Bubble Bobble Double Shot03.04.2007, Jan Wöbbeking
Bubble Bobble Double Shot

Im Test:

Marvelous Games teleportiert zwei Dinosaurier der Videospielgeschichte in unsere Zeit. Wie anno 1986 fangt ihr in Bubble Bobble Double Shot (ab 64,98€ bei kaufen) knuffige Gegner mit euren Kaugummiblasen ein. Außer dezent aufgefrischter Grafik und überarbeitetem Sound kann das Remake auch mit spielerischen Neuerungen aufwarten. Entwickelt wird das Plattformabenteuer vom japanischen Entwickler Dreams, die auch die spaßige Neuauflage des Bubble Bobble-Nachfolgers New Zealand Story geschaffen haben.

Spiel's noch einmal, Sam

 

Bossgegner bekämpft ihr am besten mit einem Wasserstrom, der aus einer zum Platzen gebrachten Wellenblase fließt.
Sie ist eine dieser Melodien. Eine dieser simplen Melodien, welche die Mundwinkel sofort zu einem breiten Grinsen nach oben zieht, eine dieser Melodien, die bei Arcade-Fans und ehemaligen Commodore-Jüngern ein wohliges Kribbeln auf der Haut erzeugt: die Titelmelodie von Bubble Bobble. Ich bin mir sicher, irgendwo habt ihr sie auch schon mal gehört und seid ihrem Charme erlegen. Außer ihr spielt keine niedlichen Retro-Plattformer, sondern nur düstere Endzeit-Shooter oder unterkühlte Gangster-Spiele. Aber dann würdet ihr wohl kaum diesen Test lesen, oder? Genau diese Melodie ist in Bubble Bobble Double Shot wieder mit von der Partie. Zwar mit mehr Stimmen als damals, aber immer noch genau so motivierend.

Die Grafik wurde ebenfalls ein wenig hübscher gestaltet. Die Hintergrundbitmaps könnten zwar von einer kitschigen Postkarte stammen, passen aber zum Thema. Auch die kleinen Dinos haben eine Frischzellenkur verpasst bekommen, oder aber es handelt sich um die Kinder von Bub und Bob. Aber jedes Detail, das verändert wurde, strahlt immer noch genau das Flair aus, das mich schon als Kind so in seinen Bann gezogen hat. Das ist auch beim Spielablauf nicht anders. Immer noch hüpft ihr unter Zeitdruck aus der Seitenansicht durch kleine Labyrinthe und schießt Kaugummiblasen ab. Habt ihr einen Widersacher getroffen, schwebt dieser zappelnd im Ballon in Richtung Decke. Dann heißt es nichts wie hinterher. Springt mit dem stacheligen Panzer der Urzeitechsen dagegen, um den Gegner auszuschalten. Tut ihr das nicht rechtzeitig, befreit er sich wieder aus seinem runden Gefängnis. Die Blasen lassen sich außerdem prima als Trampolin benutzen, um schneller auf den oberen Bildschirm zu gelangen. Die Bossgegner der zehn Welten lassen sich besonders gut mit Blitzen und Wasserfällen bekämpfen, die ihr speziellen Blasen entlockt.

Eins, zwei oder drei?

So weit, so gut, doch was ist neu am Remake? Zuerst einmal gibt es eine Art "Real Time Bubble Change".

Wie im Original warten zehn Welten auf euch.
Ihr könnt jederzeit zu einem anderen der neuerdings drei Helden Bub, Bob und Bubu wechseln. Jeder Saurier erzeugt Kaugummiblasen in seiner eigenen Hautfarbe, entweder rot, blau oder grün. Um manche Gegner kreist ein farbiger Stern. Diese Widersacher können nur mit Blasen in der gleichen Farbe eingefangen werden. Manchmal leuchtet der kleine Himmelskörper auch in einer Mischfarbe. Bei einem violetten Stern müsst ihr zuerst eine rote Blase abschießen, dann eine blaue. Oder ihr berührt ein Extra, das allen Sternen die gleiche Farbe verpasst. So spart ihr euch den häufigen Druck auf die Wechseltaste.

Letzte Chance, vorbei!

Eine weitere Neuerung sind die drei Touchscreen-Spiele, die diesmal deutlich besser gelungen sind als bei New Zealand Story Revolution. Die Minispielchen müsst ihr gewinnen, um nach dem Verlust der drei Leben weiterspielen zu dürfen. Bei diesen Einlagen versucht ihr, schnell genug die richtige Blase zum Platzen bringen, im Decathlon-Stil auf zwei Füße zu hämmern oder eine Blase zu drehen. Je öfter das Spielende droht, desto schwieriger werden die Geschicklichkeitsübungen. Da ihr auf diese Weise einige Continues ergattern könnt, wird der Schwierigkeitsgrad des Spiels ein wenig entschärft.     

Fazit

So sieht ein gelungenes Remake aus! Die Entwickler von Dreams haben's halt einfach drauf. Wie bei New Zealand Story Revolution ist es dem kleinen Team auch diesmal gelungen, das Spielprinzip des klassischen Plattformers behutsamen mit sinnvollen Neuerungen zu ergänzen und gleichzeitig den Charme des Originals beizubehalten. Die 100 einfach gestrickten Labyrinthe bieten zwar lange nicht so viel Abwechslung wie Taitos Kiwi-Abenteuer oder gar wie aktuelle Jump'n'Runs. Und trotzdem oder gerade wegen des simplen Spielprinzips macht es eine Menge Spaß mit den kleinen Dinosauriern auf Monsterjagd zu gehen. Und natürlich wegen der putzigen Grafik und den Ohrwürmern. Beides wurde ein wenig aufgemotzt und passt doch zu hundert Prozent zum niedlichen Japano-Stil des Originals. Und wer nach dem Solomodus mit seinen drei Schwierigkeitsgraden immer noch nicht genug hat, darf sogar mit zwei Freunden kooperativ Blasen spucken. Jedoch leider nur dann, wenn alle drei Mitspieler ein Modul besitzen.

Pro

sinnvolle spielerische Neuerungen
putzige Charaktere
dezent verbesserte Grafik im Stil des Originals
Ohrwurm-Soundtrack
entschärfter Schwierigkeitsgrad

Kontra

geringer Umfang
wenig Abwechslung
Originalversion von 1986 nicht enthalten

Wertung

NDS

Gelungenes Remake des Plattformklassikers mit sinnvollen Neuerungen.

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