Aurora Toolset Teil 104.06.2002, Jörg Luibl
Aurora Toolset Teil 1

Special:

Viele Rollenspieler warten sehnsüchtig auf Neverwinter Nights aus dem Hause BioWare. Aber neben dem eigentlichen Spiel gibt es ein weiteres Highlight: das Aurora Toolset. Dahinter verbirgt sich ein vielseitiger und leicht zu bedienender Editor, mit dessen Hilfe sich ganz persönliche Abenteuer-Module entwickeln lassen.

Viele Rollenspieler warten sehnsüchtig auf Neverwinter Nights aus dem Hause BioWare. Aber neben dem eigentlichen Spiel gibt es ein weiteres Highlight: das Aurora Toolset. Dahinter verbirgt sich ein vielseitiger und leicht zu bedienender Editor, mit dessen Hilfe sich ganz persönliche Abenteuer-Module entwickeln lassen. Damit könnte die Kluft zwischen PC- und Pen&Paper-Rollenspielen endlich überwunden werden. Wer bisher als Spielleiter für D&D, DSA, Midgard, Rolemaster oder Harnmaster aktiv war, sollte sich das mächtige Werkzeug näher anschauen. Im ersten Teil unseres Specials werden wir Euch mit den Grundlagen des Aurora Toolsets vertraut machen und ein erstes Szenario für ein Abenteuer kreieren.

Aurora Toolset-Guide: Teil 1

Installation

Download Aurora Toolset (241 MB)

Download Model Viewer (1,64 MB)

Nach der Installation der Beta-Version des Aurora Toolsets könnt Ihr zusätzlich noch den Model Viewer installieren. Zwar kommt das Tool nicht offiziell von BioWare, aber damit könnt Ihr Euch alle offiziellen Monster in diversen 3D-Perspektiven ansehen - vier sind bereits enthalten; über ein Dutzend anderer findet Ihr auf der offiziellen Neverwinter-Seite zum Download.

Einstieg

Nach Programmstart bekommt Ihr schon mal einen Vorgeschmack auf die endgültige Version des Editors, der neun vorgefertigte Grafik-Sets wie "Castle Interior" oder "Dungeon" enthalten wird. In der Beta-Version sind leider nur "Rural" und "Crypt" verfügbar, aber das reicht für erste Experimente vollkommen aus.

Zunächst klickt Ihr "Unlock all Palettes" an und bestätigt mit "Ok". Dann geht`s auf "Create new Module" und hier verpasst Ihr Eurem ersten Abenteuer noch einen markanten Namen wie "Die Rache des Waldläufers" - hier müsst Ihr bedenken, dass dies der Titel Eures gesamten Abenteuermoduls sein wird, das allerdings aus mehreren Landschaften und Orten bestehen kann.

Anschließend müsst Ihr den "Area Wizard" aktivieren, mit dem Ihr die erste Landschaft erschaffen könnt. Auch hier solltet Ihr einen markanten Namen wie "Tal mit Turm" eingeben, damit Ihr später wisst, dass es sich nicht um das ganze Abenteuer, sondern nur um eine Landschaft bzw. ein Szenario handelt. Als "Tileset" wählen wir zunächst "Rural", damit wir eine ländliche Region samt Fluss gestalten können. Wie groß soll das Gebiet werden? Für den Anfang reicht bei den vier wählbaren Größen "Medium".

Erste Schritte

Kamerakontrolle

Willkommen im Editor-Menü, das Euch gleich mit der 3D-Karte und vielen Symbolleisten begrüßt. Am besten experimentiert Ihr zunächst mit der Kartenperspektive: Dazu benutzt Ihr die Pfeilsymbolen darunter: Ihr könnt Euch nach links und rechts bewegen, nach oben und unten schwenken sowie rein- und rauszoomen. Alternativ bietet sich die Maus-Tastatursteuerung an: CTRL plus rechte Maustaste (RM) lässt Euch rotieren; CTRL plus linke Maustaste (LM) einfach bewegen und das Mausrad übernimmt den Zoom.

