CeBIT 200219.03.2002, Marcel Kleffmann
CeBIT 2002

Special:

Seit Mittwoch den 13. März läuft die CeBIT in Hannover. Natürlich waren wir von 4Players für Euch vor Ort und haben uns dort mal umgeschaut, welche Trends die gigantische Messe setzt und welche Neuerungen für uns Spieler am interessantesten sind - mehr dazu in unserem Special!

Xbox & Internetsicherheit

Eigentlich hat man als Besucher der CeBIT in Zusammenhang mit der deutschen Veröffentlichung der Xbox eine groß angesetzte Präsentation erwartet, mit gigantischer Leinwand etc. - aber Fehlanzeige: Eine klitzekleine am Rande des Ausstellungsbereiches liegende Ecke mit gerade mal zwei Angestellten, das war der Bereich der Xbox. Die Konsole an sich konnte nur hinter einer Glasvitrine bewundert werden. Drei, vier Videoleinwände in einem schwarzen Gang zeigten bei typischer Halo-Musik einige Spielausschnitte und das war es auch schon. Einmal selbst spielen? No chance! Viel mehr Wert legte der Software-Gigant auf WindowsXP, die bekannten Neuauflagen der Anwendungsprogramme sowie Windows.Net, die neue Version des Betriebssystems, die im Internet für mehr Sicherheit sorgen soll. Das Thema IT-Security & Card Technology wurde außerdem von 177 Ausstellern in der Halle 17 aufgegriffen. Dort wurden neue Verschlüsselungssysteme und Virenscanner vorgestellt.

Digitalkamers & Camcorder

Weiter ging es in der Halle 2, dort stellten namhafte Firmen, wie Sony, Palm oder NEC, die neusten Produkte vor. Während Palm hauptsächlich die bekannten Handhelds mit immer mehr Funktion, schickerem Design und besseren Displays zeigte, gab es deutlich mehr bei Sony zu sehen. Die Digitalkameras erwiesen sich als wahre Publikumsmagneten und technisch entwickeln sich die digitalen Fotoapparate immer weiter. Auflösung der Fotos, Bildschärfe- und Größe werden immer weiter optimiert. Die kleinen Farbdisplays auf den Kameras selbst lassen mittlerweile nicht nur eine Vorschau auf die geschossenen Bilder zu, sondern erlauben einen Zoom auf das Bild, sowie nachträgliche Effekt-Bearbeitung. Auch kurze MPEG Filme lassen sich aufnehmen und teilweise durch spezielle Kabelverbindungen auf einem Fernseher wiedergeben.

Canon, Fujifilm, Kodak, Panasonic und Nikon stellten in anderen Hallen ähnlich Produkte vor, die sich praktisch gesehen nur in den Detail-Spezifikationen unterscheiden, beim Akku oder im Preis. Highlight bei den Digicams war sicherlich das neue Flagschiff von Nikon, nämlich die Coolpics 5000. Bildauflösungen von 2.560 x 1.920 Pixel (bei 4,92 Millionen effektiven Pixeln) waren ebenso möglich, wie kurze Filmaufnahmen im Apple Quicktime Format. Solche Features schlagen sich aber auch im Preis nieder. An den gleichen Ständen fanden sich meistens ebenso brillante Digital-Camcorder, die trotz ihrer immer geringer werdenden Größe, immer mehr an technischen Schnick-Schnack bieten. Vorschau und direkte Bearbeitung des aufgenommenen Films gehören dabei schon fast zur Standardausstattung.

Handys

Neue Technologien und Weiterentwicklungen machen sich besonders im Bereich der Handys bemerkbar, vor allem MMS (Multimedia Messaging Service) sorgt für Aufsehen. Die Weiterentwicklung des SMS ermöglicht es, formatierte Texte zu verschicken, wahlweise mit Bildern als Anhang oder sogar kleine Videos und Sound-Dateien. Multimedia Messages können nicht nur von einem MMS-fähigem Handy zu einem anderen geschickt werden, sondern ebenso via E-Mail zum Handy und umgekehrt. Ab April werden die ersten MMS-Handys von nahezu jedem namhaften Hersteller im Laden stehen.

