Special: Counter-Strike (Shooter)

von Andre



Intel: Der Sponsorgigant im eSport?
Entwickler:
Publisher: Vivendi Universal
Release:
kein Termin
Spielinfo Bilder  

Intel ist in der eSport-Szene unangefochten der größte Sponsor. Nicht nur die ESL wird unterstützt, auch mousesports trägt das Logo des erfolgreichen Chip-Herstellers.



  • Jahresumsatz: 2007: ca. 38 Milliarden US-Dollar
  • Hauptsitz:  Santa Clara/Kalifornien
  • Sitz in Deutschland: München
  • Mitarbeiter weltweit: 85.000
  • Halbleiterhersteller
  • Geschäftsfelder: Mikroprozessoren, Chipsätze für Mainboards, Grafikchips, WLAN
Intel ist derzeit vor AMD der größte Halbleiterhersteller weltweit mit 80% Marktanteil. Gegründet wurde das Unternehmen am 18. Juli 1986 von zwei Amerikanern Gordon E. Moore und Robert W. Noyce im kalifornischen Mountain View. Das Ziel der Firma war es, Arbeitsspeicher für Computer auf Halbleiterbasis zu entwickeln und auf den Markt zu bringen. Bis heute mauserte man sich zum größten Unternehmen in den Bereichen Multimedia, Netzwerke und Bildkommunikation und ist außerdem bekannt für seine schnellen Prozessoren.

 
Sponsoring ist die Unterstützung beziehungsweise Förderung von Personen, Mannschaften, Vereinen oder Verbänden durch Personen oder Unternehmen in Form von Geld-, Sachleistungen oder Dienstleistungen um auch eigene Interessen im Bereich Marketing zu vertreten. Und welcher Sponsor ist in der heutigen eSports-Szene am häufigsten vertreten? Richtig -  Intel. Der Halbleiterhersteller hat es sich zur Aufgabe gemacht, seine Produkte nicht nur an die "Hardcore-Gamer" zu bringen, sondern auch eine "Strahlwirkung" auf andere PC-Nutzer zu haben. So hat man nicht nur den Schritt in Richtung Clan-Sponsoring getätigt, sondern ist auch seit 2002 der Hauptsponsor einer der größten Online-Ligen der Welt, der ESL.

 
Kaum ein Event der ESL verging ohne dass der Sponsor Intel vertreten war. Seien es die "Intel Friday Night Games" oder die "Intel Extreme Masters". Allein von dieser Betrachtung her kann man gut und gern behaupten - Intel ist das führende Unternehmen was das Sponsoring im eSport angeht. Denn die Tätigkeit erstreckt sich ja nicht nur auf Events und Messen. Auch Top-Clans wie mousesports werden mit moderner Technik ausgestattet und tragen das Logo von Intel auf ihren T-Shirts oder Pullovern. Personifikation heißt das Stichwort. Denn mit einem Clan, der von Intel gesponsort wird kann man sich besser identifizierien als mit einem Clan, der nur zum Beispiel von einem unbekannten Online-Shop unterstützt wird. Und warum?


Intel ist immer dabei

In der Community sieht man immer häufiger die Tendenzen weg von AMD und hin zu Intel. Umfragen gehen meist für den erfolgreicheren Chip-Hersteller aus und dies aus gutem Grund. AMD versucht erst seit kurzem im eSport-Sponsoring wieder Fuß zu fassen und zwar mit dem Traditionsteam mTw. Vor einigen Jahren hat man zwar bereits ein Team gesponsort, welches sogar die neue Generation der Prozessoren im Namen trug, die Rede ist von dem ehemaligen Clan "Team64", doch hatte dieses Projekt keine große Nachhaltigkeit und so trennte man sich bald wieder von dem Clan und seit dem war von AMD nicht mehr viel in der eSports-Szene zu sehen und zu hören.

 
Intel verfolgte hier eine andere Strategie. Man zielte nicht primär auf das Clansponsoring, sondern begann 2002 mit der Förderung der ESL und baute sich so ein gutes Image auf um später dann auch Clans zu unterstützen. Begründet war das darin, dass Clans oft nur eine kurze Lebensdauer haben und es jeden Tag passieren kann, dass sich ein Team auflöst und man als Sponsor wieder eine "Werbefläche" verliert. So blieb Intel aber mit den IFNGs oder den Extreme Masters immer in aller Munde.

 
  Intel auch bei mousesports (Foto: mousesports.com)

Ohne Intel könnte eine ESL die Events in diesem Rahmen nicht so ausrichten wie sie es heute tut. Denn zum Beispiel werden die Turnier-PCs komplett von Intel gestellt. Zwar hat die ESL auch noch andere Sponsoren, doch anscheinend ist keiner so zahlungskräftig wie derzeit Intel, die mit ihren Prozessoren ja auch im Moment den Markt beherrschen und dies mag nicht zuletzt an der guten Sponsor-Taktik in der eSport-Szene liegen. Denn Tausende von eSport-Enthusiasten schauen sich jedes Intel Fiday Night Game an oder besuchen sogar das Event live vor Ort und so ist man immer mit der Marke Intel im Kontakt, auch wenn man es nicht direkt bemerkt. Intel hat also alles richtig gemacht. Man ist von der eSports-Szene nicht mehr wegzudenken und ohne sie würde so manches nicht in der gewohnten Form ablaufen. AMD hat da noch ein ganzes Stück vor sich, um vielleicht auch durch seine Prozessoren wieder an den Konkurrenten heranzukommen aber das ist eine andere Geschichte.

