Bomberman Land: Touch!24.03.2007, Paul Kautz
Bomberman Land: Touch!

Im Test:

Der kleine Sprengmeister mit dem großen Schutzhelm hatte schon einen großen DS-Auftritt: Vor anderthalb Jahren sorgte Bomberman DS zumindest in der Mehrspielergemeinde für großes Hallo und durchrummste Nächte. Der neue Teil trägt nun den Untertitel »Land« - was in erster Linie der Einzelspielerfraktion zugute kommt.

Jede Menge Bomber!

Das kleine DS-Modul Bomberman Land Touch! beinhaltet zwei separate Spiele: Den bekannten Mehrspielerspaß sowie eine neue Einzelspielervariante. Beide Games sind voneinander getrennt, so stark sogar, dass es keine Möglichkeit gibt, von dem einen ins andere zu wechseln, ohne den DS neu starten zu müssen. Die Story, wenn man denn so weit geht, die Ansammlung der albernen Mono- und

Der Story-Modus präsentiert sich aus einer bunten Iso-Perspektive.
Dialoge so zu nennen, dreht sich um eine Gruppe junger Bomber, vom klassischen »Happy White« über »Kid Blue« bis zu »Süße Pink«, die nicht nur Röckchen, sondern auch ein übergroßes Goldherz auf der Stirn trägt, die den Abenteuerpark »Bomber Land« besuchen. Dieser ist im Grunde nichts weiter als eine Ansammlung von über 30 Minigames, die ihr erst finden müsst. Dazu rennt ihr, komplett per Touchpad gesteuert, durch die verschiedenen Bereiche des Parks, gewinnt die Spielchen, und erhaltet dadurch neue Items, mit denen ihr weitere Park-Abschnitte betreten dürft. Die Minispielchen sind kurz, knackig und zu einem großen Teil durchaus spaßig: Mal ein »Such die Bombe«, mal ein Bombenshuffle, mal ein Bombenbalancieren, mal ein Bombenrennen - das Grundthema dürfte schwer zu übersehen sein. Außerhalb der Spielchen dürft ihr durch den Park rennen, mit allen Personen reden und jederzeit speichern.

Der wahre Bomberman-Schatz versteckt sich jedoch auch hier im Mehrspielermodus, hier »Bomberman Kampfpaket« genannt, der komplett mit Digipad und Buttons gesteuert wird: Wie schon beim Vorgänger dürfen sich bis zu acht Sprengmeister gegenseitig die brutzeligen Kuller um die Ohren werfen, wobei auch dieses Mal nur ein Modul benötigt wird. Ihr könnt Lücken im Gegner-Kader auch mit Computergegnern in drei Schwierigkeitsgraden auffüllen, die, falls ihr verfrüht rausfliegt, dieses Mal beschleunigt gegeneinander antreten, was ein wenig wie die Benny Hill Show mit Bomben aussieht. Der wahre Spaß wartet aber in den Optionen: Ihr könnt nicht nur Handicap, Startposition, Zeit oder Rundenzahl einstellen - es warten auch 21 Spielmodi auf euch! Das sind zwar neun weniger als gehabt, das liegt aber daran, dass u.a. die Mikrofon-Modi gestrichen wurden. Die restlichen sind sich zwar teilweise sehr ähnlich oder nur abgewandelte Varianten, aber allein die schiere Menge ist gleichermaßen beeindruckend wie erdrückend, außerdem warten echte Perlen in dem Haufen:  So könnt ihr auf einem Spielfeld komplett ohne unzerstörbare Blöcke antreten, Bomben von Rollbändern

Ganz klassisch: Im Mehrspielermodus dürfen bis zu acht Spieler mit nur einem Modul gegeneinander antreten.
durch den Level karren lassen oder von Anfang an voll ausgerüstet übereinander herfallen.

Ein Ruckeln geht durchs Land

Ihr dürft auch in Teams gegeneinander antreten, wobei spätestens hier die KI-Schergen ihre Existenzberechtigung verlieren - sie sind einfach keine Teamspieler. Geht ihr drauf, habt ihr noch die Möglichkeit, von außen euren Widersachern per gezieltem Bombenwurf (jetzt ohne Touchpad-Geschmeiße, stattdessen hilft ein kleines Dafenkreuz beim Zielen) das Leben schwer zu machen. Neuerdings dürft ihr auch via WiFi-Connection gegen Spieler aus aller Welt antreten, aber die 4P-Bombenbastlerfraktion empfiehlt, das heimatliche Spiel vorzuziehen: Nicht nur habt ihr hier die Möglichkeit, euren Gegner eure Meinung direkt ins Gesicht zu schnauzen, auch läuft das Game ruckelfrei - was es online speziell beim Spiel gegen Widersacher aus Übersee nicht mal ansatzweise tut. Darüber hinaus sind hier nur vier Zocker erlaubt.

Der Mehrspielermodus ist also bekannt, optisch hat sich ebenfalls nichts getan - außer, dass die Bomber jetzt gewachsen sind: minimalistische 2D-Pixelfreude pur! Interessanter ist da schon der Story-Modus, präsentiert er sich doch in isometrischer Pseudo-3D-Kulisse, ebenfalls ganz ohne Polygone.  

Fazit

Einer der größten Nachteile der Bomberman-Spiele war schon immer, dass sie zwar im Mehrspielermodus ganz große Unterhaltung boten, für Solisten aber ungefähr so aufregend waren wie ein Bibelabend mit Karl Moik. Und auch Bomberman Land macht aus der Thematik keine packende Solo-Unterhaltung, serviert aber immerhin einen Mario Party-ähnlichen Spaß, der sich wohltuend vom üblichen Herumgebombe abhebt - auch optisch! Und ja, es gibt auch eine Art Story, über die man aber besser den Mantel des peinlich berührten Schweigens hüllen sollte. Doch wie gewohnt ist Bomberman nur mit Freunden eine wahrer Kracher, allerdings sollten sich Besitzer von Bomberman DS den Kauf zwei mal überlegen - mit Ausnahme der leicht gewachsenen Figuren kennen die den Inhalt schon! Wenn ihr also nicht gerade einer der wenigen seid, die das Ganze unbedingt allein spielen wollen, oder wenn ihr auf das Online-Gaming verzichten könnt, das ohnehin völlig Lag-verseucht ist, dann könnt ihr euch Bomberman Land Touch sparen. Falls ihr allerdings auf coolen Mehrspielerspaß steht und ein paar DS-bestückte Freunde in der Nähe habt, müsst ihr einfach zugreifen!

Pro

<P>
unterhaltsamer Einzelspielermodus
brillanter Mehrspielermodus
witzige Minigames
sehr einfache Bedienung</P>

Kontra

sehr simple Technik
dumpfe KI
höllisch ruckeliger Online-Modus

Wertung

NDS

Bomberman ist und bleibt ein Multiplayer-Vergnügen allererster Kajüte!

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