Special: S.T.A.L.K.E.R.: Shadow of Chernobyl (Shooter)

von Marcel Kleffmann



Entwickler:
Publisher: THQ
Release:
12.09.2008
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Spielinfo Bilder Videos
11:30
Als wir diesen Bus bestiegen und von seinem bevorstehenden Schicksal auf dem Fahrzeugfriedhof erfahren haben, konnten wir uns nicht vorstellen, welche Größe so ein Ort haben könnte.

Die Fahrzeugsammelstelle ist ein riesiger Friedhof, beeindruckend durch seine Größe und angsteinflößend aufgrund seiner Bestimmung. Man bekommt hier den Eindruck, als wäre das 20. Jahrhundert hierher gekommen, um zu sterben. Gepanzerte Truppentransporter, LKWs, Rettungswagen, Feuerwehrautos, Busse, Bagger, ferngesteuerte Bulldozer und selbst Transporthubschrauber wurden zurückgelassen, um hier zu zerfallen.

Zwei von uns klettern auf einen zwanzig Meter hohen Turm, um gestaffelte Fotoaufnahmen der Landschaft zu machen, während unsere Führerin versucht, uns uneingeschränkten Zugang zu verschaffen. Von der Spitze des Turms öffnet sich der Blick auf das Panorama dieses riesigen Friedhofs. Die Fahrzeugreihen sehen aus wie Knochen, die in dem grellen Sonnenlicht ausbleichen. Der Turm, auf dem wir stehen, neigt sich leicht im Wind. Es erscheint uns sicherer, auf den Boden zurückzukehren – erst Recht, nachdem Rimma nun von ihrer Diskussion mit der Wache zurückgekehrt ist.

Wir haben die Erlaubnis erhalten, den Friedhof zu betreten, allerdings mit der Auflage, den Pfad nicht zu verlassen und die Fahrzeuge nicht zu berühren. Wir nehmen uns Zeit und lassen uns von der Atmosphäre des Platzes gefangen nehmen. Diese ausgemusterten Fahrzeugrahmen sind die am wenigsten verseuchten, da die wahren Problemfälle längst tief unter der Oberfläche vergraben wurden. Trotzdem tun sich vor uns klare Linien der Geschichte auf. Jedes verfallene Wrack hat seinen Dienst zur Säuberung nach der Tschernobyl-Katastrophe geleistet. Der unsichtbare Gegner hat hier seinen Tribut in großer Zahl gefordert. Die Rettungsbrigaden, Feuerwehrmänner und Soldaten, die in dieser Nacht zu dem brennenden Reaktor gefahren sind, haben hier ihre Zeichen hinterlassen. Heute ist die Sonne für die Kameras eigentlich zu stark, aber es gelingen uns ein paar gute Fotos.

Als wir fotografieren, erinnere ich mich an die Fernsehbilder der ferngesteuerten Bulldozer, die den offenen Reaktor mit Klumpen aus radioaktivem Graphit angreifen. Da sind auch Erinnerungen an menschenähnliche Roboter, die an diesem Ort arbeiteten und vom Dach fielen, als würden sie Selbstmord begehen. Mit diesem Ort sind zu viele Erinnerungen verbunden.

12:30
Nach einer Weile nähern wir uns der Stadt Tschernobyl. Sie liegt 18 Kilometer vom Reaktor entfernt, und es gibt Leute, die hier arbeiten und leben – natürlich nicht sehr viele. An diesem Punkt unserer Reise müssen wir uns immer öfter Überprüfungen unterziehen und weitere Vorkehrungen für den Rest unserer Reise treffen.

12:45
Wir wurden überprüft und für "sauber" erklärt. Unsere Reise geht weiter und der Bus bringt uns immer näher an den Reaktor. Auf dem Weg halten wir an, um ein paar Aufnahmen von verlassenen Lastkähnen zu machen, die an den Sandbänken eines Flusses liegen. Die Verschiebung zwischen den Welten beginnt hier, da die Natur sich so nah an der betroffenen Zone ständig verändert. Die normale Struktur der Kiefernzapfen ist jetzt verdreht und unregelmäßig.

Die Stimmung in der Gruppe wird immer bedrückter.

13:00
Eine weitere Überprüfung ist notwendig, bevor wir die Zehn-Kilometer-Zone betreten dürfen. Wir werden in einen Sanitätsraum geführt, in dem wir untersucht und mit speziellen Overalls ausgerüstet werden. Sie wurden entworfen, um keine "schmutzigen" Partikel auf die Haut durchzulassen. Selbst mit all den Warnungen, die man uns gegenüber ausgesprochen hat, scheint es so, als sei diese physische Schutzhülle ein wesentlich größerer Mahner zur Vorsicht.

13:10
Überall stehen Schilder, die vor der Strahlung warnen. Die Schilder und die riesigen leeren Felder, die vor uns liegen, geben dem Ausdruck "unsichtbarer Gegner" eine völlig neue Bedeutung. Es ist ein seltsames Gefühl, jetzt über die Landschaft zu blicken und die potenzielle Macht von Radioaktivität zu begreifen. Unsere Führerin erzählt uns, dass der Hügel zu unserer Rechten früher ein Dorf war, das komplett zugeschüttet wurde; stillschweigend versteckt durch die Behörden.

13:30
Wir sind am Atomkraftwerk von Tschernobyl angekommen. Das ist es. Das ist Ground Zero. Nach der Stille zu urteilen, die plötzlich herrscht, ist jeder von der unmittelbaren Nähe des havarierten Reaktors überwältigt, während wir uns langsam unseren Weg durch die Zone bahnen. Zu unserer Rechten ist ein Wasserkanal, der zum Kühlwasserbecken des Kraftwerks führt. Es gibt Fische in dem ruhigen Wasser und man erzählt uns, dass wir – wenn wir Brot dabei hätten und es in das Wasser werfen würden – Katzenwelse aufsteigen sehen könnten. Die Fische hier sind natürlich verseucht und es wäre sehr gefährlich, sie zu berühren. Sie wachsen zu wahren Giganten heran. Der oben erwähnte Katzenwels kann hier bis zu drei Meter lang werden!

13:50
Unsere fotografischen Aufzeichnungen nehmen langsam Gestalt an, als wir uns immer weiter dem Reaktorgebäude nähern. Die Wichtigkeit, dieses Gebiet möglichst genau zu dokumentieren, lastet auf uns allen. Der Effekt, den dieser schreckliche Unfall auf so viele Menschen hatte, gebietet den äußersten Respekt, weshalb wir mit großer Vorsicht vorgehen.

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