Wandern ins Licht
Man spielt einen Wanderer auf der Suche nach dem Licht. Einen Kämpfer, der dafür sorgen soll, dass das wenige Licht, das bereits in seine Welt zurückgekehrt ist, erhalten bleibt. Denn zahlreiche Kreaturen haben gar kein Interesse daran – warum, das soll die stark im Vordergrund stehende Geschichte beschreiben.
Die E3-Demo beginnt dabei ganz von vorn, als der Wanderer ankommt und mithilfe zweier weiterer Charaktere zunächst eine Siedlung errichtet. Diese Siedlung wird im Verlauf seines Abenteuers wachsen, hauptsächlich durch das Hinzukommen anderer Figuren, z.B. eines Schmieds, mit deren Hilfe er seine Ausrüstung und Fähigkeiten erweitert.
Anspruchsvolle Kämpfe: Zum Glück ist man mit einem vom Spiel oder einem menschlichen Begleiter gesteuertem Partner unterwegs.
Ein zweiter Abenteurer ist dabei stets an seiner Seite, unterstützt ihn im Kampf, kümmert sich selbstständig auch um weiter entfernte Gegner – und wird ähnlich wie in
Journey durch einen menschlichen Begleiter ersetzt, falls das Programm einen Onlinespieler in derselben Region des Spiels findet. In diesen zufälligen Begegnungen kann man Wegpunkte markieren, um etwa anzudeuten, dass man dort etwas erledigen muss. Hat der Partner Lust, hilft er vielleicht dabei.
Das Dark Souls der Indies?
Dieses erzählerische und spielerische Fundament klingt faszinierend, könnte Ashen zu einem besonderen Erlebnis machen – spielte in dem ausschließlich alleine spielbaren Einstieg aber noch keine echte Rolle. In dem machten wir uns „lediglich“ mit dem Kampfsystem vertraut, das in seiner Art des Abwehrens, Ausweichens und Aufschalten der Gegner an
Dark Souls erinnert, was ja auch Ansinnen der Entwickler ist. Die Kämpfe sind zudem angenehm fordernd, weshalb ich über die Hilfe des KI-Kameraden ganz glücklich war.
Vor allem den technischen Aspekten merkte man allerdings an, dass sie von einem kleineren Bäcker kommen als das große Vorbild oder Nachahmer wie
Nioh. Zum einen könnte die Bildrate höher sein, zum anderen lässt das Bewegen der Kamera zu wünschen übrig (die anfängliche Beschleunigung ist zu abrupt, das schnellste Umsehen aber zu langsam) und nicht zuletzt ist das Leveldesign nicht immer gelungen. Umgebung
Die Welt in Ashen wird nicht von natürlichem Licht, sondern von Asche-Explosionen erhellt.
und Positionen der Gegner sind etwa so angelegt, dass man schwer einen Überblick erhält, wo genau was passiert, obwohl man schon mitten im Kampf steckt. Vielleicht fehlte auch einfach noch das entsprechenden akustischen Signale. Immerhin soll Ashen vollständig vertont werden, während die aktuelle Version noch zum großen Teil ohne Sprache auskommt.
Verbrauchsgegenstände
Interessant aber, dass man Waffen nicht nur von bestimmten Bewohnern der Siedlung erhält, sondern viele auch findet. Mir gefällt z.B. der früh auftauchende Speer, mit dem man nicht nur relativ viel Schaden anrichtet, sondern den man auch werfen kann, um Feinde sofort niederzustrecken – der also eine begrenzte und damit taktisch interessante Ressource ist.
Ähnlich wie im großen Vorbild trägt man neben Heil- und anderen Mitteln außerdem bis zu zwei Gegenstände in jeder Hand, wechselt daher je nach Situation zwischen verschiedenen Angriffs- und Verteidigungswerkzeugen. Und auch die Ausdauer spielt wie bekannt eine große Rolle: Wer wild um sich schlägt, steht bald schwer atmend und mit stark eingeschränkten Aktionsmöglichkeiten vor seinen Gegnern.