Fakt ist - Intel beherrscht das Sponsoring und dies honoriert die Community gegenüber dem Unternehmen, indem sie seine Produkte kaufen.

 
Doch birgt ein so großer Sponsor trotz aller Vorteile auch viele "Gefahren" für den eSport. Zum einen sollte ein Event nie überfüllt sein von Logos und Ständen von einem Unternehmen wie Intel und so das eigentliche Anliegen an den Rand drängen. Solche Events sollen immer noch ein "Tempel" für die Gamer sein um sich zu treffen, die Top-Begegnungen des Abends anzuschauen und vielleicht den ein oder anderen Preis abzusahnen. Eine Überflutung des Hauptsponsors wäre da nicht angebracht, da dies von dem eigentlichen Anliegen viel zu sehr ablenkt, oder wer möchte an jeder Ecke einen neuen Prozessor von Intel kaufen?

 
Zum anderen sollte man als Clan oder Liga nie abhängig von einem Sponsor sein. Denn wenn Intel einmal als Hauptsponsor bei der ESL wegfallen würde, könnte man nicht vorraus sehen, was mit den Friday Night Games oder den Extreme Masters passieren würde. So ist eher eine breite Palette an Sponsoren angebracht, was aber für die ESL ja nun kein Problem sein sollte. Mit Sennheiser, BitDefender oder Microsoft hat man sicherlich neben dem Hauptsponsor Intel auch einige lukrative Partner gefunden, die aber die mögliche Trennung von Intel nie kompensieren könnten.

 
 Hans Jürgen Werner

(Leiter für Unternehmenskommunikation Intel Deutschland)

"Intel engagiert sich seit 2002 im Bereich Gaming. Anfangs auf LAN Parties und ab 2004 in Zusammenarbeit mit der ESL. Wir sind der Meinung, das Gamer und speziell Hardcore Gamer unsere Technikangebote in vollem Umfang nutzen. Wir haben über die Zeit gelernt, dass wir einen nachhaltigen Mehrwert für die Community schaffen müssen, um anerkannt zu werden. Daher engagieren wir uns schon über Jahre hinweg und versuchen unser Angebot in Zusammenarbeit mit der ESL immer wieder zu verbessern, wie mit den Intel Friday Night Games, dem Nations Cup oder seit neuestem den Intel Extreme Masters. Clan Sponsoring stellt in dem Zusammenhang nur einen Teil des Engagements dar und wird in erster Linie sehr fokusiert eingesetzt, wie vielleicht am besten zu sehen an der Unterstützung des Frauenclans von n!faculty. Es gibt uns die Möglichkeit eSports zu personifizieren und damit eine breitere und hoffentlich korrigierende Diskussion über eSports im generellen in den Medien anzustoßen.

Diese Diskussion ist hoffentlich wieder empfunden als Mehrwert von der Community.

Letztlich wünschen wir uns, dass Gamer als Kommunikatoren für uns und unsere Produkte fungieren können, wie wir versuchen als Kommunikator für eSports aufzutreten und einen Mehrwert zu schaffen für die Spieleinteressierten."

 
Bleibt zum Schluss noch zu sagen - Intel ist in Sachen Sponsoring dem Konkurrenten AMD weit voraus. Das lange Engagement in der eSport-Szene hat sich bereits bezahlt gemacht, wodurch sich Intel ein sehr gutes Image in der Community aufgebaut hat. Sicherlich musste dazu erst eine Menge Geld in die Projekte gesteckt werden um dieses Ziel zu erreichen. Doch sollte es nicht so wie in der Politik passieren, dass finanzielle "Spritzengeber" zu viel Einfluss auf den eSport nehmen beziehungsweise auf die ESL. Denn der elektronische Sport sollte auch derselbe bleiben und nicht durch irgendwelche Sponsoren negativ beeinflusst werden, indem man nicht mehr die Interessen der Community vertritt, sondern nur noch seine finanziellen Interessen hegt und pflegt. Dies sollte auch durch den "Deutschen eSport Bund" kontrolliert und in Maßen eingedämmt werden, falls es tatsächlich einmal zu solchen "Einflussnahmen" kommen sollte und die Regeln der ESL mehr in die Richtung einer Show-Liga ähnlich der amerikanischen  CGS gedrückt werden.

 
Intel
Partner der ESL
mousesports
 
 
             

Kommentare

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Thema!
schrieb am