Roboterreihen aufgelöst und Tastenfolgen nachgetippt werden müssen. Was anfangs noch für Abwechslung im Hüpf- und Kampfalltag sorgt, wird schnell zu lästiger Routine. Interessantere Minispiele wie Hindernisrennen, Lorenfahrt, Helikopterflug oder ein an R-Type und Co erinnerndes 2D-Shoot'em-Up werden hingegen nur einmalig serviert. Dabei hat vor allem letzteres dank Waffen-Upgrades und finalen Bosskampf Lust auf mehr gemacht.
Immerhin kann man diese vier Minispiele auch mit bis zu drei Freunden via drahtlosem Einzelkartenspiel um die Wette spielen. Allerdings gibt es auch hier keine unterschiedlichen Strecken oder Levels, während die Kontrahenten in jeder Disziplin unsichtbar bleiben, so dass man lediglich simultan um Highscores kämpft. Die Luft ist natürlich entsprechend schnell raus und das Angebot kaum ein Ersatz für den Koop-Modus der Konsolenbrüder.
Spezialisten unter sich
Jeder Charakter besitzt ein eigenes, aufrüstbares Gadget. |
Auch Charakterriege und Waffenarsenal sind wesentlich mickriger als auf PS3 und Wii. Man steuert lediglich Phineas, Ferb und Perry alias Agent P, die jeweils nur ein stufenweise aufrüstbares Gadget verwenden können. Dafür verfügt das DS-Heldentrio, dessen Anführer man jederzeit wechseln kann, über wesentlich individuellere Aktionsmöglichkeiten, die nicht nur im Kampf von Bedeutung sind.
Während Phineas mit seinem Baseballwerfer in der Lage ist Streuschüsse und Salven abzufeuern sowie Zielscheibenschalter zu aktivieren, kann Ferb mit seiner Elektrowumme Gegner lähmen, Stromschalter betätigen und spezielle Robovehikel reparieren, mit denen er anschließend durch die Gegend stapft, springt, fährt oder fliegt. Perry lässt hingegen seine Fäuste sprechen, findet selbst in engsten Schächten hüpfend Halt und schnappt sich per ausfahrbarem Enterhaken gegnerische Schilde oder legt entfernte Greifhebel um.
Wer sucht, der findet
Das praktische Jetpack erhält man erst nach Spielende. |
So kann man versuchen sämtliche Goldmünzen und Upgrades aufzuspüren, alle alternativen Outfits freizuschalten und zu erwerben sowie levelbezogene Nebenziele zu erfüllen und Abschlussränge zu verbessern. Zudem gibt es eine Reihe von Geheimcodes, die man off- und online erhalten sowie in der Wii-Fassung verwenden kann. Der Schwierigkeitsgrad ist trotz nicht immer optimaler Kameraperspektive eher harmlos, die nur selten den Touchscreen einbeziehende Steuerung simpel und handlich. Schade nur, dass die Bosskämpfe sehr unspektakulär ausfallen und die auf jegliche Sprachausgabe verzichtende Story noch nebensächlicher als auf den Konsolen daher kommt.
Fazit
Auf dem DS dirigiert man im Gegensatz zu PS3 und Wii lediglich Phineas, Ferb und Perry durch hüpflastige Parallelwelten und auch bei den verfügbaren Gadgets muss man sich mit deutlich weniger Exemplaren zufrieden geben. Dank individueller Charakterfertigkeiten sowie motivierender Sammel- und Upgrade-Reize macht zwar auch das mobile Abenteuer keine schlechte Figur, aber das Leveldesign ist trotz einiger netter Minispiele wie einem klassischen Horizontal-Shooter deutlich eintöniger und statt kurzweiliger Koop-Action gibt es vier dröge Duellvarianten ohne direkte Interaktion. Unterm Strich kommen Genrefans zwar auch hier auf ihre Kosten, mit der Konsolenadaption hat man aber wesentlich mehr Spaß.
Pro
Kontra
Wertung
NDS
Solides Action-Adventure, das etwas mehr Abwechslung und Umfang vertragen hätte.
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