Eine weitere Neuerung wird ePlus im März mit dem i-Mode (sinnvoll übersetzt mit Internet auf dem Handy) herausbringen. In Japan verwenden bereits 25 Millionen Menschen das Internet auf dem Handy. Nachrichten und Börsenberichte werden mit bunten Bildern unterlegt und direkt aufs Handy geschickt, jedenfalls wenn das Mobiltelefon über ein Farbdisplay (z.B. NEC i-Mode-Handy n21i) verfügt. Auch kleinere Spielchen gehören zum Angebot. Ab einer Grundgebühr von zwei Euro im Monat und maximal zwei Euro für ein Abo des jeweiligen Informations-Channels könnt Ihr am i-Mode teilnehmen.

Grafikkarten & CPUs

Ein wahres Highlight auf der CeBIT war die Halle 16. Dort hatte nicht nur nVidia den Stand, auch ATI, AMD, Asus, Aopen, Abit (und weitere Hersteller mit A) fanden sich in der Halle. ATI zeigte den Radeon 8500 und sorgte mit schönen, komplexen und natürlich ruckelfreien Naturszenen für offene Münder. Eine Ecke weiter stand tatsächlich ein reichlich frequentierter GameCube auf dem Star Wars Rogue Squad lief. Die absolut flüssige Grafikpracht des Actionspiels im Star Wars-Universum versetzte viele Messebesucher ins Staunen.

Direkt neben dem Stand von ATI war kein Geringerer als der Hauptkonkurrent nVidia zu finden. Natürlich war die GeForce 4 in Aktion zu sehen und anhand beeindruckender Benchmarks sowie selbstentwickelter Grafik-Tests konnte man sich von der hohen Bildqualität und Schnelligkeit des Chips überzeugen.

Nebenan lag direkt AMD und wir hatten die Möglichkeit auf einem AMD Athlon XP 2100 mit einer Asus GeForce 4 Titanium 8460 und 512 MB Speicher einen 3D Mark laufen zu lassen. Der Rechner erreichte eine Endwertung von 9860 Punkten. Schon nicht schlecht, aber dieser Rekord wurde bei ASUS gleich gebrochen und zwar von einem 3 GHz-Rechner mit einem speziellen Flüssigkeitskühlsystem, der einen sensationellen Wert von 11661 3DMarks erreichte und das obwohl Cinema 4DXL noch im Hintergrund lief. Ansonsten konnte man bei Gainward, ASUS, Abit und MSI schon einen Blick auf die neusten GeForce 4-Karten in allen Varianten werfen.

An der Prozessor-Front gibt es nicht so viel Neues zu berichten. AMD produziert derzeit den Athlon MP-Prozessor, einen weiterentwickelten Multi-Prozessor. So können beispielsweise zwei Athlon MP CPUs auf einem Board ihren Dienst tun. Intel hingegen setzte eher auf die Präsentation vom Intel Pentium 4 und treibt die Taktraten in Zukunft noch weiter in die Höhe.

Internet-Zugang

Die Telekom & T-Online hat sich bei der CeBIT 2002 wieder einmal selbst übertroffen. Nicht nur, dass der rosa Internet-Gigant seinen alten Stand von vor zwei Jahren aus der Mottenkiste geholt hat. Nein, sie haben gleich noch die halbe Halle gemietet. Auf drei gigantischen Zehn-Meter-Leinwänden stellten sie gleich Ihren neuen Internet-über-Satellit und den T-DSL 1500 Zugang vor. Bei Letzterem wird die DSL-Geschwindigkeit auf 1,5 Mbit erhöht, jedoch erst Ende des Jahres. Der Preis steht derzeit nicht fest.

Freenet hatte zwar keinen so großen Stand wie der rose Riese, konnte allerdings mit kompetenten Mitarbeitern und viel Merchandising auf sich aufmerksam machen. Als besonderes Highlight entpuppten sich die umfangreichen Möglichkeiten des E-Mail-Clients sowie das attraktive Internet über Satellit-Angebot.

Ausblick

Die etwa 8000 Aussteller haben auf knapp 432.000 Quadratmetern neue Produkte präsentiert, die in den nächsten Jahren oder schon früher die Technik-Welt mehr oder weniger beeinflussen werden. Komplette Neuerungen waren jedoch spärlich gesät, meistens wurden weiterentwickelte Technologien vorgestellt. Für Spieler gab es wirklich wenig Sehenswertes, obwohl diese Messe deutlich interessanter war als die des letzten Jahres. Besonders Grafikkarten, CPUs, Digitalkameras und Handys solltet Ihr, wenn Ihr die CeBIT noch besucht, unbedingt mal näher anschauen.

 
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