Bionicle Heroes02.02.2007, Jan Wöbbeking
Bionicle Heroes

Im Test:

Vor zwei Monaten sorgten die Legokrieger der Bionicle-Serie auf den großen Konsolen für das große Gähnen. Dank nicht vorhandenem Schwierigkeitsgrad lohnte sich die "Ballerina" nicht einmal für Einsteiger. Für Nintendos Handheld haben die Entwickler das Spiel in die Ego-Perspektive verlegt. Dank Touch-Screen steuert ihr die Elementarkrieger ähnlich wie Samus in Metroid Prime: Hunters.

Simple Ballerorgie

Der Spielablauf der DS-Variante hat sich kaum verändert: Ihr ballert euch durch Horden von Gegnern, die ihre einfachen Bewegungsalgorithmen abarbeiten. Statt aus der Deckung heraus anzugreifen, könnt ihr direkt auf sie zulaufen und draufhalten. Weicht dabei ein wenig nach links und rechts aus, und schon habt ihr euer Gegenüber in Legosteine zerlegt,

In den Inka-Tempeln erwarten euch leider kaum Fallen oder Rätsel.
bevor er euch auch nur einmal getroffen hat. Nur in der Überzahl können euch eure Widersacher euch gefährlich werden. Dann lohnt es sogar, sich ab und an hinter einem Felsen zu verstecken, um die Energieanzeige, ähnlich wie in Halo, aufzuladen.

Ziel eures Abenteuers ist die Befreiung der Insel Voya Nui. Das Eiland wurde von Bösewichten unter Beschlag genommen, die nichts Besseres zu tun haben, als in der Gegend herumzulungern, klingonisch klingende Namen zu tragen und sich von euch abschießen zu lassen. Viel mehr verrät der zehn Zeilen lange Einleitungstext auf Seite sechs der Anleitung nicht. Und auch sonst erfahrt ihr herzlich wenig über die Geschichte der mystischen Inkainsel: Keine Infotafeln wie in Metroid Prime, keine Zwischensequenzen, welche über die Hintergründe der Charaktere informieren...

Fragen über Fragen

...wer weiß, vielleicht war der sechsbeinige Krebsgegner ja mal ein lieber Kerl? Vielleicht waren seine Eltern berufstätig und konnten sich nicht um die Erziehung ihres kleinen Schalentiers kümmern? Und ehe Papa und Mama Krebs es merkten, geriet ihr Sprössling an die falschen Freunde und begann eine kriminelle Karriere als Videospielgegner. Wir werden es nie erfahren. Bevor ich weiter abschweife komme ich auf etwas zurück, das auch nicht viel besser unterhält: Bionicle Heroes (ab 9,25€ bei kaufen).

Na gut, so schlimm ist es auch nicht. Immerhin bietet es einen gewissen Unterhaltungswert dank des Sammelaspekts. Wie Benjamin schon in seinem Test der übrigen Versionen erzählte, verspürte auch ich eine gewisse Genugtuung, wenn sich die Legosteinchen klackernd auf mein Konto bewegten. Habt ihr dadurch eine Leiste gefüllt, könnt ihr euch für kurze Zeit in einen unverwundbaren Superkrieger verwandeln. An manchen Stellen liegen größere Steine herum. Die könnt ihr, ähnlich wie in Lego Star Wars, zu einer Brücke oder einem anderen Objekt zusammenbauen, das euch ans Ziel führt.

Außerdem sind sechseckige "Runen" in den Abschnitten versteckt. Diese liegen oft an abgelegenen Stellen, die ihr nur mit Hilfe dazug ewonnener Spezialfähigkeiten erreicht. Habt ihr z.B. in den Lavagrotten den Obermotz Hakkan besiegt und ihm die rote "TOA-Maske" abgeluchst, bekommt ihr nicht nur eine Extrawaffe spendiert. Ihr könnt danach auch Lavaströme überqueren. Allerdings nur, wenn ihr vorher die rote Maske mit dem Stylus anwählt. Die Elementarmasken gibt es in sechs Farben. Jede davon verschafft euch unterschiedliche Fähigkeiten und Waffen. Durch ihre Hilfe kommt ihr an "Runen", die an entlegenen Orten versteckt sind. Die sechseckigen Steine könnt ihr im Hauptmenü eintauschen. Als Gegenleistung gibt es Cheats wie Unbesiegbarkeit, Eastereggs wie Disco-Lichter und - Achtung - den "Makuta-Modus" mit stärkeren Gegnern. Als weiteren Bonus haben die Entwickler der DS-Version ein Multiplayer-Deathmatch für bis zu vier Spieler spendiert. Jeder Teilnehmer muss dazu allerdings ein eigenes Modul mitbringen.   

Fazit

Nach dem zähen Brothers In Arms: D-Day auf der PSP war ich froh, mit Bionicle Heroes endlich mal wieder einen leichten Ego-Shooter zu spielen. Einen leichten Ego-Shooter, dessen einfache Maus-ähnliche Steuerung mit Hilfe des Touchscreens gut von der Hand geht. Aber muss es denn gleich derart leicht sein? Die meisten Gegner lassen sich mit ein wenig seitlichem Getänzel austricksen. Und solltet ihr wider Erwarten doch einmal den Löffel abgeben, dürft ihr am Punkt eures Exodus' wieder einsteigen. Wie spannend. Obwohl die Levelarchitektur an Doom erinnert, gibt es nicht einmal Schalterrätsel. Wenigstens sorgen eure Spezialfähigkeiten und die versteckten Runen für ein wenig Abwechslung im tristen Dauergeballer.

Pro

stets flüssige Grafik
Einsatz unterschiedlicher "Elementar-Fähigkeiten"
motivierendes Steinchen- und Runen-Sammeln

Kontra

Gefechte zu einfach
kaum Rätsel
wenig Abwechslung
simple Angriffmuster der Gegner

Wertung

NDS

Viel zu leichter Ego Shooter im Bionicle-Universum.

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