1998 erschien mit
South Park auf dem N64 die allererste Videospiel-Umsetzung der Kultserie. Aus der Ego-Perspektive schlüpfte man in die Rolle von Cartman, Kyle, Stan oder Kenny, um die Welt vor einer tödlichen Invasion von mutierten Truthähnen, Clowns, Aliens oder Killer-Spielzeug zu retten. Dabei standen einem in jedem Level kuriose Waffen zur Verfügung, um die Feinde abzuschießen. Wollte man das Ziel erreichen, musste man aber zunächst einem starken Tank den Garaus machen. Während die N64-Version, entwickelt von den Turok-Machern Iguana Entertainment, relativ gut ankam, wurde vor allem die Playstation-Version, die ein Jahr später von Appaloosa Interactive portiert wurde, für ihre schlechte Grafik und die repetitive Sprachausgabe kritisiert.
"Chef's Luv Shack" kombinierte Quizfragen mit Minispielen.
Im selben Jahr Jahr erschien mit
South Park: Chef’s Luv Shack ein Spiel, das diesmal von den Acclaim Studios Austin entwickelt wurde und gleichzeitig für N64, Dreamcast, PS1 und PC veröffentlicht wurde. Erneut konnte man in einen der vier Charaktere schlüpfen, um sich einem Mix aus Quizshow und Minispiel-Sammlung zu stellen. Dabei war das Spiel als reiner Multiplayer-Titel angelegt, bei dem es keine KI-Mitspieler gab und man solo somit immer gewann. Insgesamt standen fünf simple Mini-Spiele zur Verfügung, in denen man sich als Pizza-Bote beweisen oder Zombie-Häschen erschlagen musste.
1999 schien wahrlich das Jahr der South-Park-Spiele zu sein, denn mit
South Park Rally erschien ein dritter Titel für Playstation und PC. Bei dem von Tantalus Interactive entwickelten Fun-Racer konnte man zwischen verschiedenen Vehikeln wählen, um sich im Championship, Arcade oder Multiplayer-Modus Rennen zu liefern. Als Power-Ups erschienen Charaktere wie Saddam Hussein oder Mr. Hankey. Wie bei den beiden Vorgängern waren auch bei diesem Titel Serien-Schöpfer Trey Parker und Matt Stone nicht an der Entwicklung beteiligt. Sie stellten nur ein paar Sprachsamples zur Verfügung und kritisierten öffentlich die schlechte Qualität der Spiele.
Ganze zehn Jahre dauerte es, bis 2009 mit
South Park Let's Go Tower Defense Play! endlich wieder ein Spiel erschien. Diesmal exklusiv für Xbox Live Arcade unter der Feder von Entwickler Doublesix, der sich mit den South Park Digital Studios und Xbox Live Productions zusammentat. Schon wieder wagte man sich an ein neues Genre und inszenierte diesmal spaßige Tower-Defense-Kämpfe, die Solo oder im Multiplayer absolviert werden konnten. Insgesamt standen einem über ein Dutzend South-Park-Figuren zur Verfügung, die man zur Verteidigung gegen die abwechslungsreichen Gegner wie rothaarige Kinder, Kühe oder Mongolen einsetzen konnte.
In "Let's Go Tower Defense Play!" ging es ganz schön hektisch zur Sache.
Auch die Taktik kam dabei nicht zu kurz: So musste man Verteidigungsanlagen errichten, sich mit seinem Team absprechen und Wurfmaschinen oder Schockfroster platzieren.
Erstmalig arbeiteten die Entwickler eng mit den South Park Studios zusammen, die nicht nur Assets aus der Serie zur Verfügung stellten, sondern auch für die Qualitätssicherung zuständig waren. Parker und Stone waren komplett in den Entwicklungsprozess integriert. Bei der Namensfindung des Spieletitels gab es viele Alternativ-Versionen, die allerdings alle abgelehnt wurden. Darunter das an die Sex-Praktik erinnernde „Snowballin“ oder „Baru baru Suki Suki“, das Japanisch wirken sollte.
In unserem Test schrieb Jens 2009: „Simple und kurze, aber witzig präsentierte und kooperativ ungemein spaßige Tower Defense-Variante.”
Zwei Jahre später erschien mit
South Park: Tenorman’s Revenge erneut ein exklusiver Titel für Xbox Live Arcade, diesmal vom Entwicklerstudio Other Ocean Interactive. Und schon wieder wurde das Genre gewechselt: In einem Plattformer kämpften die Jungs gegen Cartmans Halbbruder Scott Tenorman und seine Armee von Rothaarigen. Neben einer Reise durch die Zeit trieb es die Schüler in 20 Leveln an verschiedene Orte von Peru bis hin zur Hölle. Erneut wurde das Spiel als Multiplayer-Erfahrung für bis zu vier Spieler konzipiert, die jederzeit lokal oder online hinzukommen konnten.