Landschaft erstellen

Nachdem die Kamerasteuerung kein Problem mehr ist, geht`s ans Landschaftsdesign: Dazu empfiehlt es sich, die Kamera so einzustellen, dass man die gesamte Karte im Blick hat. Was will ich kreieren? Für das erste Szenario hätte ich gerne ein beschauliches Tal, in dem ein alter Waldläufer wohnt. Dazu ein Fluss samt Brücke, ein kleiner Wasserfall und eine Turmruine - mit dem Aurora Toolset kein Problem:

1. Der Fluss

Auf der rechten Bildschirmseite findet Ihr die Unterpunkte "Features", "Groups" und "Terrain". Klickt mit der LM auf "Terrain" und wählt dann in der Liste darunter "Stream". Jetzt könnt Ihr per Linksklick einen Fluss in die Landschaft zaubern. Wenn Ihr Euch verklickt habt, oder irgendwo etwas löschen wollt, hilft Euch die "Eraser"-Funktion unter dem Punkt "Terrain": Einfach mit der LM alles wegradieren, was Euch nicht gefällt.

2. Die Brücke

Für die Brücke gibt`s zwei Möglichkeiten: Entweder wählt Ihr unter "Features" die "Footbridge" aus und platziert diese an der gewünschten Stelle. Drehen könnt Ihr übrigens alle Objekte, wenn Ihr Shift gedrückt haltet und dann die RM bedient.

3. Der Weg

Oder Ihr wählt unter "Terrain" die "Road" aus und führt diese bei gedrückter LM über den Fluss - so wird automatisch eine Brücke hinzugefügt. Das Schöne an dieser Methode ist, dass Weg und Brücke verknüpft werden. Erstellt Ihr erst eine Brücke und fügt dann den Weg hinzu, wird dieser kurz vorher unterbrochen.

4. Das Tal

Eigentlich wollten wir ja ein Tal erschaffen, also müssen wir den Rand unserer Landschaft

erhöhen. Dazu wählt Ihr unter "Terrain" die "Raise/Lower"-Funktion. Jetzt könnt Ihr auf der Karte mit der LM kleine Plateaus aus dem Boden stampfen; mit der RM wird das Ganze wieder eingeebnet.

5. Der Wasserfall

Um dem Tal noch einen Schuss unberührte Wildheit zu verpassen, wird jetzt noch ein Wasserfall hinzugefügt: Dazu reicht es, wenn Ihr von einem erhöhten Plateau aus einen Fluss fließen lasst: Unter "Terrain" wieder den "Stream" wählen und in Hügelnähe einbauen - ein Kinderspiel.

6. Die Turmruine

Ideal für Gerüchte, Monster und ein beliebtes Ausflugsziel für Abenteurer sind Turmruinen. Unter "Features" gibt es eine lange Liste mit Objekten. Hier wählt Ihr den "Tower" und setzt ihn irgendwo ins Tal. Oder, was realistischer wäre, auf eine Anhöhe am Rande des Tals. Diese muss jedoch breit genug sein, sonst lässt sich der alte Ausguck nicht platzieren.

7. Die Waldläuferhütte

Last but not least fehlt dem Tal der Unterschlupf für den Waldläufer. Unter "Features" gibt es eine ansprechende Bleibe namens "House 1". Und damit die Hütte nicht mutterseelenallein in der Gegend steht, könnt Ihr Sie mit einigen Objekten der "Features"-Liste ansprechend erweitern: Wie wärs mit Obstbäumen ("Orchard") oder einem kleinen Garten ("Garden1")?

Ausblick

Geschafft: Unser kleines 3D-Tal ist in Rekordzeit fertiggestellt worden und kann jetzt aus allen Perspektiven betrachtet werden. Leider kann man es noch nicht erlaufen bzw. mit einem Charakter in Ego- oder Schulterperspektive begutachten. Außerdem fehlen noch Monster, kleine Feinheiten wie Gegenstände oder Schätze sowie die Ein- und Ausgänge. Aber schon jetzt dürfte jedem klar sein, wie einfach und mächtig das Aurora Toolset werden wird. Und bisher haben wir nur einen Bruchteil der Möglichkeiten ausgeschöpft. Im zweiten Teil des Specials werden wir uns mit Monstern, ersten Dialogen und den wichtigen Level-Übergängen beschäftigen. Bis dahin noch viel Spaß mit dem Aurora Toolset!

 
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